24 Juli 2015

24.7. - Chances narrow that I make it

Nur wer mit den herrschenden politischen Verhältnissen zufrieden ist, hat eine echte Grundlage um Cannabis-Konsumenten zu kritisieren. Man kann nur etwas gegen den Rausch haben, wenn man das Nüchterne im direkt erlebten Vergleich besser findet. Positive und negative Aspekte abwiegen - und zwar einmal nüchtern und einmal berauscht - und dann sich hoffentlich entscheiden können.
Die laute Musik ist absolut löblich, egal was andere sagen. Die letzten drei Lieder von dem großartigen Lamb-Album von Genesis. Hat man je ihre psychedelischen Qualitäten erkannt? Vielleicht ein Geheimtipp, vielleicht machen es alle Kiffer irgendwann. Ich finde die Idee, "Wir, die Cannabis-Konsumenten, die in einer geheimnisvollen, offenen, intensiveren, gegenwärtigeren (Je intensiver etwas, desto gegenwärtiger, desto mehr lässt der Druck der Vergangenheit und die hohle Unendlichkeit der Zukunft nach.) Parallelwelt miteinander verbunden sind, ein Kollektiv mit einem Zentrum, das gemeinsame Losgelassenhaben. Kunst (z.B. ich) kann das begleiten, indem man losgelassen liest, was ich schreibe. Vielleicht fangen meine Texte erst zu tanzen an, wenn man beim Lesen losgelassen ist und sensibel, entspannt, offen und herzlich erhaben ist (sosehr, dass man gar keine Lust hat, Wörter zu schreiben / zu lesen die kein inneres Bild oder Gefühl auslösen, wie z.B. ich hat kann ob). Vielleicht kann eine Weiterverarbeitung der Grastexte die Wirkung verstärken. Manchmal kann man an einem Text nur die eigenen Möglichkeiten und Unzulänglichkeiten ablesen, statt ihn zu kritisieren. "Was kann ich dafür, dass der Leser an seinen alten Idealen ("Texte müssen auch nüchtern gelesen gut sein"). Keine Lust mehr darüber nachzudenken, ich könnte euch alle ohrfeigen, weil ihr nicht ohne meine Erklärung versteht was ich meine. Ich will nicht mehr der nervige Quatscher sein, der Euch aufgeregt auf bestimmte Dinge hinweist. Falls es grad nichts anders zu tun gibt, ("Es gibt nie etwas zu tun!", Opa Geritt) einfach nur in die Musik rein oder in das Rauschen der Bäume. Hoffe Fetsch meldet sich noch. Fetsch, perfektes Pseudonym. Werde es in den anderen Texten jetzt gleich ergänzen. Ich hoffe, er hat mich nicht vergessen, zum Glück kann ich ihn nicht zwingen, mir zu glauben dass ich ihn lieb. Lieb und Lab sitzen auf einer Parkbank, die Sonne am Horizont strahlt ein wunderschönes Rot, der Himmel kann so schön rot sein, er mahnt uns, dass wir nicht immer die selbe Stimmung haben müssen. Eine Erkenntnis wie ein Steinbrecher: der Himmel soll uns helfen, in wechselnde Stimmung zu kommen, um nicht zu verstarren. Das Glück des Lebens findet man im Wechselbad des Innenlebens. Stimmungen sind die körperlichen Folgen eines unbewussten Prozesses. Du weißt, was gut für dich ist. Also mach es wie der Himmel und wechsel die Farbe deines Lebens. Lieb und Lab sitzen also auf dieser Parkbank im wunderschönen Rot der Sonne am Horizont hinten. Lieb sagt: "Du bist ja noch nicht mal ein richtiges Wort!" und befürchtet schon, dass das kein Witz mehr wird und Lab sagt: "Keine Angst, ich bin eine Lustigkeit, gedacht als Präteritumform von liebte." Ok, dann fang ich nochmal an wie aus dem Nichts: "Hey Lab, findest du diesen Himmel nicht auch schön?" und Lab so: "Ja, ich kann mich mit dieser Abenddämmerung wunderbar identifizieren." und Lieb lachend: "Aber es ist doch Morgendämmerung." Sie schauen mich fragend an und ich schaue fragend die Leser an. Wissen Sie, es gibt Leute, die sich mit der Morgendämmerung identifizieren, manche mit der Abenddämmerung. Ich habe seit Jahren aufgehört, mich mit Übergängen zu identifizieren. Ich bin ein reiner Zustand, so wie die meisten Menschen, da sie sich mit ihrem Mittag identifizieren. Ich hingegen identifiziere mich mit meiner Mitternacht.

(Hier kommt später ein Link zu Diktiergerät-Aufnahmen an.)

Ich weiß nicht, ob ich mich in die Traurigkeit darüber, dass er mich heut vergessen hat, reinsteigern soll oder mit irgendwelchen alles-relativerenden Zuständen und Situationen tiefenentspannen, bis ich erhaben bin über meinen Liebeskummer, so wie ich es mir von den Helden und Antihelden in den Filmen wünsche. Romantiksoße kann das ganze Essen mittelmäßig machen. Dabei spricht nichts gegen Genuss und so viel gegen Mittelmaß. Das Leben kann nur ästhetisch gerechtfertigt werden. Oder anders: der Sinn des Lebens liegt im Genuss, der guten wie der unangenehmen Dinge.
Jetzt ahne ich, warum ich an einem Verlust meines Egos bemüht bin: weil ich dann meinen Liebeskummer besser ertragen kann.
Vielleicht sollte man häufiger mit Freunden über seine sensible Seite reden, damit sie nicht verwundert sind, wenn ich einen Freund hab und ich irgendwie zu glauben beginne, dass die Verwunderung gerechtfertigt ist. Vielleicht gibt es die reine Liebe nur unter vier Augen.
Sobald ich mit Schreiben aufhöre, kommt meine Angst wieder... Vielleicht würde ich in einer echten vollständigen Liebesbeziehung keine so großen Ambitionen haben, was mein Schreiben angeht. Schlechter Ausdruck, ich weiß ... bzw. ahne. Wieviele Leute wissen überhaupt, dass ich existiere? Was fange ich mit einem Leben an, von dem kaum einer Kenntnis hat? Diese Frage hält meinen taumeligen Weg hin zum im Sonnenuntergang befindlichen "Hinzum"-Edeka-Markt, bzw. Konsum.

Wenn er sich noch meldet, wird es ein guter Abend, wenn nicht, wird es ein trauriger Abend. Ich will mich damit nicht abfinden, deshalb schreibe ich es nicht gern in dieser Form, aber irgendwann muss ich mich ja stellen und warum nicht jetzt, hm?... warum nicht jetzt? Warum hier? Weil es abstrakt genug ist - für all die verstetzten Mädchen da draußen: "Hör auf dir Erklärungen zu suchen, warum er dich vergessen haben könnte oder warum er sich nicht gemeldet hat oder warum er dich grad nervig findet. Dann ist es eben traurig etc... Wenn du aufhörst, was ändern zu wollen, leidest du weniger. Und überhaupt gehört das alles nicht hier her."

All diese Sätze sind Sand in meinem Mund.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen