30 Mai 2015

Daneben

(1)
HÖCHSTinteressant. die autos fahren viel zu langsam an mir vorbei, warum sind sie genau so vorsichtig wie ich? erkennen die leute was mit mir passiert ist? wissen kann ich es nicht, also kann es mir, muss es egal sein. alle meine freunde leben glücklicherweise zärtlicherweise unter meinem bett. vertrödelte leute, herumflatterndes laub, zusammengepresste knete, jazz auf leerem magen, der frühling lässt das haus klappern, heute kein besuch, die sind ja alle ganz anders als ich, unglaublich, dass sie meine freunde sind. schwankend verzärtelnd zerfährt alles. fast keine verbindung mehr. was kann ich noch in die welt stecken? ich brauche das gefühl verbunden zu sein und im internet ist immer jemand wach.
bündnisse sind wichtig.
bündnisse sind toll.
mit wem bist du verbunden?
von wem bist du getrennt?
wie lang hält die bindung?
wie lang hält die trennung?
leute die du brauchst.
leute die du nicht brauchst.
für irgendwas.
bündnisse sind schwierig.
die behörden wollen sich mein haus angeln.
die bürokraten wollen sich mein konto angeln.
die sauberen und gerechten wollen meine hoffnung angeln.
mein haus und mein konto und meine hoffnung wehren sich nicht.
und der wildeste glühendste junge der stadt klettert auf die barrikaden und flüstert:
"alles übertreiben bis nix mehr übrig bleibt und WISSEN was man tut"
ich will ihn berühren.
bündnisse sind wichtig.

(2)

Alles kann gestaltet werden.
Wer nicht überfordert ist,
mogelt sich durch.

(3)

ich hab es geschafft wenn ich nie mehr aus unserem garten komme, in dem wir tee trinken, musik machen und politiker empfangen. ich wünschte, ich hätte einen gemütlichen platz in der marktwirktschaft. ich bin körperlich und geistig auf meiner höhe, meine hose ist bloß dreckig. ich drück mich gern einfach aus, ich drück mich aus, ich drück mich aus, ich drück mich aus, gleich bin ich ausgedrückt.

(4)

niemand würde mir große gesten abnehmen, also nehm ich die kellertüre, erfülle die mir verbliebene zeit mit feinen ausweichmanövern, also bitte zeig nicht mit dem finger auf mich. sobald ich ausspreche was ich denke, verliere ich meine konturen, kann ich nichts mehr fassen. die zukunft steht nicht fest, ich kann an ihr rütteln wie ich will, sie steht niemals fest. ich würde viel weniger schreiben würde ich wissen ob ich ihm sagen sollte, dass ich ihn liebe. die unsicherheit darüber macht es mir unmöglich an irgendetwas zu glauben. haltlos haltlos haltlos klammere ich mich an worte wie haltlos haltlos haltlos bis mich alles erschreckt, was ich nicht anzweifeln kann, bis mich alles erniedrigt was stabiler ist als ich es je sein könnte. von mir etwas vollkommenes erwarten kann nur, wer nicht weiß wie mein gesicht aussieht und das gesicht von dem den ich liebe. es lohnt sich wohl sich zusammenzufalten und es dann einfach sein zu lassen.

(5)

soft calm night, waiting auf zehenspitzen, soft clean air, ten past midnight, some kind of a ausgangsposition. speaking is entscheiding. the tollpatschige science of falling apart. fill my heart und shake it. I want to be part of an Institution. Entscheidungen schnitten in mein Fleisch, die Folgenlosigkeit des Schmerzes euphorisiert mich bis zum Get-No-More. ich hab das bedürfnis mich zu bedanken (bei wem auch immer)

(6)

auf dem zenit meiner macht esse ich eine rose auf dem heimweg von dir zu mir zerkaue ich sie bis alle ihre schönheit nicht mehr da ist der heller werdende himmel interessiert sich für nichts eines tages werde ich mit meinem schweigen eine u-bahn-station nach der anderen dem erdboden gleich machen einfach nur noch glotzen.

22 Mai 2015

Der schöne Mai (fragmentiert)

Ich fühle mich überall zuhause, weil ich nirgends hingehöre und es niemanden gibt, mit dem ich dieses Gefühl teilen muss, weil es niemanden gibt, für den ich ein bestimmtes Gesicht machen muss.
Meiner Einsamkeit habe ich nichts entgegenzusetzen, keinen Fluch, keine vulgäre Geste, keinen heroischen Blick. Nichts was mich umgibt, hängt an mir, nirgends bin ich verfangen. Ich mag die Idee, das seltsame Musik mich in einen Zwischenraum absondert. Meine Gedanken sind eine Reihe abstrahierter, unbewiesener Gefühle. Das Telefon hat keine Lust zu klingeln, umwickelt mich mit Stille die nach frischgewaschener Wäsche riecht. Die Lust, einen Kollaps zu provozieren und die Angst vor ewiger Sprachlosigkeit entfachen einen Druck in meinem Gehirn, der meinem Ichgefühl schwammige Substanz verleiht. Ich höre die Kammersymphonie von Schönberg und lese wie damals die Leute reagiert haben.

Ich warte darauf, dass das Telefon klingelt. Dieses Warten macht etwas in mir müde, damit etwas anderes sich durchsetzen kann: ein bitterer Zynismus, der mich von allem isoliert, was keinen Grund hat, mein Leben zu verderben. Indem ich diese Isolation mich erdrücken lasse, vertiefe ich mich in meine Existenz, gelange ich zum Kern meiner Möglichkeiten. Der Gedanke daran, dass ich mich in einem Weltall befinde, wird mich irgendwann vor allem, was mich umgibt, zurückschrecken lassen - oder ich werde zum ersten und auch letzten Mal versuchen, plötzlich all meine Kraft in einem apokalyptischen Krampf durch meinen Körper in mein Leben stürzen lassen.

Weil mich niemand liest, kann ich niemanden enttäuschen. Ich will in den Trümmern meines Talents tanzen und strahlen und mich gründlich verwirklichen wie Götter sich verwirklichen, indem sie sich im Kreis drehen und "Ich existiere" schreien - dieses Schreien ist die Grundsubstanz der Existenz, so wie mein Schreien die Grundsubstanz meines Gehirns formulieren und festigen würde, wenn ich es nur erlauben würde. Doch ich tue nichts, ich enthalte mich allem, denn ich bin kein Gott: ich bin der Sohn brutaler, gelangweilter Fließbandarbeiter, der kein brutaler, gelangweilter Fließbandarbeiter sein will, aber vielleicht im tiefsten Inneren genau das ist und sich niemals neu erfinden kann, ich esse Grapefruit und höre DNA (die No-Wave-Band) und die mir bevorstehende Leere dieser eben aufgeblühten Nacht will mich euphorisch machen - nein, es ist keine Euphorie, es ist der Zusammenbruch meines Ichs, der sich mir durch eine zarte, lustvoll-zitternde Panik ankündigt.

Kaputte Musik will die Alltagssprache des Zuhörers zersetzen. Wer sich zu stottern schämt, wer nicht in Interjektionen und Imperativen vom Frühling reden will, sollte keinen experimentellen Jazz und keine serielle Musik hören wollen.

Warum war die Kassiererin heute so böse und biestig? Ich habe keine Lust sie jemals wiederzusehen. So viel ekelhafte Biester überall! Wann immer sie an meinem Haus vorbeigehen, treten sie die schönen Blumen kaputt, die ich vor Jahren mit meiner Mutter angepflanzt habe. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich nochmal Lust habe, neue Leute kennenzulernen. Vielleicht ist meine Verweigerungshaltung irgendwann etwas wert.

Ich spüre, wie mein Bedürfnis zu entscheiden, ob der berauschte oder der nüchterne Zustand als der normale, grundlegende Hauptstrom des Lebens gelten soll, von mir davonflattert und mein Herz zieht sich etwas Gemütliches an und legt sich in das herbsttrübe Wirrwarr, das wie ein sanftes Unwetter in diesen hellen Tag zieht, den ich in meinem blauen Zimmer verbringe. Ich spüre, dass ich mit Leib und Seele Schriftsteller bin, die Musik schiebt mir Wellen der Selbstgenügsamkeit rüber wie entspannende Drinks ohne Alkohol. Aufgeregtes Nirgendsein am Rand der immerwährenden Kindheit. Was hält mich fest so zu sein wie ich bin? Hier hinten ist einfach nichts mehr! Ich lache. In dieser Kammer namens Kopf ist einfach nichts mehr!! Ich lache so heftig, dass ich mich nicht wundern würde, wenn die Wände Risse bekämen. Woher kommt diese idiotische Freude? Ich hab ein gelbes Gesicht und falle wie ein riesiger, lustiger, plantschwütiger Hund mit dem Gesicht in einen Eimer gelber Götterspeise.

Frei von der Unterscheidung, was normal und nicht normal ist, befindet man sich in einem permanenten Rausch. Hier ist alles besonders und bedeutend. Ich turne hier auf meinem Fleisch, auf meinem Gehirn herum, wie eine fiebrige Maus auf einer Kugel Spaghetti. Lauf lauf lauf, das Lied ist gleich vorbei! Wir werden alle nicht junger, du musst einfach deinem Weg folgen, du bist eben das, was du bist, mach einfach weiter, frag dich nicht, ob es noch welche wie du gibt, schau, sie sind überall! Sie sind überall!

Du musst entscheiden, nach dem Vorbild welchen Regisseurs du deine Tage leben willst. Dann such dir die Utensilien zusammen und leg dich hin. Ja, leg dich doch einfach auf den Boden, wenn die Bauarbeiter kommen, wie ein Kind, das nicht die Tür aufmachen will, weil es das Bad überflutet hat und nicht weiter weiß. Kooperiere nicht! Öffne nicht die Tür! Verliere jedes Verständnis für die Anderen! Es lohnt sich nicht zu verstehen, was die Anderen wollen! Indem du dir vorstellst, dass sie mächtiger sind, sind sie es auch. Wenn du nicht einsehen kannst, was hier vor sich geht, bist du viel mehr bei deinem Körper und Geist. Du wirst hier rausgeschmissen. Warum solltest du kooperieren? Warum solltest du die Sachen packen? Du kannst genau so gut liegenbleiben. Was spricht dagegen? Die Anderen! Die Anderen in dir! Schmeiß sie doch raus!

Wo werde ich bald wohnen? Es geht bald zu Ende hier. Ein intensives Versacken in den bunten, weichen Moment am Rand des Bettes, am Rand des Tages, am Rand einer Ära.

"An wen könnte ich mich noch anpassen?", leuchtet eine sternenklare Melancholie aus meinem Gesicht.

Das Leben kann auch bloß ein Rummel sein, wenn du magst, mein Kindchen! Du musst nicht mitmachen, wenn du nicht willst! Welche Eltern reden so?

Meine Lederjacke versteckt meine Verzärtlichung, meine Biegbarkeit, meine Instabilität. Bloß nicht zu viel Gefühl blicken lassen.

Solang ich nicht weiß, dass das, was ich schreibe, gelesen wird, kann ich auch nichts Lesenswertes schreiben, ich kann Euch nur zeigen was ich für einer bin, damit ihr abschätzen könnt, was aus mir werden wird, wenn ich mal berühmt bin.
Wie wird er sich in der Öffentlichkeit aufführen? Das ist eine der ersten Fragen, die man sich stellt, wenn man sich als Verleger auf einen unbekannten Autor einlässt.
Ich fahre aus verschwommener Vergangenheit in ein dunkles Morgen hinein auf einem bunten Jetzt-Luftkissen.

Oft soll die Ausschüttung von Sexualhormonen bloß gegengeschlechtliche Feinde anlocken, um sie dann töten und fressen zu können. Mordlust ist lebensnotwendig, wenn man allen Glauben verloren hat. "Naja, bei dem einen so, bei dem anderen so", sag ich mit einem gelangweilten Lächeln, da das Publikum immer leiser werdend Anlauf für einen brüllenden, giftigen Wutausbruch zu nehmen scheint.

Die selben endlos grauen, leeren Tage, jeden Tag alle Unvermeidbarkeiten von oben bis unten durchlebt. Der Rausch vergrößert die Anzahl der Möglichkeiten, die man im Leben zur Verfügung hat. Deshalb muss man sich berauschen, wenn man mit wichtigen Fragen, mit existentiellen Problemen konfrontiert ist, wenn man entscheiden, wenn man arbeiten muss. Ich stecke in keinem Beruf mehr, ich erfülle keine Wünsche mehr, ich spiele nicht mehr mit eurer Phantasie. Ich schreibe nicht durch die Brille eines Studenten oder eines Künstlers, ich bin kein Gelehrter, ich bin nicht der Sohn einflussreicher Eltern, ich stehe in keinem Lexikon, ich stecke in keiner Celebrity-Parallelwelt fest, ich bin für jeden erreichbar.

All meine Texte sind nur als Hintergrundmusik zu verstehen, die das Gespräch, dass der Leser während des Lesens mit sich selbst führt, angenehm beeinflussen sollen. Ich will nur abfärben, nicht überzeugen. Will man es wagen, mich in die Manege zu lassen? Ich kann aber auch bestens damit umgehen, ums Zelt zu schleichen und hier und da einen Raub zu begehen und vielleicht bastel ich an ein paar echten Schandtaten für euch und für mich. Können Krimi-Fans echte Morde kunstvoll finden?

Sammle genug Drogen-Erfahrungen, damit du weißt, unter welcher Droge du sterben willst.

Bekifft sein heißt, eine Negativversion eines Schlafwandlers zu sein: du wachschlummerst. Du bist ein Träumender in einer Wachwelt, während du im gewöhnlichen Traum ein Träumender in einer Traumwelt bist.

Führe ich nicht seit Jahren nur einen repetitiven Monolog vor zukünftigen Verlegern, deren gegenwärtige Gesichtslosigkeit mir das Gefühl gibt, hinter Gespenstern herzusein? Vielleicht bin ich derart unbrauchbar, dass sogar meine Unbrauchbarkeit unbrauchbar ist.

Du hast im Leben nur eine Aufgabe: Leute zu finden, die es dir erträglich machen, ein Versager zu sein, Leute mit denen es viel mehr Spaß macht, mit Pauken und Trompeten gegen die graue Mauer der Verhältnisse zu krachen. Wer unabhängig ist, hat nur eine Chance, wenn er unabhängig bleibt. Ich muss skeptisch gegenüber meinem Beruf, meinem Handwerk und meinem Arbeitsmaterial bleiben können! Mehr wünsche ich mir gar nicht, jetzt am Ende meiner Lust, auf irgendetwas anderes einzugehen als auf meine Lust, auf nichts mehr einzugehen, was mir in den Sinn kommt. Das Auslassen von Worten, das Verschweigen von Gedanken und eine plötzliche, unerklärliche, unumkehrbare Entscheidung, einfach loszulassen.

Ich fühle mich erniedrigt von jeder Situation, in der ich nicht in der Lage bin, zu schreiben, so als würde ich, wenn ich nicht schreibe, auch nicht existieren.

19 Mai 2015

Der Kifferfilm


19. Mai
Es macht Spaß, sich unter Gras mit oft gehörten Liedern oder oft gesehenen Filmen zu beschäftigen. Nicht nur hören, beschäftigen. Eintauchen in die Materie. Das Fremde am Bekannten aufspüren. Ohne Gras sieht man bestimmte Aspekte einer Sache nicht. Ohne Gras ist alles selbstverständlich. Zu selbstverständlich. Das Bekannte überdeckt das Unbekannte. Euphorisches Fremdfühlen. Es gibt keinen Grund nicht auch mal euphorisch zu strahlen, hockend im Bett, ohne Zeugen, aber mit hoffentlich gewaltigen Auswirkungen auf meine Zukunft. Die Kunst ist: mit Gras als Werkzeug die Zukunft zu justieren.

Für einen guten, funktionierenden Kiffer-Film ist folgendes wichtig:
- heitere, rhythmische Musik
- viel nonverbale Handlung
- Figuren müssen in Schwierigkeiten stecken oder körperlich anstrengende Dinge machen - die Empathie ist größer, wenn man den Film bekifft anschaut, man ist eher in der Szene, wenn man sich so anstrengen muss wie der Protagonist
- eine stringente Geschichte kann anstrengen, es muss um eine lustige Banalität gehen oder um wirklich gar nichts, nur eine Aneinanderreihung von Ereignissen ... der Witz liegt dann in der Nonlinearität.
- seltsame Geräuche oder leise Hintergrundstimmen
- die Darsteller haben keine feste Art, sind total unberechenbar in ihrem Tun, ihrer Wirkung, Sprache, Gestik.. Auflösung fester Charaktere
- Verschmelzung der Musik (lyrics) mit der Handlung (filmtext)
- grundlos nette, entspannte Leute im engeren Erzählkreis, Hektiker nur von außen....
- Kamera hält nicht die ganze Zeit das Lustige im Zentrum, Film darf Lustigkeit nicht penetrant verwenden und ausschlachten, alles viel beiläufiger...
- geloopte Musik, Schleifenhandlungen
- Leute schließen schnell neue gute Freunde
- manche Leute kommen einfach plötzlich auf die Kamera zu
- Polizisten dürfen nicht witzig/verpeilt dargestellt werden, sondern ernst und rational, wie aus einem düsteren Thriller

13 Mai 2015

DXM-Intervention III


13. Mai
Irgendetwas hat es mit dem Individuum auf sich. Der Glaube an das eigene Ich, die Selbstverständlichkeit eines strahlenden Ichgefühls beschützt uns vor all den Möglichkeiten, die unser Gehirn noch zur Verfügung hat, um sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Als ich mir vor ein paar Tagen mit dxm die Tür zum Wahnsinn wirklich einen echten Spalt aufgemacht habe, seit ich weiß, dass es eine wirklich andere, unheimlich ernste Seite gibt, dort wo der Tod nicht nur eine Idee, sondern eine Möglichkeit, eine akute Gefahr ist, seit ich eine Verbundenheit mit "den Anderen" gefunden habe, seit ich zum ersten Mal eine unheimliche Furcht vor meinem Gehirn empfunden habe, ist es mir nicht mehr möglich, an die Idee eines Ichs zu denken, ohne zu glauben, in einer Illusion zu leben. Die Menschen ahnen alle, dass es eine "andere" Seite gibt, dass es Wahnsinn und Tod gibt, sie wissen, dass man bestimmte Grenzen nicht ohne Folgen überschreiten kann. Ich weiß nicht, was ich aushalten kann. Ich kann nur als freier, lieber, skeptischer Mensch der anderen Seite die Hand reichen. Strecke ich einem Löwen meinen leckeren Arm ins Gesicht? Oder verbinde ich mich mit einem grundlegenden Aspekt der Realität? Die Kluft zwischen Realität und Alltagsrealität ist ein Skandal, über den man stolpern muss, wenn man sich für die Möglichkeiten des eigenen Lebens interessiert. Ich spüre jetzt, eine halbe Stunde nach Einnahme und begleitet vom einzig brauchbaren Stones-Song (Sympathy for the devil) die Wirkung der Tabletten, diesmal nur sechs statt wie letztens zwölf. Allein wirken sie viel viel stärker. Ich weiß nicht genau, wann es war, als sie mich letztens so umgehauen haben. Montag Nacht? Jetzt ist Mittwoch Nacht. Vielleicht ist zu wenig Pause gewesen. Doch ich habe heute ja die Hälfte genommen und weiß, was passieren kann... Was tut der Körper und das Bewusstsein, wenn das Ichgefühl betäubt ist? Pure Existenz. Keine Sicherheit. Ein Urzustand. Eine ganz andere Perspektive. Losgelöst und ohne Ziel. Der Körper ist die einzige Substanz, über die man verfügt. Schwindelgefühl, leichte Übelkeit, ein angenehmes, freundliches stoned. Eine leichte Euphorie wie beim Fasten, dazu mein sperriger, schwerfälliger Körper. Wenn ich an mich denke, komme ich mir vor, als würde ich mich auf die Bühne, ins Scheinwerferlicht schubsen und mich einer unbekannten Masse ausliefern. Was soll ich hier? Ich würde gern traurige Augen haben. Wieviel Wahrnehmung, wieviel Leben erträgt man? Wieviel Ereignisse kann mein Gehirn überleben? Ich bin ein selbstbewusster Gegenstand. Die Musik schwatzt mir etwas von Seele und Halt und Zukunft ins Ohr. Ich höre gern zu und fühle mich fast so, als würde sich ein Lehrer über mich beugen und mir einreden, dass sich mein Leben lohnt. Er wird bezahlt dafür. Danke, die Stunde ist vorbei, sie können sich wieder in ihre Dunkelheit verkriechen aus der sie kommen. Wenn ich akzeptiere, dass ich ein Schriftsteller bin, bin ich nicht mehr so allein. Langsam dissoziiere ich mich, aber die Panik vom letzten Mal bleibt aus. Die Musik ist aufdringlich, fettig, freundlich, weiß nichts von mir. Die spielen mit mir. "Komm, wir machen was, was den Leuten gefällt." Ich laufe um die Idee herum in kleinen Pinguin-Schritten und setze mich dann auf den Boden und pflücke Blumen und warte, was der Himmel für mich zu bieten hat.. nicht dass er ein Angestellter von mir ist... nicht, dass ich ihn bezahlen kann... Ich darf mich nicht schuldig fühlen, ich darf mich nicht in die Idee verrennen, dass ich dankbar sein muss, dass ich etwas leisten muss. Jeder erwartet etwas von mir, ich möchte nicht an meiner Unfähigkeit, diesen Erwartungen nachzukommen, zu grunde gehen. Unser schönes Haus schwankt und wir werden bald hier rausgeekelt. Es ist schön, so kindlich ausgeliefert zu sein, wenn es Eltern gibt, die einen beschützen. Doch es gibt niemanden, der uns beschützt. Es gibt niemanden, der sich für uns interessiert. Wir sind alleine in dieser Welt. Was können wir tun? Ich habe Angst, dass dieser Text jetzt schon zu Ende ist. Ich weiß nicht, was ich tun soll, außer jetzt zu schreiben. Vielleicht sind die Nachbarn noch wach...

Nein, keiner mehr ansprechbar. Ich sitze auf dem Klo und spüre, dass ich wieder in einem ganz anderen Zustand bin als üblicherweise. Wichtig: trinken und nicht mehr nehmen. Interessant: wenn man sich Worte anschaut -> Zeichen, die so viel auslösen. Jedes Wort ist Teil meines Lebens, jedes Wort hat eine andere Schwingung, eine andere Funktion. Es ist etwas Konstruiertes. Die Buchstaben sind die Bausteine der Wörter. Es ist eine feierliche, tiefe Tradition, diese Bausteine auf diese Weise zusammenzufügen. Schau ich mir ein Wort an, so sehe ich, dass es nur ein Wort ist. Dieses "nur" will mir Angst machen. Alles nur Worte. Was, wenn alle Worte versagen? Wahnsinn könnte der Zustand einer intensiven Wortlosigkeit sein. Die Worte beschützen uns vor dem Universum, dem Tod, dem Nichts. Die Worte sind Ideen, sind Versuche, sind Blumen, sind Steine. Ich schreibe ein bisschen automatisch, d.h. ich tippe ab, was mir die Zukunft zu diktieren scheint, grinst ein sonniges Gesicht mich an: "Du bist am Leben, also mach was daraus." Das nervige Problem ist: ich weiß nicht, was. Ich glaube, dafür einen Kuss verdient zu haben von dir, nur dir. Jeder will nur von dem einen geküsst werden. Ich meine wirklich geküsst. Küss mir eine Bedeutung auf mein Gesicht, halt mich fest wie ich dich festhalte in diesem taumelnden Universum aus Gemütlichkeit, Kälte, Unverständlichkeit und Angst. Ich will in deine Augen schauen, mein Herz will sich am Glanz deiner Augen festhalten, mein Herz will sich öffnen, ich will mit dir gemeinsam in die Unsicherheit strudeln, und du bist nicht hier, alle Menschen erinnern mich an deine Abwesenheit, ich würde am liebsten verschwinden, in den Himmel fallen, wenn du mich nicht festhältst. Gaukel ich meinem Körper nur Möglichkeiten vor, die für ihn nicht in Frage kommen? Diese Frage starre ich wie ein behindertes, süßes, liebes Kind in dein Frühstück. Du liest die Zeitung und streichelst meine roten Haare. "Ich bin bei dir, du brauchst keine Angst vor den Leuten haben, die das Haus hier umstellen." Du nippst an deinem Cafe und blätterst die Seite um und ich popel in der Nasen und jeder, der das hier liest, muss lachen und ich liege unter dem Tisch und schau, wie die Leute lachen und mit den Schultern zucken und sagen: "Ja keine Ahnung, wie es jetzt weitergeht." Wir sind in diesem verdammten Moment gefangen, deswegen sind wir so euphorisch. Würden wir an unsere Vergangenheit und Zukunft denken, würden wir zusammenbrechen unter der schwabbeligen Last eines verzweifelten Lachens. Doch wir stecken hier fest wie ein Holzlöffelchen in einem Erdbeereis.
Der Freundeskreis besteht aus instabilen, schönen, besessenen, verzerrten Hochmütigen, depressiven, lustigen, feinen Ewig-Sonntägigen, angespannten, süß-inkonsequenten Leuten mit einem warmen Herz, auf die der Bürgermeister sich nicht verlassen kann, weil sie so traurig sind (alleine). Ich weiß nicht welche Funktion ich habe, niemand hat eine Aufgabe für mich in den Briefkasten gelegt. Ich will nicht dass etwas passiert. Das schreibe ich nur, weil meine Finger klebrig sind vom Schweiß, den die Tabletten aus mir herausdrücken. Der Satz kann erst seine Brisanz zünden, wenn man sich vorstellt, wie seine Wörter durch die Wohnung stürzen wie mein besoffener Nachbar, der Ibuprofen genommen hat, um die Schmerzen einzuweichen, die ihm eine Waschmaschine bei einem Umzug vorgestern in die Schulter geklemmt hat. "Hier, nimm das!" Jeder drückt seinen Mitmenschen irgendwas rein. Wir prägen uns, wir beeinflussen uns. Ein Freundeskreis ist ein Eintopf. Unserer Eintopf wird vom neuen Vermieter ausgeschüttet, weil er der Stadt nicht schmeckt. Wir sind die stinkenden Socken von Erfurt. Man will uns die gute Laune nehmen, man zeigt mit dem Finger auf die bedrohliche Abenddämmerung, die unser Haus umkreist. "Seht ihr denn nicht?" Ja, wir sehen, aber wir verhalten uns nicht entsprechend, wir machen einfach nicht das, was ihr von uns erwartet. Das Leben ist kein Film, der bestimmte Regeln einhalten muss. Wir sind frei. Es ist Prüfungszeit und wir hängen besoffen auf der Schultreppe und draußen geht ein fürchterlicher Sturm nieder und wir wollen gar nicht nach hause, wir haben uns, hier auf dieser Treppe. Die Eltern leben in einer ganz anderen Welt, genau wie die Lehrer. Unser Schiff schaukelt hin und her, wir wollen nicht an Deck, wir wollen die Welt da draußen nicht, wir wollen sie zurückschieben, wir wollen da nicht rein. Wir sind weiche, langsame Kinder, die lieber Löcher in den Boden bohren wollen (um die Freiheit zu vergrößern die zwischen Himmel und Erde eingeklemmt ist) oder Dingen beim Wachsen und Verfallen zusehen wollen und nicht mit Antidepressiva und Alkohol vollgepumpt auf die Dorf-Kirmes geschubst werden wollen und besoffen tanzen und am nächsten Morgen in den Ruinen unserer Körper erwachen, jetzt wird die Temperatur unfreundlich, ich bin froh, dass sich ein Automatismus um meinen Atem kümmert, ich schwappe an den Rand meines Gehirns. Wir glotzen in die Zukunft und wissen nichts. Wir brauchen Wärme und wissen nichts. Wir haben sympathische Stimmen und wissen nichts. Wir reflektieren über das, was wir tun und wissen nichts. Wir sind weder fröhlich noch depressiv, wir sind pumpende, schnaubende, dehnende, streckende, atmende Körper. Niemand kann uns unseren Körper wegnehmen, niemand kann uns unsere Sehnsucht wegnehmen. Sie ist fest verzahnt in unserem Herzen, die Zeit hat sie verzahnt mit all unseren Organen. Wir tragen sie in die Zukunft. Woran glauben wir eigentlich? Wofür zappeln wir uns ab, wenn nicht für ein paar angenehme Momente, bevor alles über uns zusammenstürzt...
An meiner Körperhaltung kann man ablesen, dass ich nicht weiß, welche Funktion ich in der Welt habe. Ich schwebe wie ein Luftballon über der Stadt und hoffe, dass man mich nicht loslässt. Ja, wer hat mich überhaupt in der Hand? Dass ich noch existiere, ist ein Grinsen, das einem schönen Sonnenuntergang entgegenfließt. Ich darf nicht vergessen zu trinken, denn das dxm dehydriert. Der Wunsch nicht zu sterben ist wichtiger als die Haut, die den Körper von der Welt abtrennt.
Wenn das Ich ausgehebelt ist, begreift man, wie seltsam es ist, zu existieren neben all dem anderen, was existiert. Ich habe ein Gehirn, so wie andere Menschen auch. Wenn dieser Gedanke mir ins Bewusstsein spühlt, komm ich mir so viel klüger, tiefer, stabiler vor als alle Anderen. Ich weiß, dass meine Worte nicht ausreichen, meinen Rausch zu fassen. Aber der Hinweis, dass der Rausch mehr Wissen und Wahrheit bringt, ist wichtig, ist ein Stück Schokolade, das man dem Selbstmörder auf dem Dach in den Mund stecken kann. Ich spüre, wie mich mein Nachbar und Cioran und die Lieder die ich höre so prägen wollen wie ich als Kind geprägt wurde von Menschen und Gedanken und Musik.
Drogen geben uns die Chance, Dinge in unserem Leben nachhaltig zu korrigieren.
Diese sechs Silomat-dxm-Pillen in ein paar Tropfen Vodka aufgelöst sind total ausreichend. Ein weicher Teppich. Die Übelkeit hat sich ja vorhin in eine milde Euphorie verwandelt.
Wenn man "eben grad" mit "damals" ersetzen würde, würde man sich die Chance verpassen, das Leben geräumiger zu machen. All die Sachen die ich schreibe sind gut. Interessant, dass man erst richtig denken kann, wenn man taumelt. Dieses nervige Ich steht sonst ja dauernd im Weg. Es biegt mit Ängsten und Hoffnungen die Wirklichkeit kaputt. Ohne all diesen Kram sieht man erstmal, was für Möglichkeiten man eigentlich hat. Ich möchte mich nicht mehr für meinen Stil entschuldigen -> ich bin reifer geworden. Die Abblende gehört zum Lied - so wie die Rundung eines Sessels zum Sessel zum Sessel zum Sessel. Da ist wieder das Echo der Euphorie. Guten Tag du! Mit diesem Text vergewissere ich mich nur, dass ich existiere. Schreiben ist ein Abenteuer wie jede andere Arbeit auch. Ich habe das Gefühl, den Text fertig zu haben. Ich habe das Bedürfnis, tausende Kopien davon anzufertigen und über die Stadt zu verteilen. - Ja, sowas kann man machen, wenn man lebendig ist, fühle ich mich als ob ich in einem dunklen Schlafzimmer träume, ach so, ich sitze ja auf meinem Bett in diesem dunklen Schlafzimmer, ich fühle mich gehetzt von der Musik, als wäre die Musik mein Publikum. Ich glaube, ich habe alles richtig gemacht. Doch was nützt es?
Ich glaube auf dxm hat man die Aufgabe, eine Brücke zwischen seiner tiefsten Innenwelt und der äußeren Welt zu bauen. Jedes Mal ein Stückchen daran arbeiten, während du hier bist. Eine Straße, die man nehmen kann, wenn man von einem Zustand in den anderen kommen will. Das ist perfekt ausgedrückt. Möglich, dass das ALLES hier komisch wirkt, aber es ist richtig so. Lass dich darauf ein, akzeptiere die Sprache, den Stil, die Bewegungen. Das hier ist ein erster Brückenpfeiler. Das Buch - ich nehme an wir befinden uns in einer Art drittem Blume-Buch - ist eine Brücke. Wo genau ich gerade schreibe, das weiß ich nicht genau. Ich weiß aber, dass das "das" im vorigen Satz nicht zu meinem Stil passt. Es ist ein Fleck, ein schöner Fleck auf dem Kleid, in das ich Elian gezwungen habe .. oder Demien .. oder wie auch immer. Ich winke besoffen die Fotografen weg, die sich um mich herum in Stellung bringen. - Der Tod ist jedenfalls nichts schlimmes, unser Gehirn ist für die Ewigkeit Nichts gemacht, lüge ich und popel mir in der Nase auf einem Friedhof in der Nähe meiner alten Schule. Ich vergleiche jeden Friedhof mit dem ersten Friedhof, den ich je gesehen habe. Überall das gleiche - so schlimm kann es gar nicht werden... Die Musik überfährt mich-------, aber mir ist nichts schlimmes passiert.


17.5.
Mögliche Nebenwirkungen der DXM an den folgenden Tagen:
die Lust zu lügen, meist nur Kleinigkeiten, die Unfähigkeit die Wahrheit zu sagen ohne mich zu schämen, später aber extreme Scham für die Lüge
extreme Dünnhäutigkeit
die Vermutung dass all meine Freunde wahnsinnig sind und mir gefährlich werden können
kleine Missgeschicke reiben total auf (z.B. wenn ich Dinge nicht finde, oder Dinge runterfallen, oder ich eine Mahnung von meinem Telefon-Anbieter erhalte)
die Lust sich der apokalyptischen Stimmung hinzugeben
die Erkenntnis dass es keine Musik gibt, die mir entspricht, außer die Musik die ich mit Schildi mache
verdrängte Schuldgefühle kommen hoch, will ich mir nicht gefallen lassen, kann nicht schlafen
das Gefühl, der Welt ausgeliefert zu sein
das Gefühl, nichts dagegen tun zu können, dass man permanent missverstanden wird




11 Mai 2015

DXM-Intervention II


11. Mai



In den letzten Tagen habe ich mich geweigert, etwas zu schreiben, um dem, was aus mir heraus will, Zeit zum Reifen zu geben. Vieles erschien mir schreibenswert, aber ich hab es zurückgehalten, manchmal mit viel Gewalt, mit viel verkrampfter Dummheit. Nein nein nein, du bleibst drin, dein Job ist noch nicht getan. Ich muss mich erneuern, deshalb muss ich auch meine Beziehung zu den Worten verändern.
Ich habe eine neue Droge entdeckt, mit der ich heute zum ersten Mal allein experimentiere. Das in Hustenstillern enthaltene DXM. Der psychotrope Effekt ist außerordentlich, sitze ich hier und versuche mich wie ein interessanter Schriftsteller zu fühlen. Alles, was von außen an mich herangetragen wird, hat nichts mit mir zu tun - ob ich berühmt werde oder nicht, sagt nichts über das aus, was ich beschreibe.
12 Kapseln von Silomat aufgebrochen und in 2cl Wodka aufgelöst und in einen zuckerigen Kaffee gekippt. Eine Stunde zuvor eine leckere Grapefruit gegessen. Es ist kurz nach 1Uhr in der Nacht. Die bisherigen Erfahrungen mit DXM gehören nur mir und denen, die mich dabei begleitet haben. Es sind in der letzten Zeit viele seltsame Zufälle passiert, deren Zauber ich nicht belletristisch herabwürgen will. Derzeit bin ich viel unter Menschen und bemerke, dass ich eine echte Aura habe. Die Leute hören mir zu und stellen Fragen, als wäre ich ein Orakel. Tatsächlich spüre ich, wie das, was ich ahne, von einer zeitlosen Relevanz getragen wird. Sollte dies ein Trug sein, könnte ich trotzdem damit leben. Mit großen, wahnwitzigen Gesten scheitern. Ein Bewusstsein, das Löcher hinterlässt in den Leben der Anderen. "Hauptsache irgendwas passiert" ist eine gute Pille gegen Verdrießlichkeit.
Zur Zeit mach ich viel mit Fetsch, ich fühle mich ihm echt verbunden, hab ihn total lieb. Ich genieß die Gefahr, in die mich meine Ratlosigkeit gelockt hat. Wenn sich meine Worte auflösen und das Schreiben wichtiger wird als das Geschriebene je sein könnte, hab ich es nicht mehr nötig, meine Nichtigkeit zu bestreiten. Ich liege den ganzen Tag im Bett und versuche mich nicht mit der Zukunft zu verbinden: der neue Vermieter wird hier bald eine umfassende Renovierung durch unsere Wohnzellen fluten lassen, es gibt einige Leute, die uns helfen wollen, aber am Ende müssen wir uns wohl damit abfinden, dass die Kälte der Gesetze unsere Blauäugigkeit zerschneidet.
Ein euphorisches Taumeln erweitert die Musik, mir fällt es schwer konzentriert auf etwas zu schauen, weil es auch keinen Grund gibt, sich auf etwas zu konzentrieren. Ich glaube, dass ich mich nachher daran erinnern muss, dass meine Einsamkeit eine wichtige Grundlage ist. Ein kiffiges Kribbeln kritzelt wild hinter meinem Gesicht herum, der Vodka ist unangenehm, aber so vergesse ich wenigstens nicht, dass ich einen Körper habe. Ich weiß nicht genau, was ich mit meinem Gehirn gemacht habe. Wie werde ich mit dem dissoziierenden Effekt umgehen? Lohnt es sich, sich an der Orthographie festzuhalten? Meine Schaltzentrale ist durchblutet und lebt. Euphorische Gleichgewichtsstörung, high und sumpfig. Unmöglich, die Frage zu beantworten, ob man vor dem Leben und dem Gehirn Angst haben muss. Zum Glück gibt es in mir eine Affinität zur Coolness von Bruce Wilis. Ich darf nicht vergessen zu trinken, das DXM dehydriert sehr stark. Die Msuik verwandet sich ins existentielle Suppe. Ich fühle mich langsam und von Vodka vergiftet.
Dass ich lebe, ist sonderbarer als die Tatsache, dass ich irgendwann nicht mehr lebe. Ich muss Wasser nachholen. Jede Anstrengung hat einen Wert. Die Chance ergreifen. Ein Kapitel des Lebens schreiben. Etwas tun, einfach etwas tun. Was ist gegen Kotzen zu sagen? Es ist jedenfalls nix dramatisches. Alles was man tun kann, kann man tun. Es passiert nichts schlimmes. Existenz ergründen ist wie einen dunklen Wald ergründen. Mal allein, mal mit Freunden. Warum nicht? Ich stelle mir vor, gleich meine Sprache auszukotzen. An dieser Sprache hängt dein Ich, dein Leben... Ich stecke wieder mal hier drin. Kein Traum, keine Phantasie, kein Tod. Hier ist alles frei von Tod. Ein Lied. Sky Blue.Ich möchte den Alkohol auskotzen... jetzt ...
Aber es gab ja nichts zu kotzen. Nur das kotzige Bedürfnis ganz kleine Schritte zu laufen. Und sehr heitere Musik. Denn es gibt keinen Grund zur Sorge. Überhaupt nicht. was fängt der körper mit dieser schwammigen euphorie an? also kann ich meine worte mit dem rausch koppeln? es geht und es lohnt sich. die buchstaben sind lose und ich drücke sie und wackel sachte hin und her. ich weiß nicht, was es zuu sagen gibt außer die bedrückende bewegung. sie schaut wie ein blauer esel aus die bewegung nein nein meine spinnenmenschenfinger blablabla. einfach nur schreiben dem druck was entgegenhalten tanzen lalala bewusstsein und gehirn und taumel und musik. worte uind das nichts. hier unten ist das ach egal. keine worte mehr. Indem ich in der Musik wühle wühle ich in meinem Gehirn, indem ich das hier schreibe zieht mich irgendwas hinter meinem Gesic ht hoch, ganz hoch, weg aus dem Raum und die Musik unter mir. Ich hätte gern eine Bedeutung in der Welt, ich wäre gern etwas festes. ich hoffe mein Herz zerreißt nicht, denn ohne dises Herz geht es nicht weiter.  ich mache die Augen ganz tief zu und mein OPberkörper biegt sich über die Tastatur, es gibt kein Leid und kein Glück, mir ist als schreibe ich mit Elton John ein Lied, während er Rocket Man singt. Auf einer gelben Bank. Er sieht mich. Er kann so ernst sein wie ich. ich weiß dass mich Elton John nicht kennt. diese tatsache will etwas mit mir machen. es gibt leute die mich kennen. der wunsch gekannt zu werden erfüllt mich mit echo. die tastatur ist tief unter mir. die grenzüberschreitung ist real. jeder beruf ist wie tod. wer bewertet mich? extremes schwindelgefühl, der körper zieht sich zusammen, extremes stauchen. das muss so sein, sag ich mir, frag ich mich. wenn man die worte nicht richtig benutzt, ist man wahnsinnig. warum fühle ich mich hier wohl oder tu ich es gar nicht? wo laufe ich hin? ich steige auf das schaukelpferd des gedankens, dass es mich gar nicht gibt und ich bin frei. ich wackel hin und her und weiß nicht was das soll... süße kotzige panik.  was mach ich hier? einfach ziehen lassen... es ist nicht kaputt...

Geradee eine aufnahme mit dem handy gemacht. („zuckig bösiges Kotzen, das bin ich, verstehst du? Ich bin das Zuckig-Bösige! So sieht das also aus, wenn man kein ich hat. Da stinkt irgendwie der Tod mit, befreiendes Schwitzen, alles ist gut. Süße dunkle Panik, irgendwas ist befreit, einfach hingekotzt, es ist gut zu kotzen, es ist wichtig am Leben zu sein und irgendwas zu machen, in irgendeiner Uniform zu stecken, das Gehirn erzeugt ein Delay-Bedürfnis, an das ich mich anlehne, ich lehne mich an das Delay-Bedürfnis, ich bin wirklich wahnsinnig, gekotzt und wusste nicht, dass ich es angemacht hab, dieses Lied – dissoziiert – knibbelter Rausch, gutes interessantes Leben, das Gehirn kann so viele Dinge, es ist alles so toll hier. Warum hat man nur Angst vor? Weil es dunkel ist? Das hier ist alles deine Freunde. Diese Kotze ist gut, weil sie Zeichen setzt. Ich habe kein Interesse daran, Wahnsinn zu definieren. Je geordneter, desto distanzierter. Ich hab so schön in den Flur gekotzt, Kotzen ist sehr sehr gut und schön und ich weiß nicht wohin, es kann alles ganz schnell enden, es ist gut dass es sowas gibt, es ist gruslig aber gut. Hier ist Gott wirklich nicht anwesend. - Was der Alltagtag was der Alltag. Ey... Hab mir grad überlegt, einen Arzt zu rufen. Freunde schauen mich mit ernsten Blicken an, „du hast es zu weit getrieben, du stirbst.“ Nein hier wird nicht gestorben. Der Tod gehört zu allem dazu. Er schleicht in mir seine Kreise. Er spielt nie eine größere Rolle. - Wie wäre ich jetzt bei meinen Eltern im Auto? Wie würde ich mit ihnen umgehen? Was würden sie mir sagen, wären sie im selben Zustand wie ich? Die Eltern haben mich in diese Welt geschickt... „Mach mal was damit!“, sagen sie.

sehr tief gekommen. jedes wort ist sehr ernst und fest und langsam. ich bin keinesfalls im alltag. jeder künstler befasst sich mit dem dunklen feld das vor dem tod gespannt ist. dieser satz hält mich ganz fest und beweist, dass ich wahnsinnig bin. etwas hat meinen schädel in griff. ich bin total befreit. so intensiv zeitlos ins leben verklemmt, definitiv etwas mit meinem gehirn gemacht, definitiv eine heftige rote droge. ich bin hier irgendwo bei anderen ... ich bin nicht allein.. ich bin mit anderen verbunden. so sieht es also hier hinten aus.. was ist denn hier lo0s? ich verstehe nichts.. ich fließe nur, das ist alles was ich sagen kann, ich gerate in etwas ganz anderes. was kann ic h mit diesem wahnsinn machen? werde ich berühjmt? was macht ihr auf hustenstillern? der dunkle tod ummantelt unsere stadt, natürlich sieht das niemand. ich habe angst nur eine leerstelle zu sein.
das leben fühlt sich gut an. das heißt: ein gehirn hat viele möglichkeiten. allein sowas zu schreiben könnte ketzerei sein, was sagt der unglaublich reiche, von mir distanzierte david bowie dazu? was hat er zu sagen? was mache ich hier? du bist verdammt, komische dinge langsam wahrzunehmen und zu beschreiben. ich wünschte jemand würde mir zusehen wie ich hier schreibe in diesen bewegungen. was bedeutet es, wenn das hier jemand liest? was hab ich davon hier zu sein? ich bin gespannt was die zukunft bringt. was passiert jetzt? das schreiben dieses satzers ist so intensiv wie nichts was ich bisher getan habe. dazu kommt golden years. was hat mir david bowie zu geben? ich glaube, indem ich diese frage stelle, stelle ich mein leben in frage. was hat mir irgendwer zu geben? warum bin ich so UNENDLICH STOLZ gekotzt zu haben? ich bin jemand anders ujetz aber auch noch im selben körper. warum schreibt man? um sich mitzuteilen. manche erfolgreich, manche nicht. der tod ist hinter jedem wort. ich werde wahnsinnig. nein, ich kann es ablösen. wie schön meine finger tippen. total bekifft und außerhalb von allem. es gibt wirklich etwas ganznanderes, ernstes, wahnsinniges... das gehirn hat so viel unglaubliche möglichkeiten. ich tippe auf dieser tastatur wie auf meinem gehirn und dazu kommt david bowie mit dem lied word on a wing. ich sitze entspannt im schneidersitz. ich werde nie mehr der selbe sein. ich sehe, wie ich verschwinde. euphorie. mein fuß schmeckt nach haut und ist eingeschlafen. lohnt sich dieses abenteuer? die tastatur riecht wie mein heller badesalzfuß. der alberne herr im hause hat pause ause use se äää. wir sind ein lebender organismus. ich spüre wie die tastatur mit meinem fuß verbunden bist. ich glaube gleich kommt eine freundliche beamtin und sagt, dass es jetz erstmal gut ist. diese narkose ist interessant. ich schreibe auf dieser tastatuzr wie auf meinem eingeschlafenen fuß. es ist ein lustiger kiffiger zustand, ich bin ein toller junge, ich hab keine kopfhörer, das leben ist ein roman, ich schlage meinen eingeschlafenen fuß, ich knicke den fußzeh, er gehört gewiss zu mir, die zeit brettert durch mein buntes elektrisches gehirn, alles ein panisch orgiastisches kribbeln. Hier ist eine schöne Geröllkammer. Gleich ist es um 3. Ein Ich zu haben ist sehr gefährlich. Ich muss mich mit Rael identifizieren., ein komischer Junge mit viel warmen Gefühlen. Das Leben ist etwas heikles. ich nehme daran teil und verliere Zukunft und Vergangenheit. wann küsst mich mal wieder jemand? ich bin total gut drauf. es gibt nichts, was mich runterziehen kann, alles zieht mich hoch.... alles zieht mich hoch... das ist die spitze der euphorie. ich wiöll FEtsch küssen, ihm zusammen sein, ich fühl mich wie ein kleinesx dunklestier, ich glaube meine substanz hat ihre arbeit getan, wenn ich mit FetscH an irgendeinem ende unserer wohnung existentiell herumschmuse bis der himmel zerbröselt. liebe is so einfach diese grandiose panik. ich kann mir nicht vorstellen wieder normal zu sein. mein eingeschlafenes bein bewegt sich zur musik wie ein arm.
es ist toll alles zu vergessen und immer noch stolz auf den frucht-kotz-strahl. wahnsinnig sein und nicht wahnsinnig sein sind meine freunde aus graipfruhtsaftfleisch, hau ich mir einen weißen handschuh ins gesicht. ich kann mein leben beeinflussen, ich verfüge über millionen möglichkeiten wie die knöpfe auf der tastatur da sind. werde ich meinen eltern sagen dass ich mal so war wie ich jetzt bin? wie wäre es jetzt mit den eltern? ich bin ein gruseliger affe der interessiert ist an vielenm dingen. alles ist intereedssant was das leben intereessant macht ... wir müssen uhjs gemeinsam an unjs reiben uns es ist egal ob wir es richtig machen. ich spüre dass ich schnell schreiben kann ich spüre dass es einen autpomatismus gibt im schreiben ich schreibene und halte jetz inne und lese und es ist intensiv und mein gehirn glüht das war die erklärung für intensiv der erste stoß war gefährlich. ich existiere am rand einjer komishcen klippe. das leben ist schön. ich kann mit meiner tastatur machen was ic h will ich sp+üre wie einfach esmir fällt zunschrieben und diese metaebenene hier oh bin ich bgerade verkrampft oder entspannt, ich bweiß es nicht, ich glaube das ist der zustand des rausches, des niochts, die grundlage von allem. wir sind alle nur zufällig in diesem film gelandet. ich schaue nicht wie die worte ausseehen. ein glück gibtes den automatismus. das hier ist weder schön noch lustig aber auch nein nein gar nicht hässlich, gar nicht bedrohlich. komm an, setz dich in diesen üppigen garten es ist alles ganz entspannt hier, musst du dir sagen, dein gesicht ist entspannt, die musik schreit freundlich, eine ganz neue art z schreiben, eine ganz andere art zu sein, wer hätte gedaxcht dass so viel möglich ist in diesewm lebenm. wie kann ich bndafür sorgen dass ich anerkennunhg finde? das ist die frage?
Ich bin total aufgetaumelt, aber wage es etwas klarzustellen: erstmal: sie sind schriftsteller und kompakt KOMPAKT gerüstet mit zeugs die tasten liegen ihnen im mund wie buchstaben jedes wort ein anlass zu einem unendliuchen echo. mal neue musik.- es ist toll,. dass nichts sinn ergibt. man muss es schätzen. es ist urlaub. musik orgasmus entspannung ich liebe dich. ich werde dafür nicht verurteilt, es gibt ganz viel leute die mich leiden können. ich bin überrasacht dass ich so gut schreiben kann. ich habe keine kopfhörer auf aber es ist laut. ich bin am leben und natürlich (fußnote zu invisible touch) sind die tippfehlerchen gewollt es sind die verzierungen. man darf keine angst haben dann wird das was. meine zähne sind meine freunde. mein atem funktioniert gut. totales rausch. pappgeschmack im mund. weise erhabenheit. schneidersitz. gardine. worte sind meine freunde.
Nochmal der Versuch, klar zu sitzen: Musik: Talking Heads.. Fear Of Music. Ich sehe bestimmt sehr konzentriert aus. Ich stelle mir vor, dass die Hustenstiller mein Leben kaputt gemacht haben.Eine böse Droge. Nein. Ist sie gar nicht. Weil es kein gutund böse gibt. Es gibt ja eigentlich gar nichts zu sagen schreibe ich am hellen gemütlichen Ende des Tages.
Mit diesem Text habe ich etwas ernstes in der Welt hinterlassen, etwas ernste4s mit meinem Leben getan. Darauf kann man mal frühstücken. Ich bin fest in meinen Träumen drin. Das Leben ist nichts anderes wie das Internet. Worauf kann ich mich verlassen? Das ist die ernste Frage... ich habe eben das n in das wort "erste" geschoben.
Schön gekotzt zu haben. Das war das beste was ich hätte tun können, lobe ich mich, weil es niemand anders tut auf diesem taumeligem herbst-schiff.
die intensität des lebens, der existenz. es ist wichtig sich zu vergewissern dass man entspannt ist. der strenge gedanke "meine hände sind andere füße" schmeckt wie meine füße zu "cities" von talking heads.
ANGST... WENN es keinen grund gibt glücklich und unglücklich zu sein -> tod. ich bin am Rand meines Schädels angekommen, was werde ich damit machen? Welche Funktion hat mein Leben? Was soll ich mit mir anfangen? Mit diesem lustigen bunten Setzkasten. Werden meine Eltern Angst um mich haben? Dieser Satz darf nur existieren wenn er grammatikalisch falsch ist, denn sonst ist die Angst der Eltern nicht echt glaub ich oder zumindest ... es gibt nichts zu sagen jetzt. ich knirsche mit den zähnen, fühlt sich an als würd ich auf einer plastikliege liegen. ich bin froh dass cioran vorausgegangen ist. ich glaube alle menschen sind in diesem zustand miteinander verbunden. ich stelle mir vor dass ich mir das leben nehme. ich fühle mich durchflutet von einer grünen frühlingshaften euphorie., alles ist weich. ich habe so sehr angst davor, bewertet zu nwerden, verurteilt zu werrden, eingeschätzt zu werden, das ist die absolute grundangst von mir: festgestelölt zun werden, gefesselt zu nwerden, eingesperrt und drangsaliert.
Es ist ein ganz seltsamer Zustand und ich lüge nicht. Es ist sehr seltsam hier, ich komm mir vor wie ein grüner schleimiger freundlicher kahlköpfiger Lehrer der in den Gang rausguckt mit einem Marionettengesicht im Sonnenschein und sagt: das hier ist echt ein anderer Zustand, eine andere Ebene, eine andere Wirklichkeit, was das hier genau ist, weiß ich nicht, das hier ist der erste Versuch, diese Substanz zu gebrauchen. Für irgendwas wird es gut sein. Ich atme wie das LÖied "Heaven" von talking heads atmet.eine entspannte euphorie hinter dem tag. Worte sind so essentiell wie Töne. deshalb pass ich so gut mit Fetsch zusammen. er ist auch so, die mediale realität macht einen bogen uim uns.
zum glück hab ich nicht mehr genommen. soviel mehr hält mein lieber schädel nicht aus. das hier ist absolut genug. ich habe mich jetz gut hier eingerichtet. die kotze im flur ist nicht giftig sage ich mit grünen ausrufezeichen. die musik nimmt mich richtig mit. ich weiß nicht, was ich sonst tun soll... das gesicht was du beim weichen flüsternden sonnigen lesen machst entscheidert über deine symathie zu mir. jetzt haben wir ein deja vu. ich bin ganz und gar gehirn, die gs die gs die gs.. gggg gggg ggg geh geh geh geh ... auf etwas hängenbleiben. alles was ich schreibe auch sagen. sagen. sagen. der rausch. das ich. zweo freunde. splitter. wasser. liebe. baum. baum baum baum baum baum. klettern baum. neue musik. jaaaaa.... kann mich jemand hören? kann mich jetz jemand hören? ich rede und schreibe und frage mich ob mich jemand hören kann... ich rede und schreibe gleichzeitig was ich rede und schreibe und schreibe und rede und schreibe ich rede und schreibe und rede und schreibe und rede und schreibe und rede und schreibe und rede und schreibe und rede und schreibe alles was ich tiipe spreche ich auch ich spreche alle buchstabenwörter. ich fühle mich als wäre ich betrunken und würde etwas aufnehmen. das ist so schön hier in diese tastatur was hineinzukneten und es ist auch schön zun reden und zu shcreiben und zu re4den undzunshcreiben ich bin ein dichter denn ich schreibe texte und das gedicht ist der terxt und das schreiben ist das kunstwerk nicht xder text alle sist fließend es gibt keine struktur aber dpochj das tastuatur ist struktur.  ich kann fallen in die worte in die bewegung aber die musik ist auch da. das aber war nicht nötoig. jetzt aber neue musik.mazzy star bringt frieden ins gehirn. total high. der tag geht auf. ich bin an den rand gekommen, es gibt keinen grund etwas anderes zu tun als einfach nur daliegen mit einem freund und zumindest jetzt nicht. es ist so toll wieder zurück nach haus zu kommen... also keine angst vor dem tod. der tod ist ein mazzy-star-lied. gründlich gereinigt. irgendwie lustig festzustellen dass die beine einen großteil des körpers ausmachen. ich bin sehr stabil. vorhin: dieses panikgefühl und das kotzen. was für eine schummerige schau. ein tolles training. bald bin ich soweit, in den wald zu gehen. ich bin ganz nleicht und total gesund. das n an leicht ist total hübsch, es hat ein mazzy-star-zwinkern. ich finde mich jetzt gut zurecht hier in dieser welt. der übergang ist SCHRECKlich und gewöhnungsBEDÜRFTIG. aber ich bin jetzt toll hier. guten tag. GUTEN TAG. was für ein zufall, dass alles so schön ist. warum auch nicht.... Gibt es gründe sich zu entspannen? ja. das leben ist etwas entspanntes. ich muss mich für nichts entscheiden. einfach teilhaben an dieser ecke der existenz. es wird schon seinen grund haben, dass jetzt nicht der große vorhang fällt, dass nicht alles plötzlich verschwindet. alles ist da und ich auch und mal sehen was passiert. es ist so absurd, wer wird mich anerkennen für das, was ich hier tue? wer? wer? sweet mary of silence.
berauscht sein = poesie ernst nehmen / spüren... Was für ein Geschenk ist Nietzsches Optimismus? Jeder Satz dieses Textes ist eine tiefe kalte blaue Garage. Was werde ich morgen tun? Auf jewdenfall die Kotze abwischen die am Boden hängt.
Alles was mir hier Angst gemacht hat...gibt gar keinen Grund... ist am Anfang nur EXTREM EIGENARTIG damit muss man erstmal klarkommen, es ist jedenfalls nicht schlimm. das zu wiederholen ist wichtig. die schleife der wiederholung trägt zur harmonie bei. ich liebe dich. endlich mal vorangekommen. die frage ist ja immer: bin ich stark genug den Zustand mit Worten zu stabilisieren? jetzt ist alles luftig und friedlich und mein Leben ist ein schönes zerknittertes fragezeichen und damit bin ich verbunden mit all den anderen leuten in der welt. ich würde gern mit freunden an etwas arbeiten.

alles, was uns abhält, eine lustige, gefährliche band zu gründen, ist quatsch. quatsch mit bommeln. es ist toll hunger zu haben. wie bekomm ich die kotze da weg? was passiert nach meinem tod? ich liebe meine verdauung. interessant, dass meine panik mit einem deja vu verbunden war. eine grundlegende angst - kannte ich sie schon oder hab ich sie zum ersten mal empfunden? meine schwammigkeit verwandelt mich in ein dickes gemütliches walross, auf dessen schuppigem saftigen fett unter der sonne ich die tastatur bediene und das walross singt tom waits. es ist eine intensive weiche vorstellung, keine halluzination. ein traum auf der einen hand und das wachbewusstsein auf der anderen hand. alles kann angst machen, der ernst in allem macht angst. aber auch heiterkeit ist etwas ernstes. euphorie und orgasmus ist etwas ernstes. ein ewiges glückliches leben ist etwas ernstes. ein schönes lied ist etwas ernstes. ich spüre dass diese sätze mit ernst etwas mit meinem gesicht zu tun haben., sie gehören dazu. sexualität ist nichts ernstes. ich glaube ich bin immer noch ein kind. habe lust einen film zu sehen. kommt mir vor als hätte ich ganz ganz ganz viel geschrieben, so viel dass du dir an den vielen ganz ganz ganz deine wäsche zum trocknen aufhängen kannst. ja wirklich so einfach ist das, laufe ich die treppe hoch und schau was als näcjhstes lied kommt. das komishce ist, dass die musik wertet. warum tut sie das? wie kann sie sich das wagen? ich komm mir vor, als würde ich mit der tastatur im grünen dunklen rasen der stadt herumstochern, mich mit meiner umgebung befassen. ganz basale dinge. wenn man drogen nimmt, macht man wichtige dinge. ich hab angst, dass mir meine euphorie meinen musikgeschmack übel nimmt. liebe euphorie, such dir doch einfach was aus, was du willst.. wenn dir "dancing in the dark" nicht gefällt... ach es geht schon, ich bweiß ja nicht, was dein körper leisten kann... nicht dass ich dich zerrreiße... das wollen wir nicht... wir sind dir freundlich gesinnt... wir wollen dass du ein schönes leben hast... das ist das ganze geheimnis... was danach kommt ist erstmal egal...erstmal... na klar, kau ein bisschen auf dem "erstmal" herum... kein problem... mekrst du, wie kalt es wird? und dass es toll ist, diese kälte? es macht spaß worte von allen seiten anzuschauen. ich spüre wie es heller wird draußen, wie es frischer wird, die vögel begionnen zu zwitschern, david byrne passt auf dass er keine worte verschluckt, ich knirsche mit den zähnen, damit ich es genießen kann, einen körper zu haben.
ich spüre wie mein ich wartet, bis es wieder reinkommen darf. wie ein hund wartet es draußen, während ich grapefruit einkaufe. ich lache aus dem fenster, schüttel mein lachen wie frau holle mit meiner kopfkissen-zunge auf die straße. diese worte wie meine knirschenden zähne. vielleicht sollte ich diesen text wie eine gelbe leuchtende freundliche blume in den briefkasten von Fetschsegeln lassen und einen schönen orangensaft trinken auf meinem nach kotze riechenden flur.
der himmel hat etwa die farbe meiner zimmerwand. kann man so stehen lassen. ich bin so glücklich weil es Fetsch gibt. es gibt ihn wirklich. mein herz hat sich einen grünen partyhut aufgesetzt und feiert seine existenz. ich mag es, wenn mir die ahnung, dass ich einen grammatischen oder orthographischen fehler begangen habe, im mund schmilzt wie ein leckeres saftiges O. wenn ich mit absicht einen fehler makkche so wie eben mit den kk hab ich den leser geküsst. haggllo. :-)
aber jetzt kümmer ich mich mal um meine kotze ... :-)
Das Aufwischen macht Spaß. Aber ein anderer Spaß war aufzustehen und zu sagen "Ich bin immer noch total dissoziiert." Es ist schön dass man die Möglichkeit dazu hat. zum glück ich hab nicht mehr als 12 Kapseln genommen. habe gestern schon seit langem mal wieder Bong geraucht. habe ein bisschen angst, den text jetzt zu lesen. werde mir einen film ansehen. dazu etwas müsli und apfelmus. so, jetzt bin ich gekoppelt an die realität da draußen. ach nein, nicht mehr reden von drinnen und draußen. alles ist drin bzw alles ist draußen. keine ahnung. diese ahnungslosigkeit, auf die ich gerade mit dem finger zeige, macht euphorisch oder? lasst uns tanzen! es war ein schöner tag!
Letzte Vermutung: das Ich besteht nur aus worten. - Wahnsinn = es nicht für selbstverständlich nehmen können, ein Ich zu haben
Übrigens habe ich Angst nie mehr verstehen zu können, wie Menschen so leben und reden können wie sie es immer tun. Weggekapselt wie weggeschlossen zu sein. Ich stell mir vor, wie mein Nachbar sein bärtiges Gesicht in mein helles, weiches Gesicht tunkt und mit einer metallisch-hallenden Stimme sagt: "Dass du das alles nicht mehr verstehst, ist natürlich der Beweis, dass du wahnsinnig bist. Dein Leben ist gelaufen, die Behörden können dich abhaken."



07 Mai 2015

DXM-INTERVENTION I

7.Mai

Oh bitte GANZ KURZ: lest euch bitte NIE Trip-Berichte durch. Das sind alles unkultivierte, sensationsgeile oder von der Arbeit müde Leute die sowas schreiben. Sie sind abenteuerlustig, eifern interessanten Abenteurern nach, ohne selbst eine interessante Substanz zu haben. Kurz: ein Blödmann wird nicht zu einem interessanten Schlödrian bloß weil er kifft. Wenn man schon nüchtern völlig desinteressiert und talentfrei ist, verwandelt man sich nicht grasrauchend in ein kleines Genie. So wie man sich bestimmte Musik nicht schönsaufen kann, können auch bekiffte Vollidioten sich den desaströsen Zustand ihres Gehirns nicht so gestalten, dass man zumindest hoffen könnte, dass sie die Notbremse noch finden. Ich zerknülle mit Freuden die letzten paar Sätze und lass sie zugeknüllt hier liegen.
Ein Mittel, Paranoia zu überwinden: vor irgendeiner Wahrheit in die Knie gehen.

Wahlplakat-Idee für SPD und CDU zum Wahlkampf 2017
Stolz/glücklich grinsende geschminkte alte Frau: „Konservativ. Was denn sonst?“ für die CDU;
Trauriger/hilfloser alter, heruntergekommener Mann in Anzug: „Große Koalition. Was denn sonst?“ für die SPD.

HAHAHAHahahahahahahahahahahahahaha!!!!!!!!!!ein gefräsiges, zerstörerisches, unkoordiniertes, kaltes Lachen stürzt in einem bestialischen/gelähmten Kratzen aus meinem Schädel.
Alles dreht sich ganz leicht nach links und die Musik tropft wie ein hektischer Regen durch den Raum und glotzt mein Herz an und sagt: "Jetzt reagiere!" und mein Herz reagiert, weil es nix anderes zu tun hat.
Ich komm mir vor, als würde ich im Sandkasten spielen, es ist ein kalter, heller Mittag und es riecht nach Kääääse.
Die Pizza brennt.
- zum Glück noch nicht.
"Man kann einfach auch aufhören, jemand zu sein!", schrei ich mich in Gedanken an. Man muss nicht mitspielen. Vielleicht werd ich bald bei Facebook gesperrt. Das ist alles so existentiell und schön. lala.
Ich lass die Pizza jetz verbrennen. Mein ganzer Körper grinst. Ja, das ist richtig.
Bald ist der schwarze Gullideckel in der Backröhre fertig hahaha - ich lache gegen die Unlustigkeit dessen, worüber ich lache, an. Ich bin so allein hier unten. Es geht mir nur so gut, weil die Musik mich nicht allein lässt - war das peinlich? Wenn ja, dann kennt ihr das nicht. Wenn es nicht peinlich war, dann kennt ihr das. Das ist unsere Verbindung.
Das sind meine letzten Tage hier. Das Wort letzten sieht so fremd aus. Gehört es da hin?
Ich mag das Echo, das alles euphorisiert. Euphorie und Echo hängt zusammen.
"Wohin mit der Energie?" fragt er und frisch geduscht und total sauber.
"Ach das ist nicht schlimm, das kann ich aushalten, warum nicht? Guck nicht so." Endlich kommt jemand durch, den ich gesucht habe!!

Na, das ist also was ich geben kann. Aber die Musik wird immer kälter. Deswegen mal ein bisschen Wärme und Liebe in den Garten bringen. Ist mein Leben ein Garten? oder ein Schrottplatz? Die Frage ist gerade so klar, als wäre sie das Wesentliche in diesem Raum, in dieser Szene. ich bin umgeben von Menschen und Gegenständen. Was fang ich damit an? Ich kann alles benutzen was ich will...

Ich will euch nix vormachen, können wir nicht gemeinsam hier versacken? Nein wir können nicht, denn die Euphorie gehört mir, wie ein Katzenbaby, das gleich vom Bett fällt wie die Tastatur auf der oder auf die ich tippe. Da noch ein paar Buchstaben, hier habt ihr meine Lebensäußerung. Das ist Bewusstseinserweiterung.
Gut geschlagen. Es riecht nach Grapefruit und Bob Dylan. Bin ich ein Spießer? bin ich schmusig? eigentlich sind das hier Text-tiere für meinen Bücherzoo. Aber sie können auch mal frei laufen, es ist so toll, dass die Metapher nicht mehr funktionieren, ich schmettere, ich falle, ich schlürfe, ich bin ein blöder Griesgram der sich an der Wand vorbeischleift.
Ich scheitere mit dem Kopf voller Kirschen. Das Leben ist eine Gartenparty im Sonnenuntergang. Musik verwandelt alles in eine Gartenparty- ich bin total überrascht dass ich noch so stabile Worte finde, obwohl ich weiß, dass nicht "alles" in eine Gartenparty verwandelt wird. Was genau, interessiert mich aber schon nicht mehr.
Ich muss akzepotieren, dass ich nicht weiß, wie ich den Satz beenden soll, während mich mein Herz und mein Blick weit weg von der Tstatur ziehen. Warum wird angezeigt, dass Tastatur falsch geschrtieben ist. vbielleicht wegen der großschreibung mal probiere...was hab ich hier getan? hahaha? die beiden fragezeichen sind schon richtig, wurstjunge.
der tippfehler is ein intensives hehehehehehehe
es muss immer weitergetrieben werden.
another brick in the wall is ein ernstes lied
ich bin haar scharf am durchbruch
herreinspaziert. hahahahaha
jedes lied klingt so wie ein freund der wirklich lang nicht mehr da war.
und er ist wirklich da. dar. dar. dar. ich hab das bedürfnis auf diesem nussigen wort dar zu kauen. dar dar dar dar. dar dar.
jetz noch einen kuss dafür, genau dafür bekommen. ---- und das leben ist besiegelt.
es fühlt sich so an als würde ich mit der tastatur mein leben bearbeiten können. alles ist ganz einfach hier unten. das ist das motto, das ist die grüne wurzel die ich rückwärts in den boden stecke ... also rausreiße... alles ist agnz...
ich weiß nicht ob ich gerade viel geschrieben habe oder nicht und es ist egal so lächerlich egal - wir können doch alle mal gemeinsam einkaufen gehen. oder? und dann gemeinsam was kochen.
das licht riecht nach lauch. eine wohnung mit balkon ist wichtig. mehr weiß ich nicht. wenn man nicht mehr weiß, muss man auch nicht mehr tun. ich bin so dumm- warum glaubt das keiner? ich wäre gestern beinah von einem auto überfahren worden.
wenn ich den text hochscrolle kommt es mir wie ein wasserfall vor der hinter meinem gesicht regnet. was soll ich mit mir anfangen? ich hab mich ausgepackt und jetzt? unter die bettdecke krabbeln und musik hören und von wolken und zimmerwänden und türschwellen und zwieback träumen. total kein problem wenn ein wort nicht so richtig steht.
wenn ihr gute musik hört und tanzt .. tut ihr das? hallo`ihr da draußen? oh gott es gibt echte menschen da draußen. ...
es gibt leute die so viel ordentlicher und stabiler sind als ich.  ich komm mir vor, als würde ich gegen die bettdecke flüstern, wenn ich hier schreibe. als wäre ich in einem werbespott für weichspüler.
grad stört mich das kopfhörerkabel. warum hat es mich die ganze zeit nicht gestört?
oh je, ich BIN irgendjemand. ich existiere. hier in diesem taumel, ich weiß nicht ob ihr hier schonmal wart und ob ihr das sinnvoll findet, aber hier merke ich richtig, dass ich existiere, und dass es gruselig ist, allein in diesem kalten raum herumzutorkeln. "ist wirklich gruselig", sag ich wie ein grün schimmernder teddybär, der um sich guckt :"huch, ich bin ja da. es gibt mich ja. was soll das denn? was ist mein schicksal? womit bin ich geschlagen? was ist meine aufgabe? hääää??"

jaaa! alles ist nur ein blödes, kurzfristiges hääääää in einem raum.

die euphorie macht, dass jeder mensch, selbst die leute in der facebookliste, so bedeutend sind wie die eigenen eltern. mit dieser erkenntnis kann man sich waschen.
ich bin wirklich ganz bei mir angekommen. ich spüre, dass jeder allein ist.
sollte ich das meinem therapeuten schicken?
war eben auf dem klo. geht auch ohne musik.
was bleibt mir anders übrig....?
ich glaub ich könnte grad was interessantes über den tod schreiben
ach ich werd den doktor jetz nicht damit belästigen ... geht ja auch alles so. an irgendwas muss ich mich jetz festhalten. das ich existiert. woran festhalten? die alte langweilige frage. hahahahaha