29 September 2015

29.9. - You Only Live Twice

Lasst mich ran, auf Eure Bühnen, in Euer Licht, soll ich hier noch ewig darüber verhandeln, ob ich dazugehöre? Lasst mich einfach dazugehören, überseht einfach irgendwie, dass ich reingeschlüpft bin bei euch, lasst mich hinter eurem Rücken böse böse Fratzen schneiden, Fratzen für die ich mich schäme, die nicht zu mir gehören, aber die etwas mit euch machen, und sei es nur zur Seite zu schieben, denn eigentlich ist mein Leben ein einsamer Baumstumpf, auf dem ich sitze, in die Sonne blinzelnd, darauf wartend, dass die Apotheke aufgeht. Irgendwie müss ich einen Zugang zu Euch finden ... und zu diesem Körper da unten ... wie er schreibt und sich fragt, ob die Beatles jetzt zu meinem Schreiben passen... Immerhin waren sie mal dort, wo ich auch hin möchte... ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Meine Energie gehört auf jedenfall ins Dorfzentrum. Irgendwas Großes und Blödes anstellen, eine Karriere die ins absolute Nichts führt. Frei von allen Sorgen, weil keine Frage in Frage kommt, gehetzt von der antiquierten Euphorie des Weißen Albums. Ich war mit Martin Billard spielen, war voll lustig und gemütlich. Heute werde ich mein letztes Gras verpuffern. A girl with callaidoskope eyeys... Musik muss in alle Fasaern und Hintergründe eindringen, oder die Hintergründe zurückdrängen und allen Platz einnehmen... alle Zellen sollen mit strahlend-stählernem Grinsen sich zur Sonnenmusik erheben, auf festen Bahnen, langsam, fröstelnd-zitternd schreibend in künstlichem Sonnenlicht. Brutal und unverschämt pumpt sich die Musik in mein Gehirn, als wäre sie eine wirkliche Alternative zur Welt. Ich habe alles durchschaut, ich laufe lässig mit den Fingern schnippend zwischen mir und die Musik und baue ein Zelt Zukunft in den Moment, in das ich mich schmuse und an den Jungen denke, der mir fehlt. From Russia with Love. Der Gedanke, dass man sich jetzt, während des Lesens etwas konkretes vorstellen will... Ein nerviger Automatismus... Ich schreibe Baum, und du stellst dir einen Baum vor.... Warum höst du überhaupt auf mich? Und warum gibt mir der Leser so eine Bedeutung? Weil ich nicht darauf hingeweisen habe, dass ich das nicht will! - Gruselig, dass ich mir überlegen soll, woran der Leser denken soll. Ähmn, stell dir ein gelbes Pferd vor, was auf einer cool dahingezeichneten Welle reitet, in einer schäbigen Puppenstube, gefilmt auf 8mm, meine Finger sind kalt und mein Herz ist aus Honig. Mein Körper ist nur das graue, umzäunte Industriegebiet meines Lebens. Ich verwalte viel mehr als diese Steuereinheit. Ich kann über mein ganzes Leben verfügen. Ich verfüge über mein ganzes Leben... Wer lebt konsequent danach? Das ist die Frage, die ich mir gerade stelle... Grinssmiley... Lohnt es sich überhaupt, in irgendwas konsequent zu sein... Mit Schildi fühle ich mich wie in meiner Kindheit, ich glaube mit ihm kann ich viel aufholen, was mir während meiner Jugendzeit gefehlt hat, er ist so ein guter Freund... Vielleicht setzen wir uns nach Halle ab in den nächsten Jahren. Vielleicht können wir irgendwann so fanatisch sein, den Finger für irgendwas Existentielles krumm zu machen. Ich kann mich nicht entscheiden, ob sich die letzten Jahre tendentiuell so anfühlten wie Morgendämmerung oder Abenddämmerung. Gerade tendiere ich zu Abendstimmung. Die zentrale Frage des Lebens sollte sein: welche Droge willst du während deines Sterbens nehmen? Die Nationen der Welt sollten sich nur durch die verschiedene Antworten auf diese Frage unterscheiden.
Das Leben ist dort draußen? Nein, nur in mir... an der Oberfläche wie in der Tiefe von mir... Die Frage ist... was ist dort draußen? Die Musik fetzt, kann man nicht anders sagen, ... Menschen erfinden viel, wenn der Tag lang ist und die Frisur sitzt... Menschen erfinden viel guten und viel schlechten Kram, um die kleine Zeit zwischen Geburt und Tod zu gestalten. Über den Skandal der Existenz dieses begrenzten Daseins kann aber keine Kultur vollständig hinwegtrösten. Deshalb wird der Mensch immer unglücklich bleiben. Die Kunst hat die Aufgabe, diesem Elend Struktur und damit eine Grenze zu setzen. Ja, du leidest, aber nur im Rahmen dieses Liedes. Die Sängerin weiß, was ich fühle, der Sänger spürt, was ich weiß. Ich bin nicht allein. Das Leben ist eine kalte Halle, in der "Letzte Hilfe"-Musik erklingt und komische Leute komische Sachen machen. Und ich bin unter ihnen, plötzlich aufgewacht aus einem Halbschlaf, in dem ich wie die anderen Menschen in der Lage war, etwas zu glauben, etwas zu ahnen und vorallem: etwas zu sein... Was hatte ich damals für lausige Grundlagen damals, als versuchte ich selbst zu sein... Ein Glück, süßes Glück dass ich damals nicht stehengeblieben bin. Aber ich bin trotzdem noch nicht auf Euren Bühnen, damit fing der Text an und ich hab nichts dagegen, ihn damit euch zu umklammern. Schöne rot-glänzende Klammer am Ende des Tages, angeklemmt wie an irgendeinem hollywoodesken Silvesterabend. Fazitstimmung liegt in der Luft, und ich hab absolut keine Lust darauf, aber ich werde von mir nach vorn, auf die grelle, kalte Bühne gerufen. Ach kommt schon! Ihr müsst die Musik nicht extra leise machen... Haha... ich wusste, dass es nur der Liedwechsel ist... Werde ich gerade für etwas ausgezeichnet? Schön wärs... Ich bin süchtig nach Bedeutung, nach Wirkung. Eigentlich bin ich nur ein böser Junge, genauergesagt ein Junge der böse sein will... Herumstreunern, Kabel zerschneiden, die Tafeln beschmieren, es gibt einfach keinen Grund, es nicht zu tun... Warum nicht etwas anstellen mit dem Leben, das man vor sich findet? Irgendwas muss man ja sowieso damit anstellen... oder? Daran gibt es glaub ich nichts zu zweifeln... Irgendwas muss ich ja tun... Welche Alternativen habe ich außer herumstreunern? Ich mach genau das, was ich kann und will... So sieht das nunmal aus... Meine Texte funktionieren glaub ich nur, wenn ich unbekannt und erfolglos bin. Ich liebe meinen Sumpf, meine Unabhängigkeit, ... hier unten hat ja wirklich keiner mehr eine Erwartung an mich... Das ist ein wirklich gutes Ding, diese Tatsache... Wie immer weiß ich das nicht zu schätzen... Ich liebe es, wie all meine Texte zerknitterte Fragezeichen sind, die mit blassem Staunen in die Augen des Lesers stürzen, der Reihe nach, wie vom Elfer. Das Ich kann ja nur als Grundlage für das geltend gemacht werden, was mit dem Leben getan wird. Es ist das, was sich nicht verändert. Wenn es sich verändert, darf man ihm keinen Namen geben. Das Ich ist irgendetwas festes, immerfestes... Das, was sich also nicht an mir verändert... was schon immer so war und sich nie ändern wird... Daraus besteht das Ich... Was für eine banale, lächerliche Grundlage.... Wir können die Leinen alle wieder loslassen, hier gibt es nichts zu holen außer einen kuschligen grauen Pullover, eine angenehme Frösteligkeit und ein großes, gemütliches Bett. Bleib einfach mal über Nacht hier.. Wenn du schon an dieser Stelle hier bist... Ich zünde jetzt eine Kerze an. Ich will es extrem gemütlich. Man muss einfach auf die Musik zugehen....
Oh Mann und die heuteshow ist so dermaßen schrecklich. Billigste Holterdiepolter-Comedy. Ein ekliger Streber nervt uns mit seinen Witzen über die Schulleiterin... "denn dieser Schule fehlt eine kabarettistische Institution, Frau Direktorin." - Genehmigt, du nervige Tröte. Dich nimmt eh keiner Ernst. Für die Leute, auf die es ankommt, bist du nur eine Tanzeinlage, für all die Anderen bist du ein frecher, lustiger Streber, der sich irgendwie nur verwirklichen kann, wenn er anderen auf die Nerven geht. Die Schauspieler sind allesamt hundsmiserabel, es werden nur blöde Wortwitzchen und vulgärer Blödsinn herumgereicht. Ich glaube, das Publikum ist von einer bestimmten Art von Demenz befallen. Sie feiern das Vorhersehbare. Wenn man die Nachrichten kennt, braucht man die heuteshow nicht, wenn man die Nachrichten nicht kennt und nur via heuteshow in die Welt schaut,... 90er-Jahre-Comedy infiltriert über den Nachrichten-Kanal unser Bewusstsein. Seht, wie sich unser Lachen verzerrt, seht wie wir dahinschmelzen in einem Applaus-Loop. Nachts. Ein Auto fährt irgendwo dagegen und ihr rennt hinter, um den Leuten aus dem Auto zu helfen, aber ihr macht nur Fotos von Euren Füßen, die wirken so malerisch in den Autoflammen. Die beste Aussicht auf dieses Farbenspiel haben die verbrennenden Leute im Auto. Am nächsten Morgen zieht man ihre lächelnden Leichen aus dem geschmolzenen Brumbrum.
Ich ärgere mich wirklich, dass ich mir von der heuteshow die Stimmung vermiesen lassen habe... Ich wusste es doch schon vorher ... :-(

23 September 2015

23.9. - Diese Stadt gehört niemandem!

(1)

Das Leben findet nur hinter deiner Haut statt, in deinem Körper. Alles findet dort statt. Die Außenwelt regt es nur ein bisschen an. Dein Leben ist nicht da draußen... Ziehe die Konsequenzen daraus und übertreibe sie. Mittlerweile macht alles nur noch Sinn, wenn es übertrieben ist. Eine surrealistische Drüse lässt Stachelschwein-Stallgeruch entweichen. Du legst dich auf eine weiche Wiese und lässt alles vorbeigleiten. Du willst nicht weiterlesen, du willst nicht überlegen, wer ich bin und wer du bist, du spürst eine sanfte, kribbelnde Lust, alles fahren zu lassen, alles zurückzuweisen. Einfach dasitzen im Leben. Das Leben ist nur ein Zwischenzustanden zwischen zwei zwitschernden Nichtse. Beide Nichtse sind verbunden. Du weißt wovon. Ich kann mich einfach nicht entspannen... Warum weine ich nicht deswegen? Egal, erstmal ballanciere ich während eines schönen, ruhigen Sonnenuntergangs auf den Ziegelhäusern ringsherum zwischen Euphorie und Panik. Mein Gehirn weiß nicht, wie es diese Situation bewerten soll. Es schüttet Panik aus, obwohl sie nicht angebracht ist. Auf diese Weise werden neue Verbindungen geknüpft. So entsteht Paranoia. Falsche Verknüpfung von Gefühlen. Der Paranoiker ordnet Alarmgefühle Ereignissen zu, die keiner Alarmbereitschaft bedürfen, während der Verstand aber nach Gründen sucht, wie sonst auch der Verstand die Gefühle kontrolliert. So ist die Möglichkeit, einen Herzinfarkt zu bekommen, plötzlich Grund das Gesicht panisch zu verziehen.

Ich weiß nicht, ob ich noch zu weich bin. Wer werde ich sein, wenn ich härter geworden bin? An welchen Sprachduktus soll ich mich anpassen? Welches Leben soll ich führen, um ein Autor zu werden, der gern gelesen wird? Ich möchte diese Fragen ergründen, ich glaub ich bin da auf etwas gestoßen. Es muss immer weiter herunterpurzeln, die Wirklichkeit muss sich immer mehr zusammenziehen, ich möchte aber mit meinen Worten immer so nah wie möglich sein, natürlich mit all der unüberbrückbaren Distanz zwischen beiden. Es ist gar nicht möglich, die Wirklichkeit mit Worten zu erfassen, weil Worte immer nur von Dingen reden können, die Worte bezeichnen können. Es reicht, wenn ich ein Bildungsbürger-Clown bin.

Wer bin ich, wenn ich in einer Krise stecke? Das ganze Ich ist die Krise dieses Organismuses, der seine Wünsche so schriftlich wie möglich erfüllen will. Du willst dich schon seit Wochen, seit Monaten hier lösen, .. abspringen!

Eben herausgefunden: wenn man bekifft ist, nimmt man die Leute so wahr, wie man sie wahrnimmt, als wenn man mit ihnen chatten würde. Jeder schreibt ja anders als er redet. Wenn man bekifft ist, nimmt man das Geredete der Leute so wahr als hätten sie es geschrieben.

Der Thrill is gone. Die Fröhlichkeit ist gegenstandslos geworden. Dieser Gegenstand hier kann unmöglich Grund der Fröhlichkeit sein. Man sollte nicht euphorisch in die Leere stürzen, ... bekifft in einem Jammertal sitzen und nicht wissen wohin, die Tatsache, dass die Zukunft noch nicht existiert, lässt mich erzittern. Wir bewegen uns auf ein Nichts zu. Mit unseren Häusern und unserer Musik und all dem zivilisatorischen Zeug gestalten wir nur diese paar Jahrzehnte Bewusstsein. Man kann so viel mehr aus der Materie machen. Wenn die Menschen nichts mehr glauben, können sie das Leben komplett umkrempeln.


(2)

Die Musik treibt mich an ihre Grenzen, sie will mich umstürzen, und ich schaue mit dem ekligsten, grusligsten aller Gesichter in den Raum und zucke nichtmal mit den Armen. Vor der Musik werde ich immer ein Heuchler bleiben. der Musik der Musik der Musik. Na entspann dich erstmal. Und benutze dein Schreiben, um deinen Weg vorzuzeichnen. Ach!

Es gibt nichts zu tun. Ich werde aggressiver. Ich habe Lust, etwas ganz und gar böses zu tun. Es fühlt sich so an, als könnte nur noch eine ultimative Grenzüberschreitung mein Herz über seine Trockenheit hinwegtrösten. Ich gehe mit einem Edding spazieren und schreibe den Erfurtern gute Botschaften in den Weg. Niemand sieht mich.
An einen Altpapier-Container schreibe ich "Selbstmord ist die beste Therapie.". An einen Schickimicki-Holzzaun schreibe ich "Verzweiflung ist die beste Medizin." An eine Litfaßsäule schreibe ich "Leiden ist besser als überhaupt nichts mehr mitzubekommen. Je älter man wird, desto weniger versteht man das.". An den Briefkasten einer Pizzeria schreibe ich "Liebe ist wichtiger als Arbeit." An ein Altenheim schreibe ich: "Nicht jeder hat es geschafft, rechtzeitig zu sterben. Leider." Auf eine Parkbank schreibe ich: "Jede Überzeugung ist eine Kette." An eine weiter Litfaßsäule schreibe ich "Du weißt, was dir fehlt." An das Geländer einer ganz im Schatten verborgenen Brücke schreibe ich: "Diese Stadt ist so traurig. Warum willst du dazugehören?" und "Die meisten Menschen müssen mal ein paar Jahre so richtig entspannen." Plötzlich kommt mir jemand mit Hund entgegen, zum Glück kann er mich so wenig erkennen wie ich ihn. Da wir keine Ahnung haben, wer der Andere ist, bleibt die Begegnung ohne weitere Folgen. An ein altes, vermutlich verlassenes Haus schreibe ich: "Lerne, ein Verlier zu sein." An den Infokasten einer Schule schreibe ich: "Poesie gehört nicht in Bücher, sondern auf die Straße." Auf eine weitere Schublade, ich meine Litfaßsäule schreibe ich "Das geht alles auch ganz anders." Auf einen Stromkasten schreibe ich: "Ausländer rein!" Das will ich nicht unterbieten, sage ich mir und laufe durch die halbe Stadt nach hause. Vielleicht sollte ich ein Blog machen über meine Arbeit als anonymer Edding-Dichter. Heutzutage muss sich Poesie aufdrängeln. Philosophie muss stören. Beides muss vom akademischen und alltagsfernen Nimbus befreit werden. Einfache, gute Sätze im öffentlichen Raum. Wie kann eine Stadt das verbieten? Ich habe nicht genug Lust oder Mut, auf eine hell beleuchtete Biotonne zu schreiben: "Diese Stadt gehört niemandem!" oder auf ein Auto "Dieses Auto gehört dir nicht, also heul nicht rum!" oder auf ein Schaufenster "Das Wochenende ist Opium für das Volk." oder "Achtung! Das Wochenende ist eine Falle!" oder "Was der Arbeitswahn trennt, kann kein Wochenende wieder zusammenbringen.", jetzt ist es zu spät, ich bin jetzt wieder zuhause. Ich schau nach wieviel es kostet, Aufkleber mit guten Sätzen zu drucken. Ich brauche mehr Geld. Oder ich verbrate das Geld, das mir das Jobcenter gegeben hat, um meine Schulden bei den Stadtwerken zu begleichen. Ich habe gerade das Gefühl, einen Fehler zu begehen, indem ich so offen über alles schreibe. Wie auch immer, ich muss unbedingt in den Literaturbetrieb, sonst versinke ich wirklich in der Leere, die den Krater verdaut, den meine Unzugehörigkeit in den Lauf der Dinge geschlagen hat. Ich stehe am Rand des Tages, in einer heiteren Ecke des Tages, Zeit resümee zu ziehen, aber stattdessen einfach nur luftholen wollen und spüren, wie die Musik den Körper wegträgt, während der Körper die Musik wegträgt und wenn einer der Beiden stolpert, stürzt er in den Anderen. Noch läuft alles wie geschmiert. Noch sitzt er im Sattel, noch glaubt er an einen Beruf, noch glaubt er sich gänzlich im gesetzlichen Rahmen bewegen zu können. Wie lang wird diese Vorgeschichte noch gehen? Der Gedanke, niemals eine Bedeutung für irgendwen zu haben und einfach zu verschwinden, bohrt ein Loch nach dem Anderen in die Brücke, die ganz aus Worten besteht und mich über das Gähnen meiner Existenz geleitet. Vielleicht bin ich hier unten wirklich allein.

21 September 2015

21.9. - Auseinandergelebt

(1)
Es scheint mir, als wühlte ich mich fieberhaft in den endgültigen Aspekten des allgemeinen Daseins, um mich mit meinem persönlichen nicht zu befassen. Der Sturz in die Leere der Welt erscheint als Flucht - und es ist auch eine Flucht. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte die Vorstellung an einen passenden Refrain für diesen Text.)

Um sich aus dem vorbestimmten Schicksal zu stürzen, muss man einige bestimmende Einflüsse loswerden, und wenn es das Selbstgefühl ist. In dieser Leere bist du wieder zu allem fähig. Hier siehst du, dass dein Ich nur ein Werkzeug war, um dich auf Kurs einer fertigen Welt zu halten, die du einfach nicht willst. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte wieder die Vorstellung an einen passenden Refrain.)

Die Distanz zwischen dir und der Außenwelt vergrößernd, indem du dich vollkommen nach innen kehrst, mischst du die Karten deines Lebens neu, diesmal mit dem As einer Erinnerung im Ärmel. Ich stehe in meiner Blüte und kann das Programm, das mich bis hierher gebracht hat, abschalten. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte die Vorstellung an ein Instrumental mit anschließender Bridge.)

Das Ich war nur das Taxi, das dich auf diesen Abweg gebracht hat. Sind deine Instinkte reif genug, dich aus dem Taxi herauszutrauen? Mit der Bejahung dieser Frage beschäftigt, kann ich dich erstmal in die Nacht schicken. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte die Vorstellung an einen passenden Refrain für diesen Text.)



(2)
Ein chaotischer Comic-Matsch, der Tod tanzt mit Mickey eine Banane ins Universum ud das ist das Zentrum meienr Karriere und eine besorgte Großvater-Stimme brüllt: "Warum tut jemand so etwas?" Eine schiefe, übereuphorische, schwebende Jazzband plätschert das noble Restaurant voll und der Sänger in Frack und grünem Haar brüllt: "Warum machen Leute sowas?" Ein Junge mit brauen Haaren und grünem Anorack sitzt vor der blauen rostigen Metalltür einer Garage und bohrt sich ein Loch in die Hand und schaut selig-traurig in die Kamera und brüllt: "Warum tut jemand sowas hier?" und im Chor singen alle den Refrain von "Sir Duke": "You can feel it all oooover....." Vielleicht kann ich mich austricksen und die Zeit anhalten, vielleicht kann ich das Unheil ableiten, in das meine Einsamkeit mich stürzen will wie die mobbenden Mitschüler den Helden dieser Gesichte in den Dreck schubsten. Ich habe nie gelernt, meien Energie nach draußen zu leiten. Unfähig zu glauben und zu fassen, malträtiert man sich selbst, bis es etwas gibt, das stärker ist als der Sog des Schmerzes und Erniedrigung. Hier tanze ich mit mir selbst, mit der unscharfen, ereignislosen Welt will ich mich an den Tisch setzen und Schach spielen, aber wir beide verlieren das Interesse und gehen sachte beschämt getrennte Wege.

Wenn man verhindern kann, dass das Ichgefühl sich in Worten organisiert, wenn man im Rausch die Sprache aushebelt, gießt das unterbewusste Ichprogramm Panik durch den Körper, mich zu strafen und zu mahnen. Nein, ich geb das nicht her.... Ich bin nur das schreibende Areal des Gehirns, das die Hände über die Tastatur dirigiert. Ich kann nur das mitteilen was ich tue, während ich schreibe. Ich habe mich in meinem Medium verfangen, würden es Kritiker nennen. Ich bin nur eine Idee... gelöst vom Fleisch des Alltags zerfrisst die Idee sich selbst.Ich sammle alle Buchstaben auf und mach mich mal los, ich will den Bus noch bekommen... (Gleich wird es unheimlich krachen!", versprach er seinen Lesern und wusste, dass er diesen Abend wieder an sich scheitern wird.)

Man führt mit Cannabius eine Beziehung. Nach etwa einem Jahr sitzt man beisammen und lässt das erste Jahr revuee passieren. "Wir haben uns auseinandergelebt", ist der Untertitel dieses Jubiläums.

(3)
sanft... hauch...ach ...
sanft... hauch...ach ...HAHA!!

heutzutage ist es nicht einfach,
echte verbindungen zu knüpfen.
bestimmte dinge kann man vielleicht nie wieder aufholen

wenn ich aufhöre zu schreiben,
höre ich auf zu sein.
bestimmte dinge kann man vielleicht nie wieder aufholen

irgendetwas tun. (vergiftungen.stacheldraht...ach, was haben wir auszurichten?)
wir müssen irgendetwas tun. (wirsindallesverklemmtespiesserscheißaufuns###)
was bedeutet es, sowas zu lesen und zu schreiben? (ich gähne mit zwo drei vier euch)
was denkt max und stefan und robert und svenja und bloomsday darüber? (familie.)
bestimmte dinge kann man vielleicht nie wieder aufholen (alltagsweisheit.literaturpreis.)

was muss ich tun um von euch anerkannt zu werden?
chor was gibt es? nichts gibt es zu tun!
(die buchstaben treiben in gelbem brei auseinander)

zurück in der bude
ich berühre mit meinen worten die gesichter des lesers
was bin ich grob und
verklemmt
verklemmt
verklemmt

bestimmte dinge kann man vielleicht nie wieder aufholen
bestimmte dinge kann man vielleicht nie wieder aufholen

ich will besessen sein von der idee nichts zu tun
ich bin ein unaufgeräumtes zimmer
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
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ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
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ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können
ich werde mich niemals mit etwas identifizieren können


18 September 2015

18.9. - Das Ich ist nur ein Taxi

(1)
Es scheint mir, als wühlte ich mich fieberhaft in den endgültigen Aspekten des allgemeinen Daseins, um mich mit meinem persönlichen nicht zu befassen. Der Sturz in die Leere der Welt erscheint als Flucht - und es ist auch eine Flucht. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte die Vorstellung an einen passenden Refrain für diesen Text.)

Um sich aus dem vorbestimmten Schicksal zu stürzen, muss man einige bestimmende Einflüsse loswerden, und wenn es das Selbstgefühl ist. In dieser Leere bist du wieder zu allem fähig. Hier siehst du, dass dein Ich nur ein Werkzeug war, um dich auf Kurs einer fertigen Welt zu halten, die du einfach nicht willst. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte wieder die Vorstellung an einen passenden Refrain.)

Die Distanz zwischen dir und der Außenwelt vergrößernd, indem du dich vollkommen nach innenkehrst, mischst du die Karten deines Lebens neu, diesmal mit dem As einer Erinnerung im Ärmel. Ich stehe in meiner Blüte und kann das Programm, das mich bis hierher gebracht hat, abschalten. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte die Vorstellung an ein Instrumental mit anschließender Bridge.)

Das Ich war nur das Taxi, das dich auf diesen Abweg gebracht hat. Sind deine Instinkte reif genug, dich aus dem Taxi herauszutrauen? Mit der Bejahung dieser Frage beschäftigt, kann ich dich erstmal in die Nacht schicken. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte die Vorstellung an einen passenden Refrain für diesen Text.)

(2)
"Übertreibe, übertreibe!", ist alles was ich schreibe.

Je schwächer das Ego, desto mehr nimmst du die Welt wie in deinen Träumen wahr. Die somnische Hypnose kurbelt das Selbst runter, wie die Androhung der Waffe des Polizisten für die Herunterkurbelung der getönten Fensterscheibe und die Übergabe sämtlicher Papiere an die Traumbehörde zuständig ist. Je schwächer das Ego, desto mehr nimmst du die Welt wie in deinen Träumen wahr.

Vermutlich haben die mittelmäßigen, grammatikalisch schiefen, faktisch inkorrekten, krummen Sätze mehr mit mir Gemeintun als solche besten Sätze wie diesen hier.

Hätte ich noch zu etwas Bezug, würde ich lauthals vom Stuhl fallen.

Ein befreites Ich hat nur noch zwischen den Sätzen Platz, zwischen allen Sätzen.

Wenn du mich jetzt nicht umarmen willst, hast du vielleicht diesen Satz verstanden, aber noch lange nicht die Leere, den Bruch, den Alptraum, für den ich zuständig bin, sobald mich jemand abnickt.

Solange wir unsere Realität nicht unserem Selbstentfremdungserleben angleichen, werden wir die glücklichen Blabla-Prediger in der Großen Maschine bleiben können.

Hiermit spreche ich mich deutlich für den Missbrauch von Dextromethorphan aus. Ich wäre gern Mitglied der Sturmabteilung einer Pro-Dextromethorphan-Bewegung.

15 September 2015

15.9. - Bewegungsdrang abgewürgt

Ich bin so angespannt - ich will mich bewegen
doch es gibt einfach nichts zu tun und
die Energie die aus mir heraus will
richtet sich bald gegen mich.

Wir sollten endlich alle passiv werden
um uns nicht weiter ins Unglück zu verstricken
Eine Parallelwelt des Nirgends, ohne Grund jemand zu sein.
Wir haben zum Glück keine Ahnung,
was hinter der Zivilisation auf uns wartet.

Hast du Lust, deine Gehirntätigkeit zu verändern?
Du wirst immer noch die Kontrolle über dich haben.
Ich spüre eine Hysterie hinter deiner Coolness.
Wir haben unterschiedliche Väter,
deshalb ist es nicht verwunderlich, dass wir
in zwei verschiedenen Welten leben.
Findest du es nicht auch irgendwie beruhigend,
dass wir nur Halbbrüder sind?

Unter einer gemütlichen Brücke zur Abenddämmerung,
zwischen Abendbrot und Schlafengehen.

Eigentlich bin ich sehr einfach,
eine weiche Euphorie fängt mich ab
treibt mich zu Weitschweifigkeit
lässt mich um die Musik wirbeln
mein Körper schläft und tut nur das Nötigste
und er tut es gut,
ich kann mich gut mit mir identifizieren,
wenn mein Körper nur das Nötigste tut,
wenn ich nur das Allernötigste denke und sage.
Diese schöne Not ist die ideale Umgebung
für existentielle Freuden zwischen Denken und Sprechen.

Alles steigert sich
und die Worte sind nur das Geländer
um nicht mitgerissen zu werden vom warmen, kristallklaren,
schillernd strömenden, glatt-rauschenden Strom der Wahrnehmung.
Eine universale Gleichförmigkeit kanalisiert meine Lebensenergie
aus der Hektik dieses Jahrhunderts.
Ach, ich kann mich unmöglich weiter konzentrieren.

Ich befinde mich in einem Zustand der Indifferenz.
Ich weiß nicht, was wahr ist.
Meine Eigenschaften und Nichteigenschaften fließen ineinander.
Ich weiß nicht was ich in mir sehe, was andere in mir sehen.
Du siehst etwas in mir... soll mich das gruseln oder erheben?
Erhebender Grusel der Desorientierung.

14 September 2015

14.9.- Kurznachrichten

(1)
Es ist wichtig zu beachten, dass regelmäßige Marihuana-Konsumenten in einer Parallelwelt leben, in der die Dinge anders funktionieren können. Die Entdeckungen, die man dort macht, werden erheblichen Einfluss auf die bürgerliche Gesellschaft und ihren Niedergang haben. Wir können es jetzt noch nicht richtig erkennen, wie der Einfluss genau aussieht. Bestenfalls unterstützen sich die beiden Welten gegenseitig. Niemand schickt Rauchzeichen von so weit vorn. Ich erschlage die Mücke, die mich die letzte Nacht mehrmals aufgeweckt hat. Was hat die sich vollgefressen! Wenn ein Lebewesen zu mehr als 10 Prozent aus deinem Blut besteht, darfst du über seine Existenz verfügen wie es dir passt.

(2)
Der Umstand, dass ich nichts verstehen muss, hält schützend seine Hände über mein Gehirn. Es ist nicht nur ein Gedanke, sondern ein objektiver Umstand. Ich kann ihn nur deshalb erfassen, weil er so offensichtlich ist: ich muss nichts verstehen, ich kann mich überall raushalten. Wie automatisch fahre ich mit den Worten über das Ruhekissen des Augenblicks und tümmel mich auf dem vom Tageslicht destabilisierten Markt meiner Gedanken. Cannabis zeigt, dass bestimmte Erkenntnisse nur in bestimmten Stimmungen erfasst werden können, nur an der Oberfläche und nur für eine kurze Zeit. Vielleicht schreibe ich jetzt nur, weil meine absolut berechtigte Scham ausgeschalten ist. Was nützt es, sich hier zu drehen? Der Rausch ist vielleicht ein kaum genutztes Portal zu tieferen Schichten. Wäre ich ein Zwerg, so würde ich lauthals vermuten: "Jeder kann das Portal auf- und wieder zumachen, aber niemand geht durch." Solang solche Texte nicht gelesen werden wie Kurznachrichten aus einer anderen Welt, solang wird die Gesellschaft vor den stagnierten Herzen der Mächtigen in die Knie gehen.

(3)
Wenn man gute Freunde hat, muss man niemals seinen Frieden mit der Welt schließen.

(4)
Nur wenn ich gerade nicht schreiben kann, fühle ich mich, als würde ich mir keine Karriere erkrampfen. Ich darf mich nicht mehr rühren, kein Wort mehr sagen, keinen Fortschritt anstreben: endlich zwinge ich mich nicht mehr, fröhlich zu sein, endlich werde ich plausibel. Ich wünsche mir eine Welt, in der sich plötzlich niemand mehr mit seiner Arbeit identifizieren kann. Apokalyptisch-plüschige Loslösung. Die Kunst hat die Aufgabe, die Distanz zwischen Staat und Leben zu vergrößern.

(5)
Ich will in den verbotenen Garten. Eine schwarze Sommerpause.

(6)
Am Freitag kommen die Bagger und ich weiß nicht wohin. Hin- und hergeschubst von meinem Liebeskummer zwischen blumiger Koffein-Manie und ätzender Schlaflosigkeit, süßen Träumen und Meditationen kann ich keine Wurzeln hier schlagen, alles wird mich überrollen und ein unendliches Glücksgefühl wird mich durchfahren.  Ich trainiere mir schonmal den richtigen Gesichtsausdruck an. - Die besten Veränderungen sind die, die man nicht selbst herbeigeführt hat. Außenwelt, komm ganz dicht an mich ran! Eine Bruchlandung mit grauem Konfetti im Haar. Ich will mein Leben in einen existentialistischen Westernfilm verwandeln. Ich denke nur noch daran, wie all die Leute, die ich auf dem Weg in die Stadt treffe, sich in ihrem Leben fühlen und welche Rolle ich in ihrem Leben spielen würde, wäre ich ein Teil davon, so wie meine Freunde Teil meines Lebens sind. Jeder hat eine Funktion. Was sehen die Leute in mir? Mit welcher Filmfigur würden sie mich vergleichen? Verstehen die Leute, was ich mir von meinem Abstieg verspreche? Ich bin ein offenes Haus, in dem tausende beschriebene Blätter im dramatischen Abspann-Songs kreuz-und-quer herumflattern. Mit welchem Song sollte ich diesen Abschnitt meines Lebens unterlegen? Ich verkrampfe mich, bis meine Verkrampftheit überspannt und mich wieder freilässt. Das immergleiche Aua und Oha. Niemand ist hier, ich bin unten angekommen, denn es gibt nichts mehr zu bezweifeln.

09 September 2015

9.9. - Am Rand der Angst

Musik schaufelt.
Mit diesem Gedanken komme ich aus der Küche und behaupte mich dieser Welt gegenüber. Was hält uns auf, einfach auf dem Boden zu kriechen? An dieser Antwort knirschen wir die Realität in die Welt wie unsere Zähne. Ich nähe mit Worten einen fliegenden Teppich. Warum bleiben wir nicht alle mal ein bisschen stehen? Hier unten, auf der unendlichen Kellerparty der Dissoziation, haben wir Einiges gemeinsam, mehr noch als ohnehin schon: wir müssen näher heranrücken, um das Chaos zu mehren, um so schließlich die Möglichkeitspalette für den ganzen Kontinent zu erweitern. Was kann man von der Wirklichkeit sehen, wenn man sich mit Anderen wirklich verbindet? Ich bin untrennbar mit der Welt und ihren Ereignissen verbunden, die Verantwortung die ich für mein Leben habe, ist die gleiche die ich für den ganzen Planeten habe. Ich bin in der Welt und hinterlasse permanent Wirkungen, stabil getragen von Musik, die mehr mit meinem Gesicht zu tun hat als mein Körper. Wir arbeiten alle an einem abstrakten Gesicht. Wir sind fröhliche Energie. Das hier ist das Essenzielle, die Bewegung, das Leben. Du weißt genau, was du bist: ein Körper. Was soll der Körper machen? Der DXM-Rausch drückt an diese Frage, er konzentriert auf die Unmöglichkeit diese Frage zu beantworten. Sind die Dinge die passieren, gut oder schlecht für mich? Weil ich nur meine Wahrnehmung bin, ist alles gut für mich, was meine Wahrnehmung erweitert und verändert. Meine Weigerung, mich als feste Person, als festes Schicksal zu denken, stützt sich auf all meine Empfindungen, lediglich das Ideal eines festen Ichs sitzt mir noch auf den Nerven, es suggeriert mir einen Verlust, den es nie gegeben hat, weil es nie gab, was hätte verloren gehen können: ich bin die Marionette meiner Gedanken, Empfindungen und Träume, ich bin der Sklave meiner Möglichkeiten, ausgepeitscht von Unmöglichkeit und der Sinn des Lebens ist es, Spaß zu haben und Spaß zu verbreiten: der Körper ist ein Spielzeug, mit dem die Seele Spaß haben muss, um sich zu erweitern und wenn die Seele größer wird, wird auch der Spaß größer.

Ich spüre, dass ich nur bei mir ankommen kann, wenn ich in panische Todesangst fliehe. Anders komm ich nicht in meine Substanz. Ich muss alle möglichen Konsequenzen aus meiner Unfähigkeit ziehen zu wissen, was mein Herz alles noch mitmachen kann.
Eingesperrt in Tätigkeitslosigkeit bleibt dem Menschen nur, das Vertrauen in sich zu verlieren und seine Existenz mit Dextrometorphan aufzuknacken. Am Ende der Sackgasse ist der Tod kein Einwand mehr.
Die Panik entkleiden, indem man sich bewusst macht, dass Gefühle wie Zuversicht und Heiterkeit völlig unangebracht sind. Die Tatsache, dass es nicht feststeht, ob das Leben schön oder nicht schön ist, ist die Klippe, an der ich zittere.
Ich darf das, was ich eben geschrieben habe, nicht lesen.
Ich habe noch nie so eine ernste Droge genommen und glaube, ich war schonmal hier. Häufiger als ich die Droge genommen habe.
Indem ein fröhliches warmes sonniges Lied langsamer und halliger und kälter wird, verzieht es sein Gesicht, eine düstere, böse Fratze wird deutlich, die eine kaltherzige Reaktion auf das glühende Elend in meinen Eingeweiden ist. Die Leere, die das im DXM-Rausch abhanden gekommene Ich hinterlässt, macht es möglich, dass die Musik körperlicher wirkt, ein düsteres Streicheln ohne Anfang und Ende. Ich will nicht genießen, dass ich nicht weiß, ob ich gleich sterbe. Ist die Tatsache, dass gleich alles vorbei ist, etwas fröhliches? Sehe ich meinen Zusammenbruch ankommen? Kann ich ihn herauf- und herabbeschwören?
In mir erwacht ein heftig zitterndes Bedürfnis nach etwas, das ich mir nicht richtig bewusst machen kann, ich kann nicht in die Zukunft sehen und mich auf keine Vergangenheit verlassen, soll ich mich meinem Körper ergeben?

Womit wir uns umgeben, bestimmt unsere Wirklichkeit! Deshalb lebt Mandy vom Roten Berg in einer anderen Welt, weil sie andere Musik hört und andere Gedanken denkt. Ästhetik ist der Versuch, Menschen unterschiedlicher Welten zusammenzubringen.

Wenn wir das Leben als Substanz begreifen, sind wir näher an uns dran.

Deine Zukunft ist dazu da, dich nicht im Unverständnis deiner Gegenwart zu verlieren. Die Abwesenheit von Schmerz ist der Himmel, unter dem alles möglich sein will. Dass sich Lieder in der Playlist wiederholen ist wichtig... Die Wiederholung lässt die Essenz der Musik in jede Faser steigen. Bei der Formulierung des Satzes habe ich gemerkt, dass man nur ein Meister sein kann, wenn man eine dilettantische Distanz zu seinem Fach hat. Auf den Möglichkeiten, die das Reibeisen dieser Überlegung hat, herumkauen, heißt, zu verstehen, wohin die Reise mit meinem angespannten Gesicht gehen kann.
Was kann die Menschheit mit meinem Körper anfangen? Warum verliebt sich nicht jeder in mich? Ich stehe mit einem Bein auf der vibrierenden Weltbühne vor einem rauschenden Wasserfall. Die Sinne nehmen wahr - aber was machst du damit? Willst du dich grundlegend verändern? Oder willst du so bleiben wie du bist? Das ist die grundlegende Frage, die sich wie eine Fahne dem Sonnenaufgang entgegenstreckt. Hiermit habe ich eine Parallelwelt aufgemacht. Kann es sein, dass ich schon eine Bedeutung habe? Die Gefahren der Droge kann ich nicht ernst nehmen, sie sind gar nicht da.

Das Interessante am Rausch ist immer, dass man die Kontrolle abgibt. Man lässt sich von etwas Anderem tragen. Etwas das elektrisch blumig plusternd im Fleisch zittert und Impulse a bgibt aus einemk saftigen Fleiscch Die Rechtschreibefehler sind großartigst. Sie entstprechen dieser wunderschönen Unordnung.

Mögliche Aufgabe der Kunst: sie soll den Menschen helfen, sich bestimmte Sachen zu entwöhnen.Vielleicht wird man mich gut verkaufen können als Indiana Jones der in den Katakomben der Depersonalisation.nach Frühstücks-Aufstrich sucht. Das ganze böse-rot mit hartem Schleim umrandet und frech an die Wand geklebt: "ICH BIN AUF DEM WEG!" - Ja, der Wahnsinn ist ein überraschend entspannter, fröhlicher Weggefährte. Warum machen wir es uns nicht einfach mal schön? Diese Frage muss sich die Menschheit zu einem melancholischen Lied im Hustenstiller/Cannabis-Rausch stellen. Und genau das ist meine Aufgabe: die Menschen dazu zu bringen, Grenzen zu überschreiten.
Man kann die Welt nur verändern, wenn man die Menschen verändert. Deshalb muss es solche Sätze geben. -> Sofort an die FAZ schicken!!! Selbsterkenntnis bringt alles zum Taumeln. Entspanntes sanftes Glücksgefühl im Zwischenraum. Ich stecke gerade in der Grundlage dessen, womit ich mich mein Leben lang beschäftigen werde: deswegen kribbelt es so...
Kunst liefert einen Maßstab für Wahrheit, indem sie sich einem Gefühl entgegenhält. Sie ist das virtuelle Geländer unserer Gefühle.
Ich bin ein Funken der überspringen will...Kann sein, dass das schonmal formuliert wurde... im Bett liegend... ausgestreckt über die letzten 10 Jahre ...



07 September 2015

7.9. - "Nur das Bewusste wird lokal im Gehirn erzeugt"

Wenn ich Lust auf Cannabis habe, dann nicht, weil ich konkret die Wirkung will, sondern weil ich einfach etwas machen will, mit dem ich eine angenehme Wirkung verbinde. Die Lust ist nicht an die Erinnerung an die Wirkung gekoppelt, sondern an die Handlung, die zu dieser Wirkung führt. Das Gehirn ist klug genug, mich nicht an diese komplexe Substanz zu hängen, die ich nicht begreife. Es macht es ganz einfach: es hängt die Lust an die Konsumform.

Ich habe gerade den idealen Abstand zur Wissenschaft. Ich weiß genau so viel, wie ich wissen muss. Ich hänge keiner Lehre an, ich erspare mir Wortwitze mit Leere und weiß nicht, warum ich mich für ein Publikum in Genre- oder Selbstbild-Formen stecken soll. Wie kann man überhaupt an ein Genre, einer Gattung hängen? Indem man seine Gefühle anpasst. Einen Schritt weiter: Woran passt man noch seine Gefühle an? An die Mitmenschen, das Wirtschaftssystem, Musik, Bücher und andere Kunstwerke. Ich gebe Euch mein Taumeln, oder zumindest einen Pfeil auf das, was ich erreichen will: die Grenzbereiche des Selbstgefühl nach Möglichkeiten erkunden, das Leben als solches zu erweitern, bzw. das Bewusstsein darüber, dass das, was uns ausmacht, viel mehr ist und wir in unserem Alltag nur auf eine weiße Wand starren verglichen mit dem, dem wir unsere Aufmerksamkeit stattdessen hätten widmen lernen sollen. Vielleicht kann man den Schlägen der Augen der kaltherzigen Mutter niemals ausweichen und die Wunden niemals vergessen. Als Kind ist man so extrem weich - man ist von allem beeindruckt. Wie sehr dominiert das Gesicht der Mutter die Realität!? Totale Abhängigkeit. Man lernt, wofür man gelobt und getadelt wird. Um das Trauma ständiger Bestrafung zu verarbeiten, entwickelt sich ein Schutzmechanismus: das Ich. Es ist der Verwalter zwischen dem, was man will und was man darf, sondern auch zwischen dem, was wahr ist und was falsch. Mutterliebe prügelt unsere Aufmerksamkeit und Bedürfnisse auf das für diese Gesellschaft nötige und erträgliche Level. Vielleicht ist es möglich, dass diese Gedanken in der Lage sind, mich in ein paar Sekunden hinter den Regenbogen zu führen. Und wenn nicht, lohnt es sich dann, es weiter zu versuchen? Hier muss ein ästhetischer Leser antworten - oder ein ergebnisoffener Neurologe.

Die Menschen sind sich alle so ähnlich, sie kopieren alle bestimmte Lebensentwürfe. Das was die heutigen Menschen (im Neoliberalismus, Anmerkung meines Mitbewohners) unterscheidet ist banal verglichen mit dem, was sie vereint. Die gleichen Bücher, die gleiche Musik, die gleiche Auffassung von Realität. Und auch ich kann nur kopieren: Worte, Stile, Haltungen, Träume... Individuum sein bedeutet, das auszubeuten, was die Anderen noch nicht angegriffen haben. Ich hänge wie ein zerknittertes und leicht angekokeltes Nirvana-Plakat an einer Garagenwand.

Du bleibst solang ein Hampelmann der Anderen, bis du verstehst, dass jeder Selbstmord ein fröhliches Ereignis ist.

Wer an seiner Sexualität und an seiner Unfähigkeit extrem panisch zu sein hängt, wird niemals hinter die konstruierte Wirklichkeit seines Gehirns kommen. Das Gehirn muss gebogen werden, keine Axiome dürfen sich mehr halten können. Deshalb ist der Skeptiker - solang er alle Zweifel verinnerlicht hat und nicht bloß ein Hampelmann des Skeptizismus ist - besonders geeignet, sich in der Welt jenseits bewusster neuronaler Prozesse umzuschauen: denn er ist offen genug und im Idealfall von nichts zu beeindrucken. Also gut....Ich werde heute, 3 Tage nach der letzten DXM-Erfahrung, nochmal 24 Kapseln, nein, lieber erstmal 18 nehmen und genau hinschauen, was alles passiert mit meinem Ich, was es mit der Angst, der Bedrohung, der abgrundtiefen Düsternis und Beklemmung auf sich hat. Ich schaue mir eine Dokumentation über Zeit zur Vorbereitung an.

Und noch eine über das Bewusstsein.

Ich behaupte versuchsweise folgendes: der anatomisch spät reifende dorsale Frontalkortex kontrolliert alle Empfindungen, die von unten aus dem Körper ins Gehirn steigen. Aus der Gewöhnung daran, was zugelassen und was abgewiesen wird, entsteht das Ich-Gefühl und mit ihm eine Interpretation der Wirklichkeit. Unser Konzept von der Realität ist gebunden an Tätigkeiten. Wenn wir nichts tun, uns den alltäglichen Reizen entziehen, dann kann sich vielleicht das Gehirn auf längere Sicht umstrukturieren. Drogen wie Gras, LSD und DXM erweitern unser Bewusstsein, sie versetzen uns kurzfristig (wenn wir auf ihnen "hängenbleiben" auch langfristig) in einen nicht-alltäglichen neuronalen Zustand, sie erweitern unser Ichempfinden oder lösen es sogar auf, sodass wir die Wirklichkeit nicht nur anders wahrnehmen, nein wir gestalten sie auch erst zu etwas ganz anderem. Wenn die Wirkung nachlässt und die Ichstrukturen wieder aktiviert sind, gelangen wir wieder in das Universum, in dem wir bloß Drogen genommen haben. Indem wir Drogen nehmen, verändern wir das, was wir das Univerusm nennen, indem wir Drogen nehmen. Die Welt sieht wirklich so aus wie unter Einfluss der genannten Droge: denn die Wirklichkeit hängt immer von unserem Gehirnzustand ab. Das bedeutet z.B.: wir hören auf zu altern, wenn wir unsere Wahrnehmung lang genug auf das Jetzt richten und wir unsere Erinnerungen und unsere Erwartungen vergessen. Aber: würden wir in diesem hermetischen Kloster der Gegenwart ohne unser Wissen von Wissenschaftlern beobachtet, würden sie feststellen, dass wir altern. Aber: das können sie nur, weil sie sich in einem ganz anderen Universum befinden, nämlich in ihrem eigenen, das von ihrem Ich, ihrem Zeitgefühl, und wohl auch ihrer Moral und ihrem Gesellschaftssystem geprägt wurde. Der nicht-alternde Asket und der rationale Wissenschaftler leben nicht im selben Universum, deswegen können sie beide real und irreal zugleich sein, je nachdem, in welchem Universum man sich befindet. Wer im LSD-Rausch meint fliegen zu können und aus dem Fenster springt, kracht in dem Universum, indem er von rationalen, nüchternen Menschen beobachtet wird, auf den Boden und ist tot, aber in seinem eigenen Universum lebt er weiter. Obwohl alles, was er ist, an seine Hirnfunktionen gebunden ist und ein auf dem Boden zerschelltes Gehirn nicht mehr arbeiten kann, hat ihn der Rausch in eine Realität katapultiert, in der er wirklich fliegen kann, eine Welt, die man niemals denken und beschreiben kann, wenn man sie nicht betreten hat. Springt der LSD-Konsument nicht und verfängt sich am Ende des Rausches wieder in seinem Körper und der an ihn gebundenen alltäglichen Realität, hat er den Absprung in ein anderes Universum - zu seinem Glück oder Unglück - nicht geschafft. -- Wenn das alles nicht stimmen sollte, funktioniert der Text trotzdem als Beschreibung meines Faibles für Schizophrenie.

"Nur das Bewusste wird lokal im Gehirn erzeugt."

Geformt aus Begriffen, Erinnerungen und Erfahrungen (aus denen sich das Werkzeug der Logik zusammensetzt) klafft das Ichbewusstsein wie eine Wunde im Gehirn des asketischen Menschen, die nur die Zeit heilen kann. Bestimmte Drogen können vielleicht unter bestimmten Umständen diesen Heilungsprozess beschleunigen. Welche Drogen und welche Umstände das sind, das muss die Wissenschaft, auch in Zusammenarbeit mit der Kunst herausfinden.

7.9. DXM (diesmal fröhlich)

Fröhliche Musik kann dich nicht beruhigen,
denn auch zu fröhlicher Musik kannst du sterben.
Alle deine Hoffnungen sind nicht angebracht,
nichts von dem was du dir vornimmst, wird sich erfüllen,
aber bist du da so verschieden von Anderen?
Vergleiche dich mit Anderen!
Es ist nicht klar, was sie für eine Bedeutung für dich haben.
Deshalb ist die Angst vor Ihnen angebracht.
Du bist eine Maschine und kannst nicht auf alle Sentimentalitäten Rücksicht nehmen.
Ohne Ich könnte sich der Körper rächen für die Jahre lange Erniedrigung.
Es gibt keinen Gott - also darf es kein Ich geben.
Niemand ruft mich.
Der Text kann nur verstanden werden, wenn man sich von Musik verprügelt fühlt.
Im DXM-Rausch erfährt man, dass es an die Substanz geht, wenn man die Dinge ernst nimmt.
Etwas muss sich aus der Tatsache ergeben, dass ich existiere.
Was soll folgen?
Was soll jetzt folgen?
Vermutlich fährt der Zug nicht nur in eine Richtung.
Solang ich kommunizieren kann, will ich jedes Übel auf mich nehmen.
Mein Gehirn kann die Struktur des Liedes als Wirklichkeit annehmen.
Während man aufwächst, richtet man sich in einer Wirklichkeit ein wie als krabbelte man auf ein gemütliches Hochbett am Ende eines verwirrenden, zerfließenden Tages ohne Struktur. Gebunden an Gesichter und Gerüche und Musik und einer warmen, vibrierenden Lust steuern wir in einen Zustand, den wir als Ich definieren. Gerade wird mir seltsam schlecht flach im Magen, eine zitternde Flachheit, die ganz entspannt und freundlich mein Wesen durchdringt. Die Lust langsam und entspant mit den Zähnen zu knirschen, die weich und warm und fecht sind. Ich habe einen eigenen Rythmus, den ich der Musik entgegenwippe.
Es könnte ja jetzt jemand die Kontroleübernehmen, aber das Gras entsetzt erstmal alle, sie setzen sich erstmal alle auf eine klebrige Folie und sind gerührt davon, das überhaupt etwas passiert, gerührt darüber, dass überhaupt etwas existiert, wie ein Behinderter, der sich irgendwie freut, dass er existiert? oder ist da gar keine Euphorie? Was ein Rausch definbiert ist die Frage, was den Rausch definiert? Das Dröhnen, das fette organische Atmen, Tom Waits hat die Kontrolle über meine Bewegungen, ich binj genau der Kerl, Tom Waits, oder nein,.... entspannen...Wo bin ich gerade taumelnd drübergestolpert? Mein Gehirn pumpt ganz feierlich, fett, bärtig, wie während einer Werbeeinblende. Die Musik kitzelt euphorisch durch den Kopf, während ich auf und ab mich bewege, total in der Gegenwart, irgendwie erwarte ich die Ohrfeige des Vatzers mit Brille, es gab einen Vater mit Brille und einen ohne... Ich bin da auf etwas gestoßen... Das ist ja sonderbar. Ich denke, dass es so ist. Also ist es so oider? Genau so real wie die Buchytaben auf der Tastatur... Was haben wir denn jetzt? Wie funktuioniert das? Ich konstruiere die Wirklichkeit an meiner Schreibm,aschine, also meiner Tastatur, ich erzähle mir die Wierklichkeit. Ich freue mich dass ich das alles hi8er ychreiben kann-. Ich gestalte die Wirklichkeit, alles was ich tun will, kann ich tun, der Traum ist die wirkliche Realität.. das ist es, dahin drängt mich No Reply At All, ich soll hinschuaen, da hin!!! Der Traum ist genau so real. Oder? Alles ist real? DDu brauchst nicht weitermachen... Du kannst aufhören... Hast du es verstanden? Jaa? Du kannst aufhören... Hör doch einfach auf. Hör auf das zu tun, was du bisher tust. Du bist in dieser Rolle drin. Du eilst irgendwo hin... ja wohin? Du bist total erhoben, total berauscht... Das Lied wahr so gut, du bist an der absoluten Spitze, du schie0ßt gerade aus., dein Kinn ist angenehm durchblutet, das Fenster ist offen, totale Euihphorie, sowas schönes, das ist das Ruhekissen des Lebensd. Und wohin? Es ist egal? Absolut egal. Belib einfach hier... ;:-)Ich sitze in dem entspannten Gefühl meines Gesiuchts. Das ist die Wahrheit, die mit einem Porsche angerast kommt aus einber Werbung aus den 80ern.
Ich unterlasse es einfach sozu schreiben wie ich bisher geschrievben habe. Man kann den Körper auch noch ganz anders benutzen-.... das ist die Ausage... Man kann sich kaum halten... Es ist eine sanfte Euphorie, schwingend wie Sledgehammer... Wenn du jetzt beim Lesen verdrießt, dann sitzt du wieder nur in der Patsche... verytehxst du? Wenn du diesen Text bewertest, bist du wieder in der Patsche. Das ist der Zugang, dieses bücherne Metall oder metallene Buch, es ist der Schlü+ssel... Ic h tu nicht nur sop, es geht hier um was echt Wirkliches, ich bin nicht nur ein schriftsteller der was schreibt... ich bin was anderes... ich bin was anderes... ja aber was bin ich denn?? die luft zieht sich zusammen, dass Lied geht ängstlich auf abstand... warum ... ja... so jetzt ist e4s nämlich raus... Irgen dwas ist grad passiert... ich bin an irgendwas gedrückt... ich identifiziere mich sehr gut mit der tastatur... ich bin diese tastatur die ich bediene, ich bin die tastaturt die ich bediene, das alles hier bhin ich, schreibe ich, während ich "sledgehammer" herausgetragen werde, das lied mit schnurrbart wird rausgetragen... ich werde rausgetragen...
Was ist gerade passiert? Ich habe etwas abgespeichert als "Durchbruch"... Das muss da hinten sein. Das alte Ich meldet sich zurück und zweifelt... Ich grinse wie Thomas und verliere mich immer mehr in der Welt, in der ich schreibe. Ja, ich bhabtte gerade den Halt verloren, nein ich hatte den Halt gehabt, ich bin augf dem richtigen weg, ich muss mein Ich an die Tastatur anpassen, ich muss die Struktur meiner Wirklichkeit an die Tasten anpassen. Ich kann auch anders mit der luftigen Maschine umgehen, willst du dass ich falle? Ich könnte aufhören... da war ich stehengebleibene... ich weiß nicht mehr worum es geht, es muss weitergehen oder? muss es weitergehen? kann ich mich ins hier und jetzt vertiefgen? muss die musik fragen was möglich ist. schreibe unglaublich korrekt dabei kommt es mir vor als würde ich nun was wollte ich schreiben ... ich haben wörter die ich benutzen will... da das hier... ich benutze wörter auf einem rythmus,... ich stolpere und mir wird schwindlich, wenn ich nicht an worten hänge oder an oben und unten.... oder ich bewege mich einfach nur ich bewege mich und die bewegung hat keinen sdinn ich bewege michuz ich schreibe ich bewege mich ich schreibe ich bewege mich ich schreibe ich bewegemich ich schreibe ich bewegemich ich schreiube ich bewegemich ... mich ich bewege mich.... (geschreiben zum finale von steam von peter gabriel... wie auf einer werkbank, verschüttetesd gras, elfenbeinturm, i cant dance... egall.. alte phrase... ich bin bereit das zu sein was mir gesagt wird. ich biun nur wahrnehmung von dingen, die passieren. oh gott.. was heißt das? ich muss ide mUisk ändern, i cant dance rappt mir in die parade und ich möchte mich gehen lassen und schmelzen und ich weiß dass ich fest zu mir gehöre deshalb schreibe ich das alles für mich auf denn es gibt nichts was ich sionst mit der existenz anfangen kann als zu dokumentieren dass es mich gibt. ich bin etwas, das ins universum schaut... und was ich jetzt damit mache, ist wessen frage? wessen aufgabe? das ist das ganze dilemma... zumindest auf dieser ebene.... ich glaube, ich schreie wie eine gelbe fahne schräg in den holzwind mein repetatives i cant dance und mein ganzes gesicht wird vom straßenlärm nach hintengezogen in elektrischen welllen die vom bein aus kommen. es ist ganz einfach zu friday im in love. das gefühl, kopfhörer aufzuhaben und nicht zu hören, was ringsherum besprochen wird. mitten auf dem markt. ein schöner freundlicher sonntagshimmelblauer markt. auf dem boden angekommmen, entspannung. wollte ich nicht das lied wechsen? iuch mag total, wie der rausch mich im grriff hat. wie er mich erhebt. wie er mich frei atmen lässt, mich aufrecht sitzen lässt, alles ist eine schöne geordnete welt, ein setzkasten, bestehend aus buchstaben, aus tastatur. alles besteht aus tastatur. der bart des präsidenten besteht aus tastatur und ich merke nicht wirkliczh wie ich ich leertaste drücke beiukm schreiben, wenn ich schreibe, nehme ich wahr, dass ich schreibe, aber vielleicht geht das in eine andere richtung. vielleicht erzäähle ichz hier in diesem Zustand nur, wie ich den Raum bewerte, den dieses leere Blatt bedeutet, das ich im Zeitraffer zuhänge mit Buchstaben., ich hab einen Z-Kopf und boys dont cry. Ich knirsche mit den Zähnen, taste auf die Tasten und bin eingebunden. Warm eingebunden in irgendwas. Worin bin ich eingebunden? nZumindest... na? ja? Zumindest woran bin ich gebunden? Was soll ich tun? Es gibt hier nichts für mich zu tun... außer wahrnehmen....

Wie soll ich sein? Welche Eigenschaften soll ich hbane? Der ganze Satz ist ein löchriger Schwamm, der sich gut anfühlt. Nein, es ist nur die Tastatur, die sich so anfühlt - oder ich sage das einfach nur so, um etwas zu sagen von dem, ws ich gerade tue. Hofffentlich hab ich das abgespeichert, weil es ist total wichtig. Die Tastatur ist nur ein Mittel, mich zu erhalten. Ich bin die Tastatur, ich kommuniziere mit mir selbst. Die Tastatur ist mit allem VerbundenwasIchsagenkann, solbst wenn es so eine schmierige Seife ist wie hier... Ic h bin jetzt nicht gebunden an mein Ich, ich kann freidrehen, ich taumeln, ich verliere die Grammatik, hier sieht die Welt anders aus, oder? Ja, ganz gewiss. Bringt Euch das was? Was soll ich jetzt machen? Jaaaa!!!! Das ist die Frage... Was mache ich jetzt? Ich bin total befreit und klar.... Ich bin einfach ein Mensch, ein Ding der Möglichkeit. Was fangt ihr mit mir an? Welche Funktion habe ich im Großen und Gnazen? Keine... Deshalb liest mich niemand....ich bin ein Niemand..... ich weiß nicht, was ich noch schreiben soll... ich bin einfach nur ein niemand, der herumwohnt und irfgendwann stirbt...so wie jeder andere auch... es gibt nichts mehr zu erzählen.... i turn my face to the highway... ...

Ich glaube das ist der schönste Zustand bisher. 12 Hustenstiller, ein bisschen Gras, ein offenes Fenster, ein sonniger Tag, schöne freundliche Wolken, die Welt funktioniert auf ihre komishce Weise, es passiert einfach irgendwas.... und gerade jetzt ist es richtig so ... also man kann sagen: ja, hier kannst du bleiben, jetzt kannst du es sein lassen, zu schreiben, zu arbeiten, irgendetwas zu tun.... Du bist an deinem Ende. Glückwunsch.




Am Grund der Droge erkennst du nur, dass du dich fragst, welchen Gehirnzustand man als die Realität anerkennen soll. Die Musik scheint das Urteil zu beeinflussen. Ich spüre, dass echte Hände die Musikinstzrumente bedienen. Nein, ich tu so, als würde ich das spü+ren. Und mache es damit erst real. Dieser Satz ist glänzendes Parkett. Das kann man so sagen. Das Gehirn muss es sich nur so zurechtbasteln. Kunst ist demnach ein Mittel, um zwischen beiden Welten zu kommunizieren. Verstehst du? Diese Realität, in der du das liest, ist nicht die einzige wirkliche. Das sage ich wie das grasige Gefühl, das in meinem Kopf lieb und geduldig knistert wie die Flüchtlinge, die endlich zu uns kommen können. Sie kommen endlich zu uns, sie haben überlebt und landen gesund und sicher bei uns. Ich bewege mich wie ein Fisch in weinroterm Kortanzug an einem Hotelfenster auf und ab und tippe etwas in die Textdatei, damit ich bewertet werde. Alles was wir tun machen wir, um Dinge zu bewerten und bewertet zuu werden. Ich werde dazu beitragen, dass man die Wirklichkeit erkennt, nein anders, indem ich mir die Wirklichekit erkläre mit meinen Texten, erkläre ich sie mir, mir allein, so macht es jeder Mensch auch und deshalb glaube ich einen Buchvertrag verdient zu haben hier sehnsuchtsvoll schwelgend in langsamen Wogen der Euphorie zum Ende von Cinema Show von Genesis, total benommen und trotzdem etwas erfassend. Man sieht vermutlich nur, was man sehen will. Ich führe nat+rliche Bewegungen zur Musik aus, die einzig wahre Art zu7 sein. Etwas trägt mich, das mehr ist als mein Wille, etwas weiches, ambivalentes, asexuelles, ein warmer, rhythmischer, euphorisch leerer Zustand. Sanfte Unordnung, wie ein leichtes Windchen im Raum. So viel Energie und Entspannung wie im Traum. - Ich stehe kurz vor meiner Berufung. Bald werde ich berufen. Ich bin bereit zu empfangen. Auf dem weich-flatulierenden Zenit der von Musik getragenen Euphorie meint man, dass nur Musik existiert. Worüber denke ich gerade nach? Es gibt keinen Grund, dass ich hier bin. Die Gesellschaft sagt in ganz vielen Dingen: nein nein nein zu uns. Was habe ich hier zu suchen? Was mach ich überhaupt hier? Das ist die große Frage.... Ist es so einfach? Warum erschlägt mich die Einfachheit? Oder tut sie es gar nicht? Wo steh ich? Habe ich mich gerade nur in Worte geschraubt? Bin ich einfach die falsche Richtung gegangen? Schreiben ist wie abends der Mutter den Tag zu beichten in weichen wogenden Betten. Davon erzählenb, dass man einen Freund gefunden hat, den man liebt. Diese Liebe. Dieser Kaugummie zwischen den Zähnen.  Erstmal macht es keinen Sinn, weiterzuschreiben...

Huch! Wo bin ich jetzt? Ich muss diesen abSatz fettgeschrieben in den Raum stellen, um mich hier zu behaupten. Will ich hier dazugehören? Was bleibt mir übrig? Gehöre ich hier her? Soll ich mich setzen? Irgendwas muss ich jetzt tun oder?

Heute ist der DXM-Rausch sehr freundlich, so frisch und offen und gemütlich wie das offene Fenster und der schöne malerische Tag dahinter. der Tag findet hinter dem Fenster statt, ich sitze jenseits des Tages in meiner Wohnung und tippe twas auf der Tastatur. Ich befinde mich außerhalb der Zeit oder? Oder kommt mir das nur so vor? ch weiß garnicht, woran ich mich halten soll... lieber weiter auf die Umwelt konzentrieren, ja, es gibt ja auch eine Außenwelt, also da ist eine Tastatur, meine Finger, der Fisch, das offene fenster, dann die Musik (Willow Farm, Genesis) und jetzt ein Pfiff und ein Windzug. Jetzt kommt der apokalyptische Teil des Liedes. Ich spüre wie meine Worte zu dem passen, was ich erlebe. Genauer: das was ich erlebe und das was ich schreibe, haben einen interessanten kontrast, der meine realität strukturiert. ich muss mich an ihm aufreiben. schubber schubber schubber. Am Grund der Droge erkennst du nur die Mechanismen, die die Droge an das Gehirn binden. Oder so... tut mir leid dass ich erstmal sabbern muss... es ist mir wichtig zu sagen, dass - ich schaue zurück und lasse mich nicht nerven von meinem Anhalten, es wird einfach immer verwirrender, und damit weicher, ätherischer, die Sonne verändert den Kontrast draußen, am Grund der Droge ... was ist da? wie ein Dämon im schwarzuen Mantel entblößt er sich vor dem Werbeblock, der in die haarige Suppe des Abendbrot fällt: Dort ist er, dieses haarige nervige Monster, diese Erfindung der Medien, ...Wir empfinden unter Droge einen Lebenssinn, der nach dieser Droge giert... Also Droge X macht das leben nur unter Droge X Sinn... mehr ist es auch nicht.
Ich schreibe mal schnell, mal total langsam. Ich habe keinen Schnauzbart. Ich wiederhole den Satz in Gedanken solange, bis ihr mir glaubt, dass ich etwas zu sagen habe... There is an angel standing in the sun...

Vielleicht stehe ich auch nur kurz davor, die Welt so zu verstehen wie alle anderen auch...
Vielleicht befinde ich mich seit Jahren in einer Wahnwelt, in die mich meine Schlaflosigkeit, meine Arbeitslosigkeit, meine Einsamkeit gebracht hat... Wer weiß wie bestimmte Musik oder Bücher mir die Welt verbogen haben... oder schlafe ich jetzt einfach nur ein? Oder fühlt es sich nur so an?

Vielleicht versteht man die echte Welt, oder wenigstens eine neue echte nur, wenn man sich mit jemandem unterhält, der Drogen genommen hat. Vielleicht bin ich der Schlüssel, vielleicht muss man mich endlich mal irgendwo reinstecken, sage ich ungeduldig in einem Plüschkostüm sitzend und mit dem Hinterteil wackelnd. Huhu! Ich kann nichts lustiges schreiben. Ich kann nur auf Dinge zeigen, die dich dazu bewegen ... na du weißt schon... na geh halt ... los!
Permanent das Gefühl haben, gleich zu entdecken, dass es auf nichts ankommt, weil es keine Fressfeinde mehr gibt und das Essen ohne Arbeit zu uns kommt. Nutzlose Menschen ohne Bedürfnisse. Niemand macht was mit uns. Haha... Ja. Niemand macht was mit mir. Ich arbeite nicht, ich lebe mit niemandem zusammen, ich habe keine Verpflichtungen... Ich spiele absolut keine Rolle im Großen unbd Ganzen und muss nichts weiter tun als essen, schlöafen, und so weiter. Das Leben ist ja genau das: die biologische Existenz. Wie wir diese Existenz verbringen, liegt bei wem? Wer sagt uns, wie wir mit unserer körperlichen Existenz umzugehen haben, wenn wir ganz alleine sind? Wenn wir keine Arbeit haben? Hier gibt es nichts zu tun! Wir sind Gespenster. Wir werden immer mehr... Wir drängen uns immer mehr an... Wir werden immer mehr... Nutzlose Menschen auf einem immer lebensfeindlicher werdenden Planeten. Irgendetwas wird uns überwältigen. Irgendeinem Prinzip, irgendeiner Großen Ordnung werden wir uns opfern! Wir können trotzig saufen und tanzen, der Kern bleibt hart und glühend in den Augen des Lesers ein Zwinkern. Was gibt es noch zu tun für die, die keiner gebrauchen kann für seinen Wahn? Wir sitzen in der Geschichte und wissen nicht, wohin. Wir können nichts mehr glauben, wir können uns nicht mehr artikulieren, wir mussten uns auf der letzten Pressekonferenz übergeben und das war kein Scherz! Versteht ihr, dass jetzt ein anderer Wind weht?
Ich muss endlich meine Texte ernst nehmen. Sie sind die einzigen, die mich definieren. Ich muss ein Schriftsteller werden. Ich brauche den Status, um eine Art Medium, eine Plattform zu gestalten. Ich muss halt irgendwie zeigen, dass es mich gibt. Bin ich eine Fame-Hure oder ein geniales Gespenst oder eine herunterfallende Glühbirne oder nur eine doofe Glübirne die versucht etwas zu schreiben. Ich weiß es nicht. Panik will mich ergreifen, weil ich nicht weiß, ob ich ein Versager bin. Nüchtern erkläre ich mit bleichem Gesicht den Rausch für die Beantwortung dieser Frage zuständig, im Rausch selbst bin ich nur ein Kasper mit grünem Gesicht.
Vielleicht ist mein Lebenswerk getan.
Was kann ich mir und der Welt noch aus diesem rausch ziehen - abgesehen von der violetten
Notiz: da ist noch was... da ist noch was (gelesen zu carpet crawlers )

Rede dir mal kurz folgendes ein: dein Leben ist dazu da, dass du erfolgreich wirst, hast du also die Kraft, alles nötige zu tun, um das zu erreichen?  (Mit dem Satz vor dem Doppelpunkt habe ich den stickigen Raum/Saft nach dem Doppelpunkt gelüftet) Wirst du die notwendigen Dinge schreiben? Wirst du dich um Lesungen kümmern? Wirst du dafür sorgen, dass du auffällst oder nicht? Das ist die Frage, um die sich alles dreht. Die ganzen Blume-Aufzeichnungen wollen dich nur an den Anfang deiner Schriftsteller-Karriere drängen wie zu einem offenen Fenster, aber "wen interessiert's?" Diese Frage hast du dir sogar in die Küche des Hauses geschrieben, in dem du vorher gewohnt hast. Du hast dich nicht um die Konsequenzen dieser Frage geschert und dich abgelenkt mit Internet, Liebeskrams und deinem ewigen weichen rosa-schaumstoffnen Hoffen. Lass dich fallen in deine Hoffnung, hauptsache es entsteht etwas daraus!!!!!

05 September 2015

DXM (halbwegs gescheitert)

Ich sitze in einer leeren Kneipe, trinke mein erstes Bier dieses Jahres, es wird Frühling und ich lese den Brief, den ich an mich selbst geschrieben habe, um mich zu beruhigen, wenn mich ein von Cannabis und DXM hervorgerufener Panikschub aus dem Konzept bringen will. Es ist schließlich wichtig, erstmal anzukommen: "Es ist nicht schlimm, sich ab und an vom Ich zu entfernen. Es gibt eine Zukunft, in der du wieder bei dir bist. Dort ist kein Ziel nötig oder eine Aufgabe, es reicht die Lust an den Sinnen auszukosten. Ekstatisches Bewusstseins-Fleisch. Hier gibt es Gegenstände die nützlich sind, um das Leben angenehmer zu machen. Der Ernst der Existenz geht nie weiter als ein fröhlicher Popsong aus den 70ern. Get right back to where we started from. Die Verkrampften entkrampfen sich und bekommen Lust auf eine dramatische Veränderung der politischen Verhältnisse. Generalentspannung entfacht Phantasie. Es ist nicht lächerlich, sich eine bessere Gesellschaft zu wünschen und alles dafür zu tun, dass eine Veränderung möglich ist. "So wie das Meer ist das Leben, ewige Ebbe und Flut ... Du musst entscheiden wie du leben willst, nur darauf kommt es an!", Hildegard Knef verbeugt sich und stolpert elegant von der Bühne. Ich bestelle noch ein Bier und versuche, eine Weile an nichts zu denken. Unmöglich. Ich bin gezwungen, an mein Leben zu denken.

Die Bedingungen haben sich weiter verschärft: eine neue Wohnung, widerliche Mitbewohner, die stinken nach nassen Pferden und rotzen auf den Boden und essen immer den selben Fastfood-Shit und ich hab zu wenig geschlafen, deshalb freue ich mich, heute an Gras gekommen zu sein und wie Anfang des Monats zwei Packungen Silomat-Hustenstiller. Ich zögere etwas und glaube, erst etwas Interessantes mit meinen Möglichkeiten zu machen, wenn ich das Zögern überwinde mit Gedanken wie "Das schlimmste was passieren kann ist..." Ich weiß nicht wie der Satz weitergeht. Deshalb muss ich einfach weitergehen. Das schlimmst, was passieren kann, ist....

Zuhause angekommen. 23:40 Uhr. Alle 24 Kapseln sind in den Magen gefahren zu "Love makes me do foolish things" von Martha Reeves. Insgesamt 12 Euro bezahlt, wie für eine Zugfahrt nach Weimar und zurück. Jeder Ausflug ist anders, und auf manchen scheint man einen derartigen Skandal aufzudecken, dass die ganze, zumindest westliche Zivilisation ins Stocken geraten würde, wenn sie die gleiche Erfahrung mit der Droge machen und ihre Konsequenzen daraus ziehen würde. Der erste Skandal, an den ich mich überhaupt erinnern kann, war für mich der Tod. Für einen anderen Skandal hatte ich schon lang die Augen offen: den Skandal des Ichs, das ein noch viel großeres Geheimnis ist. Behauptung abgeschlossen. Irgendwie stehen diese beiden Skandale in Zusammenhang. Vielleicht komm ich heute Nacht weiter. Puh, ein bisschen schlecht ist mir. Hatte die letzten 8 Kapseln aufgebrochen und in Wasser gelöst, absolut widerwärtig, vielleicht kotze ich meinen Fahrschein wieder raus. Bäh! Ich esse etwas Ingwer. Oder auch nicht. Ich freu mich so auf den schwitzig-schmierigen Skandal, den ich im hitzigen Höhepunkt des Rausches erfahre.

Mein Bewusstsein ist ein neurochemischer Eintopf. Ich werde matter und der Blick verschwimmt. Wird mein Herz auch diesmal diese Anstrengung mitmachen? Ich fühle mich so als würde ich nicht mitkriegen, wie ich auf einem Motorrad mit 60 Sachen einen steilen Berg herunterrase. Wie werde ich das Kotzen gleich feiern! Es wird immer wärmer und ich hab die klare Vorstellung, dass Leute in mir fröhlich schreien und mich erheben über den alltäglichen, glanzlosen Unsinn und ich sage mir, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Es fühlt sich so an ,als würden mir alle Leute eine Frage stellen, als wäre ich im absoluten Zentrum des Geschehens, als müsste ich mich permanent rechtfertigen. Ich höre nicht alles von der Musik, die im Hintergrund läuft. Bestimmte Instrumente sind einfach weg, der Song ist viel geräumiger, ich höre ihn mir von unten an, ich steige in ihm herum, das hier ist ein ernstes Lied, alle Musik ist ernst und heiter. Sollte es zumindest sein, hier wird die Stimmung jedenfalls sehr düster plötzlich. Was bedeutet es, wenn mich jemand ernst anschaut? Hat er ein Recht auf mich? Muss er mich nicht für meine Ratlosigkeit bedauern?

Ich beobachte Kotzefühl. Was noch? Ich kotze langsam in die Teekanne. Die Mitbewohner leben viel zu nah. Wer bin ich? Was mach ich mit meinem Leben? Was fang ich mit mir an? Die Fragen zerren mich nach oben. Die Musik ist absolut ernst und lieblos, ein gespenstischer Druck, ich fühle mich extrem bedroht und glaube, dass ich gleich auffliege, ich werde gleich für immer in eine furchtbare Hölle geschickt. Himmel und Hölle sind in uns - nach all den Jahrtausenden der Suche haben wir sie gefunden. Wofür werde ich bestraft? Ich lebe unter den Blicken der Mutter, die so kalt sind, dass ich weinen könnte. Kann man so sehr der Liebe entbehren, dass man glaubt, gleich zu sterben? Wer hätte gedacht, dass es so gefährlich sein kann. Meine Hände kommen mir so klein vor plötzlich, ganz kleine, schmierige Hände, ich stelle mir vor wie mich meine Mutter vorwurfsvoll, enttäuscht, böse anschaut. Sie will mich erschlagen. Weil ich unfähig bin, etwas mit der Materie hier zu machen, in die ich gestürzt bin. Was ich in mein Gehirn tue ist eine öffentliche Frage scheinbar, etwas sagt mir, dass andere Menschen über mich verfügen. 
Ich höre so viel Düsternis und Feindschaft und Vorwürfe aus den Liedern. als würden sie bitter sarkastisch sagen wollen: "Du hast es jetzt endgültig übertrieben, du weißt was jetzt kommt, du bist nicht mehr zu retten. du wolltest es ja, du wolltest es ja. Es ist nicht schlimm, du wirst sterben. Das hätte jetzt nicht sein müssen, nimm es mir ruhig übel, dass du mich enttäuschen kannst, du bist wie du weißt, nicht in der Position, zu urteilen. Niemand wird dich jemals lesen. du wirst niemals eine Bedeutung für irgendwen haben."
Etwas Unheimliches bedrängt mich. Immenser Druck im Brustkorb. Ich habe das Gefühl, schonmal gestorben zu sein. Vielleicht wurde ich in einem früheren Leben hingerichtet von einer fetten Henkerin oder dies ist nur wieder eine Metapher für die Kälte der Mutter, liebe Schüler, vergesst nicht, es gibt immer mehrere Ebenen, das ist ja das spannende! Lasst euch anspannen! Es wird gute Noten regnen wie Blumen! Ich geb euch alle ein Eis aus, wenn ihr mir ein bisschen zuhört! Ich bin euer Freund!  Hört Euch zur Einstimmung bitte meinen neuen Song "Der Brandstifter" an!

Was ist das wieder für ein Tag gewesen?
Was ist da wieder über mich drübergefahren?
Was wurde ich wieder abgestempelt!
Was hab ich wieder abgestempelt!

Ich sitze hier und tippe auf bestimmte Buchstaben,
um bestimmte Sätze zu bilden.
Die Schönheit dieses Liedes hat sich's wie ein Keller
unter meinem Zimmer gemütlich gemacht,


Jeder der meine Lieder mag, ist mein Freund.

Es gibt keine richtige Musik,
ich zünde den Dachstuhl der Schule an
und schreibe ein Lied darüber,
ich werde extrem berühmt damit irgendwann

Es gibt keinen idealen Menschen!
Mit deinen Irrtümern und Ekstasen
kannst du machen was du willst,
solang du berühmt wirst irgendwann.

Jeder der meine Lieder mag, ist mein Freund.

Ich will dein Freund sein,

wenn du mich brauchst
jeder braucht irgendwann
einen Brandstifter


Ich interessiere mich plötzlich für Kommunikation. Wie erleben andere Leute ihre Existenz? Und ich meine ganz genau: was macht Euch Spaß? Wie würdet Ihr den Staat verändern? Wie die Mentalität in dieser Stadt beeinflussen?

Das Ich stabilisiert die Wirklichkeit. Das ist vielleicht der Kernsatz all meiner bisherigen Drogen-Erfahrungen. Ohne Ich, das ihm eine bestimmte Außenwelt strukturiert, beschäftigt sich das Gehirn mit anderen Bewusstseins-Ebenen. Das Ich ist ein mögliches Fenster in die Welt. Es verpflichtet uns zu dieser Welt zu stehen. Ich schaue aus dem Fenster in den Hinterhof wie aus meinen Augen in die Außenwelt und frage den Kater, was wir beide mit unserem Leben anfangen wollen. Er kann mir nicht antworten, weil er keine Worte kennt, und deshalb hat er auch keine Werkzeuge, um ein Ich zu produzieren, denn ein Ich ist nichts anderes als ein sprachliches Konstrukt. Das Wort "Ich" suggeriert, dass es ein Ich gibt, aber eigentlich zeigt es bloß auf etwas, das es gar nicht gibt.

Die visuellen Effekte bei geschlossenen Augen (zarte, atmende Teppiche aus rotem, blauem Licht, geometrische Strukturen und Räume) passen sich der Struktur der federleichten Kopfschmerzchen an, die das Gehirn massieren. Sie sind polyrhythmisch; überlagerte Ebenen; grobe und fragile, wässrige Strukturen, die sich auf die Außenwelt übertragen, wenn man die Augen öffnet.

Ich befinde mich in einem weit nach hinten geöffneten Moment, ich bewege mich nicht in der Zeit voran, sondern hinein. Möglicherweise fesselt uns das Gefühl, uns in der Zeit nach vorn zu bewegen, an unser Ich. Das Ich hält sich an Begriffe, während es von der Zeit durch den Raum geschleift wird. Das Ich ist ein Filter, den das Kind aufbauen musste, um mit der Welt, wie sie von der Gesellschaft durch Worte und Termine definiert wird, klar zu kommen. Unsere subjektiv wahre Welt wird von unserem Zeit- und Ichgefühl entworfen. Das ständige Erwarten und Berechnen und Voraussehen und nicht zuletzt alle gesellschaftliche Notwendigkeiten verhindern, dass wir uns im Moment verlieren, wortwörtlich: wir verlieren unser Ich, wenn wir nicht mehr aus einer bestimmten Vergangenheit in eine bestimmte Zukunft vorzustoßen meinen. Wenn uns das Gedächtnis an diese, an alle Begriffe abhanden kommt, verlieren wir mit ihnen die Anziehungskraft, die uns an die übliche Realität bindet. Das ist so schwer zu glauben, weil es so schwer ist, sein Ichgefühl loszulassen und das Gespürs für das zu verlieren, was richtig und falsch ist.



01 September 2015

Septemberblätter

(1)
Du wohnst gegenüber, aber kommst nicht vorbei, es fühlt sich fast falsch an noch wach zu sein, hier hinten zu sein in diesem engen Abend, hier wo nichts passiert, nur die Stunden blähen sich auf, hier hinten, hier unten, hier drinnen kommt es auf nichts mehr an. Und die Wohnung ist mir nicht sicher. Wie lang gibt mir der Vermieter noch? Ich dehne mich bis zum äußersten Rand des Lebens, noch ein bisschen weiter, noch ein kleines bisschen, gleich bin ich nicht mehr arbeitsfähig, gleich habe ich Anspruch auf Rente. Hier hinten, hier unten, hier drinnen gibt es nichts mehr zu tun.

(2) 
Ich wurde in ein müdes, buntes Haus verfrachtet, dessen Bewohner nur nachts wach sind und ihre von Not und Mitgefühl befreite Existenz am Rand der Stadt vertiefen. Der Regen, der Wind und Polizeitaschenlampen finden fast überall einen Weg hinein.
Die ironische Freundlichkeit des leeren Himmelblaus leugnet das Gemütliche meines Bettes und ich blinzel mit den Augen und der Sand meiner Wimpern rieselt auf mein steifes Kopfkissen.
In einer Tabakpfeife ist ein winziger Graskrümel so intensiv wie ein halber, freundlicher Wasserpfeifenkopf und getrübt von meinem Charakter, getrübt von den Schlägen der Zeit auf mein Rückgrat schaue ich in die Mittagssonne, bis der Gedanke, dass jede Eigenschaft eine Fessel ist,
finstere Pläne schmiedet. Ich gehe etwas spazieren, aber etwas will unspaziert bleiben. Man sollte ja nur rausgehen, wenn man sich eingestehen kann, dass es nichts gibt, das man zustande bringen könnte.

(3)
Anzeige. - In wessen Leben kann ich mich ausbreiten? Ich bin Ferdinand und lebe auf einem weichen, geräumigen Schrottplatz und suche einen Lebensgefährten, mit dem ich unter die Oberfläche komme. Ich interessiere mich für experimentelle Musik, Veganismus und Schusswaffen. Hast du etwas Verwirrung für mich übrig? Ich bin ein androgynes Zwischenwesen, jugendliche Wirkung und kann nicht so gut schlafen in letzter Zeit. Du solltest einen Hund haben. Meine Freunde nennen mich Nervenbündel, denn ich kann ihre Gesichter nicht richtig deuten. Ich sehe aus wie eine Leseratte, bin aber keine. Wenn du eine gemütliche Lebenseinstellung hast, schreib mir.

(4)
Gekettet an den Beton der Melancholie, von steriler Frische der Ausweglosigkeit umweht, biete ich der Zeit und der Menschheit die Stirn. Wann holt mich die schwarze Angst nach hause?

Berauscht, aber ohne Inspiration, nährt die Leere meiner Freiheit die expandierende Ekstase meiner Abwesenheit und hinterlässt blasse Funken wie diesen.

Die Schreibmaschine meiner Angst presst meine Abstumpfungserscheinungen zu Schwarzpulver zusammen.

NEUE ALPTRÄUME. INPUT! WO BLEIBT MEIN NEUER INPUT? Konzeptkonzeptkonzept! nirgends bleibt mein Konzept. - Ich kann nur aus meiner Selbstzerfälligkeit ein Kloster machen, in dem es nur Platz für mich und ein paar Besucher gibt - und jeden Sonntag werden wir ein Festival auf dem Marktplatz veranstalten, das die Uferlosigkeit der nächsten Jahre fundieren soll für alle, die weder ein Boot noch ein Meer noch ein Ufer wahrhaben wollen.