16 Juni 2015

Oliver Stoned


16. Juni
(alle aufzeichnungen während des film-pausierend gemacht)

Der Film ist bisher eher unterdurchschnittlich bewertet worden, das wird mich aber nicht aufhalten, den Film objektiv zu bewerten. Meist kann man nur nicht objektiv sein, behauptet der verklemmte Streber in uns, weil man den anderen Leuten zu sehr vertraut und sich nicht vorstellen kann, dass ausgerechnet man selbst verstanden hat, worauf es überhaupt ankommt, verstehst du? Du hast doch in Filmen auch ein Faible für die Außenseiter oder? Na also! Tut mir leid, ich wollte mich gar nicht so aufspielen, das tu ich oft, wenn ich weiß, dass noch ganz ganz viel Zeit vergehen wird, bevor ich müde werde.
Die trashige Credit-Musik nervt. Schade, dass die Musik die Szene nicht ernst nimmt. Der Hauptdarsteller freut sich zu sehr über die Rolle und ist daher unglaubwürdig. Die Geschichte ist aber gut, die Verknüpfungen die entstehen - das typische Außen-vor-sein wird ganz selbstverständlich durcherzählt. Während des Gesprächs auf dem Sofa, das ich mir gleich nochmal anschauen muss, hab ich plötzlich total Angst davor, irgendetwas zu sein, in irgendeine konkrete Richtung abzudriften, dass ich mit Müh den Reflex, mich hysterisch umzusehen, unterdrücken kann ... Vielleicht sollte ich den Film nicht anschauen, wenn ich selbst etwas geraucht habe. Aber die Idee, über bestimmte Dinge bekifft zu durchdenken, um sie dann zu bewerten. Wenn man bekifft ist, hat man nicht die Urteile von Nüchternen nötig - ihre Urteile und Werte gelten jetzt nicht mehr, schlechte Filme können Hintertüren aufweisen, die man nur bekifft findet. Die Vulgarität des Althergebrachten, seine Arroganz und Bequemlichkeit verhindert, dass wir die Dinge so sehen, wie sie sind. Jetzt weiß ich nicht mehr, worum es in dem Film geht. Mal weitersehen.. Ha, das Gespräch an der Tür war echt witzig. Oh Gott, rede ich schon wie die? Bin ich so infantil und prägbar von diesem infantilen Film? Was soll diese Frage? .. Die Szene mit dem Eiswaagen losfahren ist auch gut. Man denkt er fährt los, dann war es ein anderes Auto. Vielleicht muss ich das Urteil über den Schauspieler zurücknehmen. Aber schade, dass es eine Handlung gibt. Vielleicht sollten die Helden in Stoner-Filmen immer neben der Spur sein, ein euphorisches Außerhalb, keine echte Bindung mit der Welt der Anderen. Trotzdem fühl ich mich wohl in dem Film. Ich unterbreche nur, wenn mir etwas wichtiges zum Aufschreiben einfällt. Könnte mein Hauptberuf werden. Warum Kifferfilme die Metaebene immer berühren müssen: weil der Zuschauer sowieso weiß, dass es ein Film ist. Wenn die Protagonisten wissen, dass sie in einem Film sind, muss sich der Zuschauer nicht die Mühe machen so zu tun, als wäre das was passiert real. Die Metaebene erinnert an die Fiktionalität von Filmen, angewand auf den Alltag oder unseren Beruf: wir hinterfragen die Werte, die uns leiten, wenn wir uns daran erinnern, was Werte überhaupt sind. - Jedenfalls stinkt die sich anbahnende Liebesgeschichte mit dem Hauptprotagonist und dem Schrumpfköpfchen. Dieses "Komm wir helfen uns gegenseitig ist" ein blöder Grund, zusammen zu bleiben, es ist zumindest langweilig, dass sie sich auf diese Art und Weise kennenlernen. Vielleicht haben sie das eingebaut für alle, die den Film nüchtern sehen wollen... warum auch immer man das wollen kann... Ich finde die lässige Skate-Kultur echt sympathisch. Skaten macht lässig, und es macht Spaß, sich schneller als gewöhnlich fortzubewegen. Es trainiert die körperlichen Fähigkeiten und fördert die Konzentration und es macht vor allem total viel Spaß, auch wenn es nichts für mich ist. Allein das passiv zuschauen macht total lässig. -  Haha, ich wusste dass der Clown nicht blind war... Ich spule immer zurück, weil ich denke ich hab was nicht verstanden, aber wenn ich es nochmal sehe, stell ich fest dass es nicht mehr zu verstehen gab, als ich verstanden hab. Alles ist selbstverständlich, bloß nicht die Tatsache, dass alles selbstverständlich ist... Darüber kommt man bestimmt hinweg...Wenn mehr Leute ein Problem lösen, macht es mehr Spaß. Bloß nicht zu sehr auf heterosexuelle Frau-Mann-Zweier-Konstellationen im Film... Das uninteressanteste an einem Film ist, ob Leute zusammenkommen oder nicht....Die Wände des Dealers sind viel zu dünn, genau wie die Tür. Als wäre das Haus aus Pappe, an einer bunten Hauptstraße. Das wäre zu riskant für einen Dealer dieses Formats. Toll wäre auch, wie gesagt, dass es keine Handlung gibt oder dass sich die Protagonisten nicht erinnern können, was ja auf das selbe hinausläuft. Es passieren immer Dinge, die sie nicht verstehen. Aber so ist dieser Film nicht, er ist zu berechenbar. Das Unerwartete kann man hier nicht erwarten, also nur ein Film über einen Stoner. Trotzdem verdient diese Community jede Verherrlichung die denkbar ist, selbst eine so mittelmäßige. Die Einstreuung von echten Fakten über Gras ist eine großartige Idee, vorausgesetzt, es kommt wie ich es ahne... Ja, war ganz nett, dachte aber es wird politischer... Der erste Rausch der Kleinen war sehr gut dargestellt, die Musik hat gut passt und alles war glaubwürdig und sympathisch, keine Übertreibungen. Der Film sollte mehr Möglichkeiten bieten zur Ruhe zu kommen, sonst kann man bald nicht mehr folgen, aber das ist vielleicht mein Problem, *sympathisch grins* - oh Gott, ich darf niemals mich einer Kamera ausliefern, der Job den Benson macht ist großartig... Ein Untergrund-Netzwerk dokumentieren. Die Kontaktperson zur Unterwelt. Irgendwie müssen die Inhalte ja verbreitet werden. Das ist die Chance der Domokratie: dass man eben nicht dem Mainstream die Deutungshoheit über die Dinge überlassen sollte. - Zurück in den Film, der gern etwas sphärischer werden könnte... Oh je, es macht absolut keinen Sinn, dass der Typ jetzt so mutig ist... in einer Minute der Aufregung gestikuliere ich das Popcorn an meinen klebrigen Fingern über die Köpfe der Leute, die vor mir sitzen... Aber das ist meine Show, also bleiben sie sitzen und lachen nur ... Dass er sie mit der Zitrone beworfen hat, war total lustig.. Während er auf die Rehling kotzt, frag ich mich, ob nicht Abenteuer bedeutet, dass man mit allem rechnet. Ein Abenteuer mit Einschränkungen ist keins mehr.  - Dass er immer Drogen und Gras trennen will, ist erfrischend. Die Selbstfindungs-Sache war ein bisschen zu lahm, das eigentliche Ende... ja kann man machen. Der selbe Satz wie immer: "Je nach dem wie euch der Text hier gefallen hat, gefällt euch der Film."
- Ich gebe diesem eine 7,0. Nüchtern hätte ich ihm wohl eine 5.0 gegeben.

Warum sacke ich nicht einfach melancholisch zusammen? Warum lass ich mich nicht vollkommen gehen? -
Episoden-Filme drehen zu Liedern die Episoden erzählen. Darstellung einer Art zu leben, Musik zu hören, einer Art zu denken und zu fühlen. Irgendwas Inspirierendes, auf jeden Fall Offenes, gar nicht so richtig charakterisieren. Völlig ohne Namen. Jeder, der auch ohne Namen etwas macht, ist automatisch bei uns dabei. Ein offenes Netzwerk freier Künstler. Keine zentrale Verantwortlichkeit, es wird nie erklärt, was ernst gemeint ist und was nicht. Alles anonym unter dem Nichts mit Pseudonym: Netzwerk. Der Film macht Werbung für das Netzwerk. Irgendjemand muss mich anschreiben und mir sagen, dass er versteht, was ich an dieser Stelle meine... Vernetzwerken wir uns zu einem wirklich psychotischen, absurden Netzwerk freier Künstler und erzählen als Verbund von uns und der Sicht auf die Welt bzw. sie spielen mit der Welt, sie zeigen dass sie gestaltbar ist. Das lernen wir von Künstlern: was wichtig ist und was unwichtig ist. Ein Bild oder ein Film oder ein Text oder ein Bühnenstück wie dieses hilft, die Wirklichkeit aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Immer auf der Suche nach neuen Verwicklungen und Risiken, Chancen und unendlichen Abwegen, schreibt der Berauschte ermutigend "Das muss ich einfach alles nur aushalten, irgendwann gewöhne ich mich dran und kann mich besser orientieren in diesem Zustand völlig neuer Handlungsmöglichkeiten. Ich glaube das ist gut, das mal hinzuschreiben, sonst sitzt du irgendwann wie verblödet in deinem verrauchten Zimmer und verlierst das Interesse an dem, was hier noch drauß werden kann. Bist du bereit, weiterzugehen? Oder willst du noch ein bisschen weiter hier unten herumdümpeln? Ich mein, hier gibt es nicht mehr viel zu holen. Kannst ja immer mal hier runter kommen, vorallem mit deinen Freunden, vergiss die niemals! Aber das Leben geht weiter... Dein Gehirn entwickelt sich weiter... bleib nicht zurück, wäre schade wenn sich all deine Energie ins Nichts stürzt.
Also, wohin könnte es gehen? Ich brauch mehr Leute. Die müssen den Grashalm kennen und sympathisch finden, an den ich mich hier kralle. Ich genieße das existentielle Taumeln. Das hier ist kein Moment, auf den es nicht ankommt... (guter Refrain für ein Lied) - Könnte bei einer Panikattake nach hinten los gehen... Wichtig ist ferner zu unterscheiden, ob man Musik hört, die gemacht wurde von bekifften Musikern, oder ob die Musik nur die Schwingungen erreichen will, die bekiffte Musik trifft... Man sollte auch nüchtern Musik machen, um sie dann bekifft zu hören. Solche Musik würde zweitelsohne anders funktionieren, aber vielleicht beeinflussen sich beide Ebenen ja... Ist es absolut nötig, einen Gedanken zu Ende zu denken? Ich fühle mich, als wäre ich in einer Situation, in der ich der einzige bin der nicht das Bedürfnis hat, panisch wegzurennen. Was kommt da auf mich zu? Haha, absolut gar nichts... Das Nichts fliegt wie ein freundlicher, superweich geflügelter Affe über unsere Köpfe hinweg, die Poesie drückt mich immer tiefer in die zweidimensionale Welt meines Bettes. Ich weiß nicht, ob dieser Zustand gut ist oder nicht... Es ist als verliere ich endlich die Kontrolle über mein trauriges Leben... Mir ist, als spiele ich die ganze Zeit nur, das alles ganz okay läuft. Und jetzt schau ich Cioran an und bin sofort getröstet, sofort zurückgeholt in die überstrahlende Glückseligkeit die in meiner Weltferne möglich ist. - Wenn ich jetzt sterbe, wird man wenigstens etwas von meinen letzten Minuten mitbekommen haben... Es lief "More fool me" von Genesis. Die Kiffer-Communitiy muss die Band willkommen heißen. Wenn Bach und Led Zeppelin bekifft sehr gut funktionieren, dann auch Genesis. Zumindest von 69-83. Danach künstlerisch nicht mehr so interessant... Die Band wird schnell unterschätzt, wegen ihrer Hits in den 80ern. - Ich kann jedenfalls nicht weinen und Cioran ist der größte Trost, die Ermutigung, dass alles so richtig ist. Perfekt. Hoffe Schildi meldet sich demnächst wieder. Wir kommen immer besser klar. Es ist sehr gemütlich, nur zu selten. Es ist gut, das mal so auszusprechen. Wir ertragen das Leben besser, wenn es wenigstens noch als Grundlage für Kunst taugt. - Ich erkenne klipp und klar, was mein Beruf ist. Ich weiß, welchen Job ich habe... Ich hab es im Bauch, keine Worte haben Zugriff da... Mein Job hier ist, an die Möglichkeiten zu erinnern... Oder du spielst einfach nur mit mir... Die Sprache zerfällt innerlich, kann es grad so auffangen und ordnen, was ist da oben los? Ja, ich weiß nicht, wir sollen jetzt Pause machen, wird gesagt, hier blinken schon tausende violette Alarm-Leuchten und gleich beginnt der laute Teil des Liedes, also ich würde zusehen, dass ich da so schnell wie möglich rauskomme, nein, jetzt bück dich nicht und bring die Worte in Ordnung, hey hey, hör auf zu korrigierten und hör mir zooooooooooooooo. Pause. Einszweidrei. Gut, wir können weitermachen. Es geht verdammt nochmal daraum, verdammt verdammt, ja genau, worum geht es hier, verdammt? Und wieder ist etwas Wirklichkeit zurückgestoßen worden, wieder ist etwas Ballast abgestürzt... Ballast ist abgestürzt... Mein Ich war Ballast.... Und wer schreibt? Nein, nicht auf die Finger gucken jetzt... Warte, was jetzt passiert.... Es wird plötzlich ganz still... Man müsste mal einen Western zu "Los Endos" drehen, einen Miniatur-Western von 6min. mit irgendwelchen surrealen Show-Downs und Monstern und Mienenschächten. Knallige Comic-Art, mit tausenden Erzählebenen. Eine euphorische Überflutung. Steig mit drauf ein. Schau nicht von draußen zu. Mach es dir gemütlich. Denken zerreibt. Du musst auch mal was anderes tun. Ständige Selbstreflexionen, Selbstanklagen. Das ist alles gar nicht nötig... Hier geht es um was ganz Anderes: wie das Nichts füllen, das an unsere Freiheit gebunden ist? Man muss nicht immer linear leben. Also ich komme heute nicht mehr vorwärts, ich fühle mich so fremd mit einer konkreten Aufgabe in der Hand, aber welche ist es denn nun? Was schreibe ich hier? Ich habe nichts, ich war nichts, ich werde nichts... das ist das Mantra, das mich in einen Trance-Zustand versetzt ... Ich bin abgeschnallt und kann mich umsehen ... Hier auf dieser neuen Ebene... Allein der Zwang, die Ebenen als solche zu definieren, macht alles ganz undeutlich... Einfach sacken lassen...
Hier ist nichts zu holen, was wolltest du hier? Ich fühle mich wie ein Detektiv, den keiner beauftragt hat. Sowas langweiliges... Könnte auch mal was Anderes sein.. zum Beispiel das Gefühl, einer wichtigen Sache auf der Spur zu sein oder wenigstens Leute zu haben, die etwas mit meiner Wahrnehmung anfangen können. Der Autor sucht Leser, der Leser ist nicht so sehr auf einen bestimmten Autor angewiesen, denn dass ein Autor keinen Nutzen hat, schadet dem Autoren wesentlich mehr als dem Leser. Der Leser steht über allem. Der Autor ist auf den richtigen Leser extrem stark angewiesen. Er muss ihn suchen... Er muss gebraucht werden... Vielleicht ist all mein Schreiben total sinnlos. Ich glaube ich hab eben ganz gut erklärt, warum. Auch wenn ich es jetzt nicht mehr weiß. Warum auch? Mein Instinkt ist schon richtig, einfach nur weiter in den Moment, bloß nicht rausgucken. Ich sitze in keinem dunklen Schwimmbecken ohne zu wissen, was für fischige Ungeheuer da drin sind. Ich sitze bei mir zu hause, es gibt keinen Grund zur Sorge. Ich schlüpfe in eine Endzeit-Melancholie wie in einem Traum, in dem meine Stadt von Außerirdischen angegriffen wird... Zumindest läuft ein Film darüber im Fernsehen und wir trauen uns nicht aus dem Fenster zu schauen, weil wir nicht wissen, ob es ein fiktiver Film oder ein Nachrichtenbeirtrag war. - So viel Endzeit ist gar nicht. Ich verlasse nur dieses Haus. Das sollte ich verkraften. Oder? Oder? Vielleicht ist es nicht schlimm, mich einfach ein bisschen zurückzuziehen... Unvorstellbar, nicht mehr zu schreiben. Vielleicht sollte ich noch viel mehr schreiben, aber viel mehr zurückgezogen. Wenn ich nur nicht dauernd einkaufen müsste... Und verdammt, ich muss den Leuten etwas bieten, damit sie sich für mich interessieren... ich bin immer noch in der Phase, mein Leben interessant zu machen, um daran zu wachsen und ein Recht auf Anerkennung zu haben. Ich glaube, so ist es noch nie formuliert worden, oder?
Ich bin die letzte Zeit dauernd bekifft. Eine angenehm sumpfige Schutzatmosphäre, ich darf einfach keine Panik bekommen, also rasch ein bisschen Gras ... Herunterkommen... Mir über Dinge klarwerden.... Die kreisen uns ein... aber wir sollten kooperieren... Nicht paranoid werden... So schnell wie möglich aus der Schlinge heraus... Eine neue Wohnung klingt gut.... Bloß nicht zu voreilig. Solange zwei Zimmer (WG-Option) und nicht im Randgebiet oder Ghetto ist... Und wehe die Nachbarn sind Psychopathen. Hoffentlich niemand der mich zu gut leiden kann. Wenn man sich heute diesen süßen Luxus überhaupt noch leisten will. Ich versuche nicht auseinanderzuklappen, irgendwo geht es schon hin, warte einfach ab, alles wird sich ergeben, die Kamera zoomt heraus, der Abspann läuft zu "Grand Parade Of Lifeless Packaging", deutet an das hier noch etwas ganz anderes passiert, ach ja, gar nichts... Hier passiert gar nichts... Hahaha..
Was soll ich über das Nichts schreiben? Vielleicht das, was es in mir ausgelöst hat. Ja, willst du das? Oder geht dir schon wieder auf die Nerven, dass es keine Linearität gibt? Was willst du denn damit? Dauernd auf dem einen Pfad bleiben, heißt immer hinter seinen Möglichkeiten bleiben, viele Lösungen, viele Möglickeiten sich durchzusetzen zu verpassen. Der Kausalität abschwören. Dem Denken sein lassen, schweifen konnten rote Blitze, psychedelische Sachen passieren, über die man nicht schreiben kann und es ärgert mich auch nicht mehr, dass ich es nicht festhalten kann, und ich hab gemerkt dass der Ärger meine Sicht eingegrenzt hat. Wenn etwas davongleitet, wird es sich irgendetwas beeinflussen, für dass ich noch Worte habe, und so schabe ich als Autor an den Grenzen des Ausdrückbaren und rücke immer mehr dem Eigentlichen an den Kragen, das bei genauerer Überlegung auch einfach gar nichts sein kann. Mal sehen, was alles einer Grundlage entbehrt... Das könnte der Schlachtruf einer jeden psychedelischen Schlacht sein. Ich liege, lehne mit dem linken Ellenbogen schräg auf meinem Bett, wenn ich meinen Oberkörper oder Arm bewege, glaube ich das angespannte Schultergelenk beeinflusst meinen Herzschlag und und muss laut lachne, krampfhaft lachen, dmait ich heil aus diesem Moment komme, der beinahe alles zum kollabieren gebracht hätte, nein nein schau nicht zurück. Erstmal ordentlich ahhaha hinsetzen... Pünktlich zum neuen Lied eine neue Position, schön wenn das Leben solchen Regeln folgt. "Wer will, darf nach jedem neuen Lied eine neue Richtung einschlagen." Bedeutet das, dass wir zu langsam oder zu schnell vorankommen? Oder vielleicht ganz normal.... Ich mag all diesen Wortzauber. Ich spüre, dass das die eigentlichen Spuren meines Lebens sind. Ich weiß trotzdem nicht, was das ist, das ich hier überhaupt erkunde. Ich bin bloß froh, das so formulieren zu können. Was sonst ist sicher? Ich habe Angst, in einen neuen Lebensabschnitt zu springen. Wenn ich mir vorstelle, was Genesis P. Oridge alles schon gemacht hat in ihrem Leben... Die ist wirklich verrückt... Ich meine der... noch besser... Zum zweiten Mal Genesis... Der Ursprung. Ausgangsposition. Ist es wirklich so einfach? Nach Steves weggang hätten sie sich umbenennen sollen, denn die Ursprünglichkeit, Experimentierfreude ging fort. P. Oridge kann man sowas nicht vorwerfen. Er wie Cioran bestätigen mir, dass es sich lohnt eine Weile so zu leben wie ich lebe. Das hier ist immerhin die Grundlage von allem. Irgendwo muss meine Karriere ja anfangen. Und ich komme nur an mein Ziel, wenn zur beliebtesten Freizeit-Beschäftigung die Selbstdistanzierung durch Rauschmittel gehört. Wenn es zum guten Ton gehört, sich zu verlieren. Erst dann können meine Texte etwas bewirken. Ihr müsst euch fragen: Was würde passieren, wenn alle so wie ich mit der Droge und der Kunst und dem Leben überhaupt umgehen. Lohnt es sich, die Welt so zu sehen wie ich sie sehe? Lohnt es sich, wenn jemand so mit der Literatur umgeht? Wen beauftragen wir, uns zu definieren, was gute und schlechte Literatur ist und uns dann auch noch Literatur vorsetzen, die diesen selbst-erfundenen Kriterien entspricht. Anders ausgedrückt: was können Nüchterne über die Möglichkeiten eines bekifft konsumierten Kifferfilms wissen? Wenn ich sage, dass man dieses Buch nur für einen Preis nominieren kann, wenn man bekifft ist, bedeutet das, dass ein Nüchterner in keinster Weise kritisieren darf, weil er eben nicht die Absicht des Films versteht, so wie ein Stoner den Wert bestimmter Regeln zu akzeptieren verlernt. Ich wünschte, der Satz eben würde keinen Sinn ergeben, denn dann würde jeder verstehen, was er aussagen soll, was aber auch noch mit diesem Zusatz funktionieren könnte, oder hab ich mich jetzt verrannt. Jedes Lied will eine andere Abschniedsstimmung auf den Moment drücken.
Jetzt kann ich nichts Sinnvolles mehr rausschütteln. Es ist auch gleich 9.00Uhr morgens. Ich sollte mir etwas zu essen holen oder? Ja, ein kleines Abenteuer, bevor ich schlafen gehe. Herrje, das wird wieder was... Oh Gott, ich bin immer noch ein kleiner Wanst, der sich nicht gehen lassen kann....Dieses ständige Reflektieren... Dieses überbewerten und unterbewerten... Keine Ahnung, was überhaupt noch richtig klar ist... Sehr wenig, worauf es ankommt... Meine Einsamkeit reduziert meine Möglichkeiten. Das ist wieder das Klarste, was ich noch bekennen kann. Ich stehe im Regen und je mehr Freunde ich verliere desto kleiner werde ich - und vielleicht hängt meine Zukunft nur noch an dir... Ja, Liebe ist etwas sehr Stabiles. Etwas das alles durcheinanderbringen kann. Echtes Leben, echte Bindung. So nah und doch so fern... Der Gedanke ist nur erträglich, wenn ihn zwei schäbig animierte Kakerlaken in einem kleinen Lied vortanzen... So nah oohhh und doooch sooo ferneäääaäaä . heul doch, kleiner Pimmel! So, jetzt hab ich mir also noch eine verpasst, was das soll, weiß ich nicht und langsam finde ich es beunruhigend und dann beruhige ich mich mit einem Blick auf Cioran und Ton Steine Sterben mit der Live-Version von "Bist du's" im Ohr. Da ist der Anflug von Neuer Deutscher Welle, von der ich vorhin gesprochen habe. Wäre die Geschichte in dem Song besser, bzw. die Metaphern, was genau so gut ist... hätte man das Lied hinnehmen können als neuartiges Statement der Band. Okay, also einkaufen. Hoffentlich sind nicht so viele Leute. Mal sehen, ob es noch was gibt, was ich allein in solchen Zustanden machen kann. Vielleicht brauch ich wirklich bald Arbeitskollegen.... Schöner Gedanke für den Abschied heute. Bis bald wieder... Kuss.





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