18 September 2015

18.9. - Das Ich ist nur ein Taxi

(1)
Es scheint mir, als wühlte ich mich fieberhaft in den endgültigen Aspekten des allgemeinen Daseins, um mich mit meinem persönlichen nicht zu befassen. Der Sturz in die Leere der Welt erscheint als Flucht - und es ist auch eine Flucht. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte die Vorstellung an einen passenden Refrain für diesen Text.)

Um sich aus dem vorbestimmten Schicksal zu stürzen, muss man einige bestimmende Einflüsse loswerden, und wenn es das Selbstgefühl ist. In dieser Leere bist du wieder zu allem fähig. Hier siehst du, dass dein Ich nur ein Werkzeug war, um dich auf Kurs einer fertigen Welt zu halten, die du einfach nicht willst. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte wieder die Vorstellung an einen passenden Refrain.)

Die Distanz zwischen dir und der Außenwelt vergrößernd, indem du dich vollkommen nach innenkehrst, mischst du die Karten deines Lebens neu, diesmal mit dem As einer Erinnerung im Ärmel. Ich stehe in meiner Blüte und kann das Programm, das mich bis hierher gebracht hat, abschalten. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte die Vorstellung an ein Instrumental mit anschließender Bridge.)

Das Ich war nur das Taxi, das dich auf diesen Abweg gebracht hat. Sind deine Instinkte reif genug, dich aus dem Taxi herauszutrauen? Mit der Bejahung dieser Frage beschäftigt, kann ich dich erstmal in die Nacht schicken. (An Stelle dieses eingeklammerten Satzes bitte die Vorstellung an einen passenden Refrain für diesen Text.)

(2)
"Übertreibe, übertreibe!", ist alles was ich schreibe.

Je schwächer das Ego, desto mehr nimmst du die Welt wie in deinen Träumen wahr. Die somnische Hypnose kurbelt das Selbst runter, wie die Androhung der Waffe des Polizisten für die Herunterkurbelung der getönten Fensterscheibe und die Übergabe sämtlicher Papiere an die Traumbehörde zuständig ist. Je schwächer das Ego, desto mehr nimmst du die Welt wie in deinen Träumen wahr.

Vermutlich haben die mittelmäßigen, grammatikalisch schiefen, faktisch inkorrekten, krummen Sätze mehr mit mir Gemeintun als solche besten Sätze wie diesen hier.

Hätte ich noch zu etwas Bezug, würde ich lauthals vom Stuhl fallen.

Ein befreites Ich hat nur noch zwischen den Sätzen Platz, zwischen allen Sätzen.

Wenn du mich jetzt nicht umarmen willst, hast du vielleicht diesen Satz verstanden, aber noch lange nicht die Leere, den Bruch, den Alptraum, für den ich zuständig bin, sobald mich jemand abnickt.

Solange wir unsere Realität nicht unserem Selbstentfremdungserleben angleichen, werden wir die glücklichen Blabla-Prediger in der Großen Maschine bleiben können.

Hiermit spreche ich mich deutlich für den Missbrauch von Dextromethorphan aus. Ich wäre gern Mitglied der Sturmabteilung einer Pro-Dextromethorphan-Bewegung.

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