09 September 2015

9.9. - Am Rand der Angst

Musik schaufelt.
Mit diesem Gedanken komme ich aus der Küche und behaupte mich dieser Welt gegenüber. Was hält uns auf, einfach auf dem Boden zu kriechen? An dieser Antwort knirschen wir die Realität in die Welt wie unsere Zähne. Ich nähe mit Worten einen fliegenden Teppich. Warum bleiben wir nicht alle mal ein bisschen stehen? Hier unten, auf der unendlichen Kellerparty der Dissoziation, haben wir Einiges gemeinsam, mehr noch als ohnehin schon: wir müssen näher heranrücken, um das Chaos zu mehren, um so schließlich die Möglichkeitspalette für den ganzen Kontinent zu erweitern. Was kann man von der Wirklichkeit sehen, wenn man sich mit Anderen wirklich verbindet? Ich bin untrennbar mit der Welt und ihren Ereignissen verbunden, die Verantwortung die ich für mein Leben habe, ist die gleiche die ich für den ganzen Planeten habe. Ich bin in der Welt und hinterlasse permanent Wirkungen, stabil getragen von Musik, die mehr mit meinem Gesicht zu tun hat als mein Körper. Wir arbeiten alle an einem abstrakten Gesicht. Wir sind fröhliche Energie. Das hier ist das Essenzielle, die Bewegung, das Leben. Du weißt genau, was du bist: ein Körper. Was soll der Körper machen? Der DXM-Rausch drückt an diese Frage, er konzentriert auf die Unmöglichkeit diese Frage zu beantworten. Sind die Dinge die passieren, gut oder schlecht für mich? Weil ich nur meine Wahrnehmung bin, ist alles gut für mich, was meine Wahrnehmung erweitert und verändert. Meine Weigerung, mich als feste Person, als festes Schicksal zu denken, stützt sich auf all meine Empfindungen, lediglich das Ideal eines festen Ichs sitzt mir noch auf den Nerven, es suggeriert mir einen Verlust, den es nie gegeben hat, weil es nie gab, was hätte verloren gehen können: ich bin die Marionette meiner Gedanken, Empfindungen und Träume, ich bin der Sklave meiner Möglichkeiten, ausgepeitscht von Unmöglichkeit und der Sinn des Lebens ist es, Spaß zu haben und Spaß zu verbreiten: der Körper ist ein Spielzeug, mit dem die Seele Spaß haben muss, um sich zu erweitern und wenn die Seele größer wird, wird auch der Spaß größer.

Ich spüre, dass ich nur bei mir ankommen kann, wenn ich in panische Todesangst fliehe. Anders komm ich nicht in meine Substanz. Ich muss alle möglichen Konsequenzen aus meiner Unfähigkeit ziehen zu wissen, was mein Herz alles noch mitmachen kann.
Eingesperrt in Tätigkeitslosigkeit bleibt dem Menschen nur, das Vertrauen in sich zu verlieren und seine Existenz mit Dextrometorphan aufzuknacken. Am Ende der Sackgasse ist der Tod kein Einwand mehr.
Die Panik entkleiden, indem man sich bewusst macht, dass Gefühle wie Zuversicht und Heiterkeit völlig unangebracht sind. Die Tatsache, dass es nicht feststeht, ob das Leben schön oder nicht schön ist, ist die Klippe, an der ich zittere.
Ich darf das, was ich eben geschrieben habe, nicht lesen.
Ich habe noch nie so eine ernste Droge genommen und glaube, ich war schonmal hier. Häufiger als ich die Droge genommen habe.
Indem ein fröhliches warmes sonniges Lied langsamer und halliger und kälter wird, verzieht es sein Gesicht, eine düstere, böse Fratze wird deutlich, die eine kaltherzige Reaktion auf das glühende Elend in meinen Eingeweiden ist. Die Leere, die das im DXM-Rausch abhanden gekommene Ich hinterlässt, macht es möglich, dass die Musik körperlicher wirkt, ein düsteres Streicheln ohne Anfang und Ende. Ich will nicht genießen, dass ich nicht weiß, ob ich gleich sterbe. Ist die Tatsache, dass gleich alles vorbei ist, etwas fröhliches? Sehe ich meinen Zusammenbruch ankommen? Kann ich ihn herauf- und herabbeschwören?
In mir erwacht ein heftig zitterndes Bedürfnis nach etwas, das ich mir nicht richtig bewusst machen kann, ich kann nicht in die Zukunft sehen und mich auf keine Vergangenheit verlassen, soll ich mich meinem Körper ergeben?

Womit wir uns umgeben, bestimmt unsere Wirklichkeit! Deshalb lebt Mandy vom Roten Berg in einer anderen Welt, weil sie andere Musik hört und andere Gedanken denkt. Ästhetik ist der Versuch, Menschen unterschiedlicher Welten zusammenzubringen.

Wenn wir das Leben als Substanz begreifen, sind wir näher an uns dran.

Deine Zukunft ist dazu da, dich nicht im Unverständnis deiner Gegenwart zu verlieren. Die Abwesenheit von Schmerz ist der Himmel, unter dem alles möglich sein will. Dass sich Lieder in der Playlist wiederholen ist wichtig... Die Wiederholung lässt die Essenz der Musik in jede Faser steigen. Bei der Formulierung des Satzes habe ich gemerkt, dass man nur ein Meister sein kann, wenn man eine dilettantische Distanz zu seinem Fach hat. Auf den Möglichkeiten, die das Reibeisen dieser Überlegung hat, herumkauen, heißt, zu verstehen, wohin die Reise mit meinem angespannten Gesicht gehen kann.
Was kann die Menschheit mit meinem Körper anfangen? Warum verliebt sich nicht jeder in mich? Ich stehe mit einem Bein auf der vibrierenden Weltbühne vor einem rauschenden Wasserfall. Die Sinne nehmen wahr - aber was machst du damit? Willst du dich grundlegend verändern? Oder willst du so bleiben wie du bist? Das ist die grundlegende Frage, die sich wie eine Fahne dem Sonnenaufgang entgegenstreckt. Hiermit habe ich eine Parallelwelt aufgemacht. Kann es sein, dass ich schon eine Bedeutung habe? Die Gefahren der Droge kann ich nicht ernst nehmen, sie sind gar nicht da.

Das Interessante am Rausch ist immer, dass man die Kontrolle abgibt. Man lässt sich von etwas Anderem tragen. Etwas das elektrisch blumig plusternd im Fleisch zittert und Impulse a bgibt aus einemk saftigen Fleiscch Die Rechtschreibefehler sind großartigst. Sie entstprechen dieser wunderschönen Unordnung.

Mögliche Aufgabe der Kunst: sie soll den Menschen helfen, sich bestimmte Sachen zu entwöhnen.Vielleicht wird man mich gut verkaufen können als Indiana Jones der in den Katakomben der Depersonalisation.nach Frühstücks-Aufstrich sucht. Das ganze böse-rot mit hartem Schleim umrandet und frech an die Wand geklebt: "ICH BIN AUF DEM WEG!" - Ja, der Wahnsinn ist ein überraschend entspannter, fröhlicher Weggefährte. Warum machen wir es uns nicht einfach mal schön? Diese Frage muss sich die Menschheit zu einem melancholischen Lied im Hustenstiller/Cannabis-Rausch stellen. Und genau das ist meine Aufgabe: die Menschen dazu zu bringen, Grenzen zu überschreiten.
Man kann die Welt nur verändern, wenn man die Menschen verändert. Deshalb muss es solche Sätze geben. -> Sofort an die FAZ schicken!!! Selbsterkenntnis bringt alles zum Taumeln. Entspanntes sanftes Glücksgefühl im Zwischenraum. Ich stecke gerade in der Grundlage dessen, womit ich mich mein Leben lang beschäftigen werde: deswegen kribbelt es so...
Kunst liefert einen Maßstab für Wahrheit, indem sie sich einem Gefühl entgegenhält. Sie ist das virtuelle Geländer unserer Gefühle.
Ich bin ein Funken der überspringen will...Kann sein, dass das schonmal formuliert wurde... im Bett liegend... ausgestreckt über die letzten 10 Jahre ...



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