26 Oktober 2015

Finster

(1)
Von all den Arbeiten, die ich niemals machen könnte, ohne psychischen Schaden davonzutragen, steht Kassierin ganz weit oben. Mehr noch als ein Polizist oder ein Arzt oder ein Anwalt blickt die Kassiererin in den Abgrund der Welt. Lieber stiege ich in Kanalisationen oder in Krebsstationen herum als in irgendeinem Supermarkt hinter der Kasse zu sitzen und den eklhaftesten, abgestumpftesten Menschen der ganzen Welt, nämlich hungrigen, kulturlosen Deutschen ihre Fress- und Sauf- und Spaß- und Reinigungswaren über den Scanner zu ziehen.
Mein Ekel kommt aus den Tiefen meines Körpers, er ist quasi authentischer, "älter" als meine Sprache und mein Ichgefühl - ich kann ihn nicht hinterfragen, so wie ich Schmerz und Liebe nicht hinterfragen kann. Er will mich beschützen. Was für eine übermenschliche Leistung vollbringt die Kassiererin, was für Strapazen, was für Missmut, was für Niedertracht muss sie jeden Tag ertragen! Meine Unfähigkeit, eine konzentrierte, genaue, brutale Beleidigung zu verfassen, die meinem Ekel gerecht wird und den Himmel über ganz Erfurt verfinstern würde, wenn ich sie auf dem Marktplatz herausposaunen würde, fordert mich zu einer uneingeschränkten Solidarität mit allen Amokläufern, Tyrannen und Untergangs-Propheten auf.

Die Gesellschaft verfinstert sich, die Menschen sind auf so aggressive, selbstherrliche Art und Weise stumpf und kulturlos, was müssen sie an ihrer Arbeit, ihren Beziehungen, ihrem Alltag leiden!
Wenn die sogenannten Verhältnisse bleiben wie sie sind, werden die Menschen in ein paar Generationen so dermaßen ausgemergelt, entleert und frustbockig sein, dass sie nur noch von der Großen Bombe oder dem Goldenen Schuss träumen können.
Aber wie kann jemand wie ich, der einmal ihren Frust, ihre Kälte, ihre Boshaftigkeit in ihrem Gesicht in vollem Maße erlitten hat, noch daran glauben, dass sich mit der Überwindung jener Verhältnisse, die zu diesem Elend geführt haben, das Elend auch beseitigen ließe.
Man kann die Menschen nicht bessern, sie würden sich in einen entsetzlichen Wahnsinn hineinlangweilen, würden sie sich nicht den ganzen Tag gegenseitig erniedrigen. Man müsste sie zwingen, auf gut 75% des Internetangebots, 80% der Nahrungsmittel, 90% des Fernsehprogramms und 99% des Radioprogramms zu verzichten, man müsste sie von Grund auf neu kultivieren, aber vielleicht ist es schon zu spät.

Sie müssten sich so weit es geht von ihrem Alltag, ihrem Ichgefühl, ihren "Werten" (die eigentlich nur Reflexe sind) entfernen, sie müssten sich Jahre lang erholen von ihrem bisherigen Leben. Man müsste in ihnen eine Art Psychose auslösen... vielleicht kann die Kunst, aber auch die Pharmazie und die Drogenpolitik dazu ihren Beitrag leisten.

(2)
DER GANZE TEXT IST NUR EIN STOLPERN WÄHREND EINER ÜBERDOSIS.
Wenn du mit deiner Zunge über deine Lunge fährst und diese nach Gras schmeckt, erst dann hast du die erforderliche Überdosis, um an die vorherige anknüpfen zu können. Ein Leben ohne Filter, seltsame Frisuren, grinsende Biomülltonnen wie zum Ende einer Trickfilm-Episode. Es gibt keinen Grund, nicht fröhlich zu sein, weil ich an nichts außer die Musik gebunden bin, an keine Tagesroutine, keinem dies und das. So befördere ich meine Überdosis-Zustände zum Zentrum des Lebens, zu dem worum es eigentlich geht, für den Bettler wie für den Baron. Die Musik ist laut, aber seltsam fern, wie bei einem transparenten Hörsturz, also versinkend in das, worauf es ankommt, dort wohin ich niemals komme, solang ich im reißenden Strom der Worte verloren bin... "Nun lass los!", fliegen weiche, gelbe Vögel über die Stadt, die schwankt und fröhlich gluckst, sich dann abtrocknet und die Talkshow verlässt. Und ein weiterer Tag geht zu ende, plötzlich stelle ich fest, dass ich keinen eigenen Stil habe, nur vorgeschobenen, um etwas Distanz zur Welt zu haben... weil ich selbst nicht allzu viel bin, muss ich es scheinen, Drecksloch! Ach, ich liebe es, die Blumen sind bunte Sofakissen, und schlupps in einem Stil, den ich benutze wie Gesichter... so weit weg von meinem Herzschlag... mein Herzschlag hat Kontakt zum Körper verloren, schlürfe ich wie ein Dichter, der kurz vor seinem ersten Gedicht steht. Ich rede, wie mir der Nase krummgewachsen. Es ist der Erwachsene in mir, der sich dafür schämt, dass ich nicht erwachsen werden will. Wenn du der Scham nichts entgegenzusetzen hast, warum willst du dich nicht schämen? In Scham versinken heißt, die Scham genießen, denn sie ist der pefekte Gegner der Todesangst. Wenn man die Scham nicht genießt, ist man nicht beschämt genug. Nicht unterstreichen! Also du hast die Aufgabe missverstanden, wenn du dem Erwachsenen in dir mehr vertraust... Hau einfach mal die Tasse vor dir um. Siehst du? Du tust es noch nicht, wir haben dich noch nicht... Ich bin nur ein Agent... Eine surrealistische Terror-Einheit. Zur Destabilisierung der Verhältnisse, im Glauben, dass so etwas Stimmung in die Bude kommt - denn untergehen werden wir sowieso.... Wir versenden solange Bombenbriefe, bis alles zum Stillstand gekommen ist, Drogen nimmt und einfach mal runterkommt... eine apokalyptische Entspannung. Ob es nun was bringt, ist egal... Wenn wir auch für ein "Viel Stress um Nichts" gestorben sind, springen wir doch wie leuchtende Plüsch-Einhörner über unsere dunklen Gräber... Es wird alles bald zu Ende gehen mit dieser Art von Zivilisation... Das beste, was wir machen können ist, alles Leben aus der Welt zu feiern, eine surrealistische Abfederung des unvermeidlichen Untergangs der Zivilisationen... Ich erinnere mich gerade sehr lebhaft daran, dass ich von einem Krieg träumte... Worauf stürzen wir zu? Wie sieht unser Ende aus? Dass es kommen wird... das ist die Gewissheit. Also ich weiß vielleicht nicht, was nach dem Tod kommt, aber ich weiß, dass die Zivilisation bald untergehen wird. Und auch, wenn du es nicht glaubst... (zwinkerzwinker.. was kann man denn überhaupt wissen? Wohin führt dieser Brunnen? Schau gerade aus!) so hat doch wenigstens dein eigenes Leben mal ein Ende. Das Ende ist gewiss... lassen wir das mal so stehen, auch wenn das nicht so sicher ist.... Nun, selbst wenn du ewig leben würdest... Warum solltest du so bleiben wie du bist? Ach schau, hierüber bin ich die letzten Jahre gestolpert... Du wartest auf jemanden, für den es sich lohnt sich zu manifestieren, einen Freud oder einen Gegner. Wer nicht weiß, wohin er will, der weiß nicht, wer er ist... Das klingt banal für Leute, die in einer festen Bahn sind... Ja, ihr könnt mit dem Gedanken nichts weiter anfangen, er betrifft euch nicht...
Ich muss mir mal einen klaren Plan machen:
- youtube-kanal und blog ausbauen
- literaturzeitschriften
- einfach irgendwie mitrühren!
- den neuen gif-Film für den Buchtrailer fertig machen!!
- Max nach dem Cover fragen
- eigentlich erstmal nur an R.W.
- und das insomnia-programm mit schildi zusammenstellen und auftritte organisieren
Am meisten hasse ich meine Eltern dafür, dass sie meine Wut, meine Angst, meine Empfindlichkeit soweit unterdrückt habe, dass ich nie laut geworden bin, wenn sie laut geworden sind, niemals schlug, wenn sie mich geschlagen haben, dass ich niemals von zuhause abgehauen bin, oder meiner Mutter kochendes Wasser ins Gesicht geschüttet habe, diese bösartige, egoistische, feige Frau! Was habt ihr mir alle zu sagen? Nichts! Gar nichts! So viel unterdrückte Energien, so viel zusammengestacuhte Bosheit, verklemmte Pyromanie. Ich muss den Draht zu meiner Familie endgültig kappen, das ist das beste... Diese armseligen, feigen, kleinen Menschen, sie haben keine Liebe, nur Sorgen und kleine, dumme Witzchen. Ich will nichts mehr mit ihnen zu tun haben... Ich muss meine Identität ohne ihren Einfluss zusammenstricken. Warum hab ich das nicht schon die letzten 10 Jahre getan? Ich bin so feige... so ein verklemmter Wurm... Sie vergiften mein ganzes Leben... Sie verwirren mich... Die Erinnerung an die biedere Behaglichkeit aus der ich komme, die auch ihr Gutes hat, bedrückt mich. Ich muss ihnen zeigen, dass mir ihr Urteil egal ist, ich muss sie von mir wegstoßen, damit ich mich nicht mehr von ihnen beobachtet fühle, nicht mehr in das Ideal geklemmt werde, das sie von mir haben... So kommt für mich jeder... ich hab vergessen was ich sagen wollte...


(3)
Mit diesem Brief will ich einen Bruch zwischen uns einleiten, nachdem ich mich seit Jahren insgeheim sehne. Ich habe oft Träume, in denen ich Euch anschreie und aus der Wohnung werfe Ich wache immer mit einem tiefen, warmen Glücksgefühl aus solchen Träumen auf.
Es ist offensichtlich, dass ihr Drei eine völlig andere Welt bewohnt als ich, mit völlig anderen Gewohnheiten. Ihr seid irgendwo angekommen, wo ich nie ankommen will, ihr seid von Dingen abhängig von denen ich niemals abhängig sein will. Ich sage nicht, dass ich etwas besseres bin, ich glaube ihr seid ganz glücklich mit Eurem Leben, und was sollte ich dagegen haben?! Aber ich halte den Druck nicht mehr aus, der entsteht, wenn ich mich von Euch beobachtet oder geringgeschätzt werde. Ich weiß, dass ihr euch insgeheim schämt für mich, dass ihr glaubt, ich wäre irgendwo falsch abgebogen. Ich fühle mich immer bewertet von Euch, ob ihr nun in Erfurt seid oder nicht - und das tut wirklich richtig weh. Es tat all die Jahre weh und ich will von ganzem Herzen weg von diesem Druck, das heißt weg aus Eurer Welt. Ich möchte Euch daher bitten, mir nicht mehr zu schreiben, mich nicht mehr anzurufen und auf keine Fall mehr vorbeizukommen. Ich möchte mich nicht mehr vor Euch schämen und rechtfertigen für mein Leben. Ich möchte nicht mehr sehen, wie Ihr euch zwingt, Euch mit mir abzufinden. Ich fühle mich seit der 10. Klasse etwa nicht mehr zu Euch gehörig und auch wirklich nicht mehr geliebt. Das ist wirklich nicht schlimm, ich kann das ertragen, aber nur auf Distanz, mit einem echten Bruch, der mindestens ein paar Jahre halten soll. Ich will keine Anstandsbesuche mehr, keine Witzchen oder Vorwürfchen. Ich gebt mir das Gefühl, dass ich ein gesiteskrankes, behindertes Kind bin, irgendeine Mutation in Eurem Stammbaum. Ich möchte dass ihr mich endlich genau so verachten könnt wie ihr die Schmarotzer und Nichtstuer und überkantitelten Künstler verachtet, die ihr auf der Staße oder im Fernsehen seht... Ich weiß, dass ihr Euch schämt, wenn ihr gefragt werdet, was ich so mache.... Ihr sollt sagen: "Mit dem haben wir nichts mehr zu tun!" --- Also ICh für meinen Teil habe Euch wirklich nichts zu sagen.- Ich bin durchaus dankbar für das, was ihr für mich getan habt. Aber es ist natürlich keien echte Liebe dabei, ich bin nur ein abgeirrter Freak für Euch, der mal ordentlich arbeiten muss und "in der Realität ankommen" muss, statt sich eine bessere Welt zu wünschen. Ihr wollt, das sich genau so engstirnig und kaltherzig und frustriert werde wie all die anderen Leute ringsherum. Ihr wisst nicht wer ich bin und was ich will, ihr habt kein echtes Verständnis, nur elterliche Reflexe auf die ich verzichten kann... und fortan auch werde. Ich schreibe das alles nüchtern, nicht in einem plötzlichen Wutanfall. Ich habe viele schöne Erinnerungen an früher, besonders an die Schlemaer Zeit. Die Zäsur, die 95/96 gekommen ist, war so entsetzlich schlimm,. die Schule war grauenvoll, es war für mich und Steve ganz fürchterlich zu sehen, wie die schlechten Arbeitsbedingungen in Schönheide die Familie fast zerstört haben. Wie könnt ihr so bösartig sein und Euch wünschen, ich sollte einen ähnlichen Weg gehen? Wie könnt Ihr euch nicht von Herzen freuen, dass ich mich so durchschlängel, dass ich meine Kunst und meine Freunde habe? Ich will mich nicht mehr dafür schämen, dass ich mich als Schriftsteller sehe, ich will mich nicht für mein Weltbild schämen. Wir haben uns einfach nichts mehr zu geben und ich will  endlich eine klare Abgrenzung. Die Erlösung, die ich jetzt beim Schreiben empfinde, lässt mich zittern. Es geht einfach nicht weiter. Alles wofür ich mich hasse hat mich euch zu tun, mit eurer Erziehung, euren Werten, eurer Respektlosigkeit mir gegenüber. Meine Selbstunsicherheit, all meine Probleme die ich mit meinen Gefühlen und meinen Mitmenschen habe, kommen daher, weil ihr mir das Gefühl gebt, eine perverse Missgeburt zu sein... Ich bin so dermaßen verklemmt.. Ich bereue es so sehr, dass ich Euch niemals angeschrien hab, wenn ihr zu streng wart, dass ich niemals irgendwas kaputt geschlagen habe, dass ich niemals abgehauen bin... Ich war so feige und verweichlicht und gehorsam.... Es gibt nichts was ich mehr bereue... Alles was mir etwas bedeutet hat, wolltet ihr unterdrücken oder habt es halbherzig belächelt... Ich möchte nicht, dass ihr jemals irgendein Lied oder einen Text von mir hört... Die Kunst ist mir so unendlich wichtig, um meine eigene Identität zu finden... und es ist so furchtbar, wie ich mich beobachtet und bewertet von euch fühle.... Ich will mich nicht mehr rechtfertigen, ich will einfach nur eine große Distanz aufbauen. Ich gehöre seit so vielen Jahren nicht mehr zu Euch, ich will endlich von Euch loskommen, egal wie unrecht ich euch damit tue. Es ist mir wirklich egal.  Ich möchte nicht mehr das Gefühl von Euch bekommen, dass ich irgendwas Krankes, Dummes bin... Und vorallem will ich das Gefühl haben, etwas Authentisches zu sein. Immer wenn ich etwas tue, was ich wirklich tun will, wenn ich etwas sage und fühle, was aus mir heraus will, komme ich mir vor, als würde ich mir etwas vormachen, weil ihr mir das Gefühl gebt, der abgeirrte Sohn zu sein, der sich krampfhaft mit Büchern etc befasst, um von euch los zu kommen, während mir ja eigentlich nur der Weg vorbestimmt ist, den ihr gegangen seid. Ihr müsst verstehen, dass ich nicht mehr zu euch gehöre und nicht zu euch gehören will... Ich will mich nicht belehren lassen, ich will nicht mehr dass ihr mir bei irgendwas helft, ich will wirklich nichts mehr mit euch zu tun haben, damit ich mich von meinen Unsicherheiten, meinem Selbsthass frei machen kann...Ihr sollt Euch schämen für mich, ihr sollt mich genau so verachten wie die Leute, die euch an mich erinnern, ihr sollt auch weiterhin kein Verständnis für Leute haben, die sich für Flüchtlinge engagieren oder die sich einfach nicht so für Materielles interessieren, die versuchen so wenig wie möglich Gift zu essen, die die Welt nicht nur aus dem Fernsehen oder von einem Arbeitsplatz kennen. Rational weiß ich, dass wir uns nichts mehr zu sagen haben, aber trotzdem kann ich ein Scham- und Schuldgefühl nicht leugnen, und dieses Gefühl ist irrational und will mich zerreißen ... und wer hätte da irgendwas davon? Ich will mit dem ganzen Schwachsinn nichts mehr zu tun haben und deshalb will ich nichts mehr mit Euch zu tun haben ... Ich werde keine Antworten lesen und auch keine Telefonate annehmen. Lasst mich einfach in Ruhe... Ihr braucht mich genau so wenig wie ich euch... vorallem EMOTIONAL:... unabhängig irgendwelcher materiellen/finanziellen Zuwendung, die ich auch sehr nett finde... Aber kein Geld und kein Plunder der Welt könnte den emotionalen, HERZLICHEN Bruch kitten, den ich seit Jahren empfinde, der mich durch mein Leben taumeln lässt und den ich nur loswerden kann, wenn ich so brutal und endgültig wie möglich einen Schnitt mache. Wenn ich mir vorstelle, dass wir uns auch die kommenden Jahre regelmäßig sehen und ich also regelmäßig vorgeführt bekomme, was ich nicht bin, wenn ich regelmäßig spüre, wie sehr ihr mich - bei aller elterlichen "Liebe" - geringschätzt, vergeht mir wirklich die Lust zu leben.

(4)
Das Koffein schlägt zu, mein Gehirn blüht auf, die Stadt macht einen sanften Knick.

"Schalte dein Zeitorgan aus und springe im gemütlichen Rahmen der Ewigkeit in die Vergangenheit und die Zukunft. Manipuliere dein Zeitgefühl, und du bist ein unsterlicher Zeitreisender. Alles was war, ist und sein wird, ist ja gleichzeitig existent. Dein Bewusstsein kann, wenn es locker genug ist, also wenn der Verstand, der sich als Ich kleidet, nicht dauernd bremst, den Zeitstrahl beliebig hin und her erfahren." dachte er wie ein Kind mit schwarzem Stift vor einer Mathematik-Prüfung, während er die bunten Blätter im Park bestaunt, die nach außen ausgefranste Kreise um die rauschenden Bäume bilden, eine Laublicht-Aura, flimmernder, schimmernder Boden schwankt und flimmert und schimmert. Was ist das für eine Gesellschaft, in der man als Erwachsener nicht um einen Baum gehen kann, ohne schief angeschaut zu werde? Aber Moment, es schaut gar niemand schief, es schaut gar niemand. Lass es doch dabei... Jeder Müßiggänger ist mit seinem weichen Grinsen ein viel zu weicher Affront gegen die Betriebsamen. Das Glück der Tätigen ist kein höheres, stärkeres, besseres, echteres Glück als das Glück der Untätigen - der Untätige hat bloß mehr davon. "Wie kann er nur?", rufen sie und er denkt sich: "ja, wie kann ich nur? Habe ich Gras nötig, um mich abzuspalten?" Wie traurig wäre es, wenn das wahr wäre, denn ich könnte sicher nichts Interessantereres teresses teresses teresses ohne Gras daraus machen, teresses, teresses...

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